Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
fühlte
er sich noch viel, viel besser. Selbstbewusst schaute er wieder den
Lautsprecher an.
»Wir
werden bei ihnen halten«, zeigte er mit dem Finger auf die Box an der Wand.
»Wie
sie wünschen«, kam es zurück und mit einem Knistern und Knacken verabschiedete
sich die Stimme. Es dauerte nicht lange, da transportierte ein grüner
Lichtstrahl einen Erden-Ritter hinunter auf den Planeten, der ihn einst beinahe
vernichtet, dann aber um so vieles reicher gemacht hatte.
Hier
war zwar das Crox-Metall, das Ritterkräfte neutralisieren konnte, aber hier
waren auch diese wundervollen Wesen, deren Welt eine Bereicherung für das
Universum war.
Neben
ihren Qualitäten als die besten Schiffsbauer des Universum musste Sebastian an
diesem Ort auch immer noch an eine andere Sache denken: Hier hatte er zum
ersten Mal die Pantherin, ihre Augen gesehen, die ihn in ihren Ozean mit
hineingesogen hatten. Hier war ihm zum ersten Mal etwas passiert, was er in
seinem jungen Herzen nicht hatte zuordnen können. Solange sie bei ihm gewesen
war, ihre Nähe, solange war es ihm nicht aufgefallen. Erst als sie sich aus seinem
Leben, aus seinem Lauf des Lebens verabschiedet hatte, da war ihm bewusst
geworden, was sie mit seinem Herzen angestellt hatte. Naja, das gestand sich
Sebastian nicht ein. Sogar danach war ihm nicht ganz klar gewesen, was das war,
was ihn so deprimierte. Da er so etwas noch nie erlebt hatte, musste ihm erst
ein alter weiser und gelegentlich auch recht irrer Schmetterling erst einmal
verraten, was ihn da so »wurmte«.
Und
es hatte seine Zeit gebraucht, bis er es verstand…bis die Sehnsucht sich ihren
Weg durch seinen Körper gesucht hatte, um ihm klar zu machen,… dass er verliebt
war – oder auch nicht. Da war sich Sebastian nicht ganz sicher gewesen. Aber er
hatte nie aufgehört, an sie zu denken. Tag und Nacht. Die Geschichte war so
lange her, dass er davon ausgehen musste, dass sie nichts mehr für ihn empfand.
Dass sie es zumindest getan hatte , das hatte ihm Wansul ja gesagt. Doch
nun war so viel Zeit verstrichen, sie hatte bestimmt schon einen anderen. So
war der Lauf der Dinge und Sebastian hatte es nicht schwer, sich auf seine
Aufgabe hier wieder zu konzentrieren.
Er
landete genau in einer Wartungshalle der Crox, nur Sekunden später
materialisierte sich Lukas neben ihm. Um dies zu ermöglichen, hatten sie eine
Halle gewählt, die frei von den Metallen war. Sie raubte nicht nur den Rittern
ihre magischen Kräfte, sondern ließ auch Schmetterlingen keine Chance, sich mit
ihrem Zauber von einem Ort zum anderen zu beamen. Aber nun waren sie hier. Und
das Empfangskomitee der Crox auch – samt Hubba, Familie Haudrauf und all die
anderen.
Als
sich sein Körper vollständig materialisiert hatte, riss Finola die Augen auf,
rannte an ihren Eltern vorbei und auf ihren Freund zu. Sebastian erblickte die
Kleine, bückte sich freudig und öffnete die Arme. Mit einem kräftigen Satz
sprang sie hinein und beide drehten sich knuddelnd im Kreis.
»Sebastian!«,
quiekte sie dabei fröhlich. Der Empfangsmob machte sich sofort auf den Weg.
Wenn man die Etikette vergessen und einfach nur ein Crox sein konnte, mit all
seinen Gefühlen, dann war das jetzt der richtige Moment. Innerhalb von einer Sekunde
war Sebastian umlagert, erhielt er mal hier einen Knuffer in die Seite, mal
dort eine Umarmung. Dann gabs von hier wieder einen saftigen Schmatzer auf die
Wange und von dort eine Kopfnuss. Das durften sie – er war ihr Junge.
Ihm hatten sie so viel zu verdanken – das wusste der arme Kerl gar nicht. Denn
letztendlich war er es auch gewesen, der dem kranken Mädchen die magischen
Münzen der Armee von Sadasch in die Hand gedrückt hatte und diese die
fuchsteufelswilden Befreier hierher geführt hatte. Sie hatten die
Kannibalen-Monster schließlich besiegt, den Planeten gerettet – und der
Wiederaufbau hatte wieder beginnen können. Dabei hatte sich auch
herausgestellt, dass die Barskie-Generäle genauso gute Haudegen waren wie die
Crox. Sie hatten sich sofort gemocht und verstanden. Erst nach unzähligen
Pfromm-Orgien, anders konnte man die Siegesfeiern nicht bezeichnen, hatten die
kleinen Crox ihre Befreier wieder gehen lassen.
»Hast
du diesmal etwas mehr Zeit?«, wollte Finola sofort wissen.
»Wenn
er sie nicht hat, dann aber ich«, meldete sich jetzt Lukas zu Wort.
Die
Lichtkugel flatterte aufgeregt umher. So viel Rummel hatte sie ja noch nie um
die beiden gesehen. Finola blickte ihren
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