Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
die zwei Frauen.
Mit
einem croxtypischen Grummeln nahmen die »Damen« die Höflichkeit wahr, nickten
und drehten sich dann wieder um.
»Drei?«,
hakte Sebastian nach. Hier waren nur zwei – da zwickte ihn etwas von hinten in
den Rücken.
Der
junge Mann von der Erde drehte sich um… und sah nichts. Sofort fiel ihm auf,
dass der Mob, der ihm vorhin noch direkt am Leib klebte, nun gut zwei, drei
Schritte von ihm entfernt stand. Da zwickte es ihn wieder!
Nanu,
wunderte sich Sebastian. Langsam konnte er erkennen, dass sich in den ihn
umgebenden Crox-Gesichtern ein schelmisches Grinsen breit machte. Und wieder
zwickte ihn was – genau in seinen Hintern. Mit einem Satz drehte er sich
um…aber da war nichts!
»Okay,
was… «, wollte er gerade sagen, da riss es ihm einen Fuß weg… und er plumpste
zu Boden.
Gerade
noch konnte er Sismael Feuerschwert auf seinem Rücken so drehen, dass er sich
nicht mit ihm verletzte.
Aber
nicht, dass die Crox um ihn herum in Sorge geraten wären, nein, die Gruppe
strahlte ihn mit einem fröhlichen Lächeln an. Sie wussten alle mittlerweile um
seine körperlichen Kräfte (die magischen waren ja weg; in der Halle hier
bereiteten ihm die Erze des Planeten lediglich keine Schmerzen), und wenn er
das hier nicht meistern konnte – dann war ihre Arbeit perfekt!
»Hervorragend«,
murmelte bereits der erste Zuschauer seinem Nachbarn ins Ohr. Und kaum nahm der
auf dem Boden liegende Sebastian das wahr, da zwickte es ihn schon wieder… in
die Nase. Und das war nicht nur ein Zwicken, irgendwas packte kräftig zu…und
drehte ihm so lange an seinem Riecher, dass er glaubte, »es« würde ihm die Nase
aus dem Gesicht reißen.
»Aua!
Spinnt ihr??«, kam es entsetzt heraus.
In
dem Moment kamen Lukas, die Lichtkugel und Finola um die Ecke und sahen ihren
Freund am Boden. Sofort leuchteten bei Lukas alle Alarmglöckchen auf und er
raste zu seinem Ritter hin.
»Was…
was… was geht denn hier vor?«, wollte er direkt wissen, aber ehe er sich
versehen hatte, da schleuderte es ihn durch einen unsichtbaren Schlag getroffen
durch die Luft.
»Huiii«,
rief er dabei aus, fing sich erschrocken und schüttelte sich einmal durch.
Wo
kam das denn her?
Zu
seinem Schrecken musste er auch noch feststellen, dass sogar Finola lächelte.
Was wusste die Kleine, was er nicht wusste?
Die
Lichtkugel sah die Gelassenheit in dem Gesicht der »alten Freundin« und regte
sich erstmal gar nicht. Sollte er zusehen, was seine »Freunde« hier mit ihnen
machten. Sebastian richtete sich auf, Lukas flog heran… als den Schmetterling
genau auf Brusthöhe von Sebastian etwas packte… und ihn fest umklammert hielt.
»Hilfe«,
schaute er der Panik nahe seinen Ritter an.
Alle
konnten sehen, wie ihn etwas Transparentes, etwas Unsichtbares umklammerte und
ihn festhielt wie ein durchsichtiges Gefängnis. Lukas zappelte und strampelte,
trat wild um sich und bot alle Kräfte auf, die ihm zur Verfügung standen. Es
dauerte allerdings nicht lange, da gab er mit knallrotem Köpfchen auf und
stöhnte in der Luft gefangen aus.
Hilflos
blickte er Sebastian an.
»Okay,
ich denke, wir, ihr, habt den Test bestanden – und wir wissen nun, dass wir bis
jetzt alles richtig gemacht haben«, sagte der Wächter der Schmiedefeuer und gab
damit ein Zeichen an etwas, das sich direkt vor Sebastian befinden musste.
Und
da geschah es: Mit einem leichten Surren veränderte sich die Luft vor ihnen,
eine Art von Wirklichkeitsverzerrung, eine Verzerrung des Bildes fand statt… und
vor ihnen wurde die dritte Wissenschaftlerin sichtbar. Beide Hände hielt sie in
der Luft zu einer Höhle geformt zusammen. Der vorher noch sichtbare Lukas war
nun verschwunden…und in ihren Händen gefangen.
»Wir
haben schon mehrere tausend Stück hergestellt«, grinste die Wissenschaftlerin Sebastian
an.
******
24.
F eeFee kam im schnellen Lauf die Straße herunter, Re
folgte ihr dicht. Er hatte nicht viel Zeit, aber seine Schwester hatte ihm den
Ernst der Lage deutlich gemacht. Sie brauchte ihn, um das Urteil über Jolanda
aufzuheben – vorübergehend. Sie würde danach zu einer noch zu bestimmenden Zeit
vor einen Richter geführt werden müssen. Oder zumindest müsste ein Richter im
Beisein von FeeFee und Lord Fevil, dem Ankläger, eine Entscheidung treffen.
Aber solange Lord Fevil keinen weiteren Adligen auf seine Seite zog, und ihn
gleich hier und jetzt anschleppte, da zählte das Wort von zwei
Weitere Kostenlose Bücher