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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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rechten Klauenhand
auf ihn ein. So wild und schnell, dass das Männchen keinerlei Chance auf
Gegenwehr hatte. Es dauerte rund 15 Minuten, die 15 spannendsten Minuten im
Leben der drei Beobachter, als der Brustpanzer endlich zu brechen schien.
     Der
finale Schlag legte sein Herz frei.
     Mit
aufgerissenen roten Augen gab das Männchen jeglichen Willen zu überleben
auf…sie stach hinein, riss es heraus…und ließ ihn zuckend fallen. Es schien,
als würden ihre Schläge, die Wellen des Drucks, nicht nur in ihren Köpfen,
sondern im gesamten Komplex, ja, auf dem ganzen Planeten nachhallen.
     Das
Weibchen hielt ihre Trophäe nach oben,…und drehte sich wieder zur Scheibe
herum.
     Es
schaute ihn wieder an!
     Oh,
mein Gott, es schaute ihn tatsächlich an!
     Jetzt
wurde es auch den Männern neben ihm ein wenig mulmig. Diese Wesen waren so
primitiv, solch widerliche Maschinen, dass sie nie so etwas zuvor gemacht
hatten! Und anstatt dass sie sich das Herz freudig einverleibte, ging sie auf
die Scheibe zu, blickte Dr. Sandokan Elbono mit beinahe verliebten, roten Augen
an und legte ihm das Herz wie eine Opfergabe auf den Boden.
     Dann
stand sie, immer noch gebückt, wieder auf…und formulierte stumm mit ihren Lippen…
     »D-U«.
     Dr.
Sandokan Elbono machte hinter der Scheibe einen entsetzten Schritt zurück.
Das…das…das…das war Wahnsinn!
     Die
Kameras hatten es genau aufgenommen, auch die Männer neben ihm hatten es exakt
dokumentiert. Das würde nachher auf seinem Schreibtisch landen. Dann konnte er
sich daran setzen, und es genau analysieren. Denn das musste er auch – es
schien, dass diese Intelligenz das Wesen jetzt wieder verlassen hatte. Als
würde dieser Verständnishauch wieder aus dem Weibchen entweichen, konnten sie
genau sehen, wie es auf die primitive IQ-Stufe aller anderen wieder zurückfiel.
Ihre Harmlosigkeit, die sie die ganze Zeit vorher schon inne hatte, nahm sie
wieder ein.
     Sie
bewegte sich zu einer Seitenwand. Das hintere Tor, das sie für die Befruchtung
geöffnet hatten, war bereits wieder heruntergefahren. Kein Funke, kein
wirkliches Leben, wie sie es unter Beweis gestellt hatte, war mehr in ihr.
Bereits jetzt waren sich die beiden Männer neben ihm stumm einig, dass die
Szene, die sie gesehen hatten, einmalig war. Gleichzeitig keimte daher nicht
nur in ihnen, sondern auch in Elbono die Hoffnung, dass die Nachkommen,
irgendwann, diese Eigenschaften aufweisen würden. Und dies musste nicht
unbedingt weit weg liegen. Sie waren ja jetzt bereits schon Zeugen dieser
einzigartigen Evolution – der ehemaligen Menschen der Erde.
     Dr.
Sandokan Elbono machte sich zittrigen Schrittes auf den Weg. Er wollte in sein
Büro und dort die Dinge untersuchen. Sie würden schon in seinem Computer sein,
wenn er ankam. »Sir?«, kam ihm während des Weges eine Nila-Wache entgegen und
hielt in der Hand einen tragbaren Monitor.
     Der
Doktor blieb stehen, und der Mann reichte ihm das Set. Es war die Erlaubnis,
dass der fettleibige Berater, Herschel Sibutka, den Komplex verlassen durfte.
Er wollte nach Magnolia fliegen. Das machte er einmal pro Monat, um seine
Version der Geschehnisse von hier unten zu schildern. Neben seinen eigenen
Berichten hatte Claudius Brutus Drachus darauf bestanden. Hier glaubte niemand
niemandem. Nicht, dass hier der Versuch bestehen könnte, Claudius zu betrügen.
Die Ergebnisse der eingesetzten Kreaturen auf all den Planeten, auf die sie sie
bereits geschickt hatten, sprachen für sich, und damit auch für den Erfolg. Es
sollten halt immer zwei Blickwinkel das Geschehen erklären. Das war normal und
gesund.
     Dr.
Sandokan Elbono war dies klar.
     Nun
stand er aber eigentlich vor einem Problem. Denn laut den eigenen Vorschriften
dürfte zurzeit niemand den Komplex verlassen. Auch nicht der Berater, Herschel
Sibutka. Denn der Virus, der hier unten alles tötete…
     Es
war verboten.
     Aber
er und der Berater waren die obersten Entscheider hier unten. Und wenn sie
Claudius sagen würden, dass hier etwas nicht stimmen würde, dass sie
vielleicht, im unwahrscheinlichsten Fall aller Fälle, selber damit infiziert wären,
dann würde er hier unten wahrscheinlich alles dicht machen…oder mehr.
     Schlimmer
aber war noch, denn ersteres würden sie zu verhindern wissen, dass damit auch
die Belohnung, der zu erwartende Reichtum in Gefahr wäre!
     »Sir?«,
fragte der Nila wieder und zeigte ihm direkt nach dem aufgerufenen Dokument die
Erlaubniserklärung, dass er , Elbono selber,

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