Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
die Schmetterlinge an und riss
sie damit aus den Gedanken.
»Hmmm«,
gaben sie sich ein wenig störrisch.
Sonja
schnappte sich einen Stuhl und stellte ihn dazu. Flugs saß sie daneben und
hörte mit zu. »Wenn wir wollen, dass die Welt nach dieser Katastrophe anders
läuft, dann müssen wir demnächst zuschlagen«, rieb sich Professor Kuhte, der
Schmetterlingsmagier, die Hände… und griff unter den Tisch. Dort hatte er einen
Dimmer anbringen lassen. Diesen drehte er jetzt herunter und der Raum wurde
mystisch dunkel. Sofort waren die Schmetterlinge von der Atmosphäre direkt gefangen.
Eine Gänsehaut lief ihnen aufgeregt die Flügelchen hoch und runter. Die Schmetterlinge
waren selber ein Teil der gaaaanz großen Magie…, bis… Sonja die Äuglein
verdrehte und aufstöhnte.
»Ööööh.«
Sie
stand auf, ging zu der Schreibtischkante und schlug dem Professor auf die
Finger. Patsch. »Autsch«, erschrak er sich, sah Sonja mit erhobenem
Zeigefinger…und drehte das Licht wieder hoch.
Der
Professor schaute sie, dann die anderen Schmetterlinge an und fuhr grinsend
fort.
»Also,
ich habe da trotzdem einen Plan…
******
28.
M it Messern, Schwertern und allem, was sie in die Hände
hatten kriegen können, stürmte der Mob los. Re, FeeFee, Jolanda und die Leibgardisten
verharrten immer noch an den Stellen, dort, wo sie sie zuletzt gesehen hatten,
als die Hexen-Magie des Schmetterlings wieder verschwunden war.
Vielleicht
war dieses Böse nach hinten losgegangen und hatte die Lan-Dan-Verräter um
Prinzessin FeeFee selber erwischt?
Eine
gerechte Strafe, über die der Pöbel sich innerlich freute.
Als
die ersten Feinde bei Prinzessin FeeFee ankamen, die sich an der Spitze befand,
hob der vorderste hasserfüllte Lan-Dan seine Klinge, sprang nach vorne und
durchtrennte ihr die Kehle…, dachte er zumindest. Denn vollkommen überrascht
landete er wieder auf seinen Füßen…, aber sein Opfer fiel nicht blutüberströmt
auf den Boden. Sie krümmte sich nicht auf der Erde, bettelte nicht nach Gnade
und Vergebung. Schockiert bremste der Mob ab…und sah, dass alle vor ihnen, alle
ihre Opfer, immer noch seelenruhig dort standen, als würde es sie gar nicht geben,
so, als müssten sie noch nicht einmal atmen.
Was
war das wieder für eine Hexerei, stocherten zwei andere Lan-Dan fragend auf das
Luftbild von FeeFee ein.
Dann
machte daneben einer einen weiteren Schritt nach vorne… und durchdrang damit
die Illusion. Der Platz dahinter war leer – sie waren verschwunden!!
»Fürchterzreckelich
wäre ez gewezen, wenn zie euch erwizt hätten«, hechelte Zazzel neben Re und
FeeFee.
Der
Leibgardist neben ihnen trug wieder Jolanda. Wansul war verschwunden. Die
Lan-Dan Ritterin hatte kurz nach seinem magischen Auftritt, kurz nachdem sie
diese Flüssigkeit getrunken hatte, ihre Kraft so weit erreicht, dass sie ihre
Magie, eine Illusionskraft, hatte anwenden können. Es hatte gereicht, um die
Angreifer zu täuschen, sie waren aus der kleinen Nebengasse verschwunden. Dann
war sie erschöpft zusammengebrochen.
Sie
hatte ihnen damit das Leben gerettet!
Nun
hatten die Flüchtlinge die Stadtgrenze hinter sich gelassen und waren in den
nahegelegenen Wald hineingelaufen. Durch das
Dickicht, zwischen den Bäumen hindurch, konnten sie sich einen Vorsprung
erarbeiten. Der Mob würde ihnen vorerst nicht folgen können. Ihr Ziel war klar.
Und wohin sie vorerst nicht durften, waren ihre eigenen Landsitze. Sie mussten
zum Floka-Clan oder zu dem Clan der Hurts. Schätzungsweise waren das die
einzigen Lan-Dan, denen sie noch vertrauen konnten. Seit Jahrtausenden waren
sie eng verbündet, untereinander sogar verwandt. Niemals würden sie sich gegen
sie stellen. Von ihren Landsitzen würden sie dann herausfinden können, was sich
hier verdammt noch mal überhaupt abspielte. Es war einfach zu absurd. Noch
laufend wollte FeeFee von Re wissen, ob bei seiner Ankunft im Palast nicht
irgendwelche Vorzeichen gewesen wären. Ob nicht irgendeiner der Berater, einer
aus ihrem politischen Lager oder auch einer aus der Opposition, irgendeinen
Anlass zum Misstrauen geliefert hatte.
»Es
war alles so, wie es hätte nach einem Unglück sein müssen. Sie waren
schwermütig, traurig. Du hattest mir gerade die Zeit gegeben, eine Versammlung
mit der ganzen Regierung schnellstmöglich einzuberufen, da war schon dein Hilferuf
bezüglich des Käfigs gekommen, mit dem Ton der Dringlichkeit, der mich dazu
bewegte, herzueilen.
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