Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
gegeben hatte. Nicht, dass es eine extreme Gefahr war,
aber die Situation konnte mit jedem Tag ernster werden.
Das
konnten sie ihm aber nicht sagen…dann wären sie tot.
Das
wussten die Männer.
Sie
hatten selber alles in die Wege geleitet, um wieder für Frieden zu sorgen.
Bereits jetzt lief die größte Truppenbewegung an, die die Union je gesehen hatte.
Wenn
Drachus davon erfahren würde, würde er allerdings so viel in Bewegung setzen,
dass das sogar eine ernsthafte Gefahr für das Militärbudget werden konnte. Der
Mann kannte kein Limit. So schlimm, dass er alles, aber auch wirklich alles in
Bewegung setzen würde, was sie nur hatten.
Und
das war definitiv zu viel.
»Ich
denke, ich werde ein paar neue Babys zeugen. Mit zehn oder fünfzehn Frauen«,
prahlte er jetzt.
Der
Mann kannte wirklich keine Grenzen.
Alle
am Tisch wussten, dass sein Lord Warhole Stimpelton wieder mit neuer Ware
unterwegs war. Sie waren kurz vor der Landung, wie ihre Quellen ihnen schon
berichtet hatten.
Diese
drei Männer wussten einfach alles.
Zum
Glück hatte er nicht wieder diese Alpträume gehabt, nach denen er immer so
unausgeschlafen und gereizt war. Anfänglich war das mit einer enormen Paranoia
einhergegangen. Jeder, der den Palast betrat, spielte seit dem Tag des ersten
Traums mit seinem Leben, wenn er nur ein Taschentuch zog.
Davon
war er aber zum Glück wieder weg.
Was
hatte er gesagt? Er wäre tausendfach von hinten erdolcht worden?
So
ein Quatsch.
Der
Krieg war so weit weg. Niemand würde es wagen, ihn hierher zu tragen und diesen
Psychopathen zu reizen.
»Dann wünsche ich ein angenehmes Wochenende.«
»Ich
ebenfalls.«
»Ich auch«, sagten sich die drei Männer Lebewohl und ließen Claudius Brutus Drachus
zurück.
Der
war selber schon wieder in Gedanken.
Sollte
er die ersten drei Frauen direkt hier auf diesem Tisch nehmen?
Oder
vielleicht nur eine?
Sie
wäre dann eine Königin…
Das
silberfarbene Raumschiff landete abseits der herkömmlichen Start- und
Landeplätze, die Sonne spiegelte sich darin, sodass es wie ein gleißendes Licht
aussah, das sich dem grasgrünen Boden des Areals näherte…so, wie es Lord Warhole
Stimpelton immer machte.
Der
Tag mit seinem wundervollen blauen Himmel war perfekt für schöne Lebewesen.
Langsam
und sanft führten die Triebwerke die Fracht zu Boden. Neben der Landefläche war
ein Platz, der mit blauem Marmor ausgelegt war.
Alleine
die Gestaltung dieser Anlage hatte ein Vermögen gekostet. Aber das spielte hier
wie immer keine Rolle.
Die
Luke fuhr schnell und sicher aus.
Als
erster verließ der Lord persönlich das Schiff. Die Nila-Gardisten, die Stellung
bezogen hatten, verzogen keine Miene. Sie setzten hier immer dieselben Männer
ein, damit nicht zu viele dieses Geschehen sahen. Es wusste zwar jeder, dass
hier das Frischfleisch für den Nila-Adel eingeflogen kam, aber es mussten ja
nicht unnötig Tratsch-Quellen geschaffen werden.
Kaum
war der Ausstieg vollständig rausgefahren, da begannen Musiker mit feinsten
Harfenklängen die Damen zu empfangen.
Der
Vorsitzende war nicht hier.
Eine
nach der anderen stieg aus. Sofort fingen sie an, sich umzuschauen.
»Uuuuh« und »Aaaa« verließ es sie staunend.
Der
Platz war so groß, dass sie sehen konnten, wie die weißen Palastmauern im
Hintergrund royal in den Himmel ragten.
Das
hier war der Mittelpunkt des Universums… und sie standen jetzt mittendrin.
Das
Klackern und Tippeln der High-Heels erfüllte die Umgebung gepaart mit den
erotischen Lauten dieser Zuchtstuten.
Ein kahlköpfiger Eunuch kam schnell auf den Lord zugerannt. Es waren knapp dreißig
Meter bis zu dem riesigen Vorbau, ein Dach, das von fünf Säulen getragen wurde.
Sie ragten vielleicht 40 Meter in die Höhe. Es war allerdings nur ein Innenhof,
der komplett mit Mauern umgeben war. Der Eunuch flüsterte dem Lord etwas ins
Ohr. Der Harems-Verwalter hatte die Bilder der Frauen bereits an den Palast geschickt
und anscheinend hatte Claudius Brutus Drachus die Zeit gefunden, schon einmal
einen Blick auf ihre Bilder zu werfen.
Natalia
ging mit den anderen Damen mehr oder weniger in einer Reihe, so wie sie das
Schiff verließen.
»Ich bin dein kleines bisschen Sicherheit, in einer Zeit, in der nichts sicher
scheint«, sang eine Stimme in ihrem Kopf.
Als
der Eunuch den Gang von Lord Warhole Stimpelton unterbrach, blieben die anderen
ebenfalls stehen und schauten
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