Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
erschrak.
Eine Träne lief Sebastian die Wange entlang.
Sein…
Der Mann schien ihn nicht zu bemerken. Er aß mit den Fingern weiter und unterhielt sich dabei leise mit seinen Sitznachbarn. Sebastian streckte zitternd seine Hand aus und schluchzte. Er konnte es nicht glauben. Unfassbar! Hier? Er! Wie war das möglich? Wie… wie… wie…?
Sismael Feuerschwert gab unbemerkt die einmalige Erlaubnis…dann landete die Hand des Sohnes… auf der Schulter des Vaters.
Eine warme Kraft verband diese beiden Männer, der Saal verstummte.
Die Herzen pochten, schlugen wild.
Trauer und Freude, eine Mischung, die unbeschreiblich war.
Lars Feuerstiel war auf der Erde gestorben – und hatte seinen Platz in diesem Königreich einnehmen dürfen.
Sie schauten sich an. Vater und Sohn.
»Ich liebe dich«, flüsterte der Mann mit glühenden Augen.
»Ich liebe dich auch«, hauchte Sebastian, aber sein Vater deutete ihm, er solle schweigen.
Sie hatten nur wenige Augenblicke.
»Es ist gut, dass deine Rache nicht deinen Weg zerstört hat.«
Sebastian musste wieder schlucken.
Sein Vater wischte dies beiseite und strahlte nun förmlich.
Der Grund, warum bist du hier?
»Ich warte hier…«, schaute er ihn mit vor Liebe glühenden Augen an, »…auf deine Mutter.« Sebastian schossen die Tränen die Wangen herunter. Ein Wasserfall schien auf den Boden zu plätschern.
Er konnte nicht mehr.
Jens legte ihm die Hand von hinten auf die Schulter und drückte ihn.
Deshalb war er hier!
Niemals allein, du bist niemals allein!
Dann drehte sich sein Vater wieder um, und die Verbundenheit endete.
Jens führte ihn leicht widerwillig von ihm fort, hin zu Sismael.
Der König wartete.
»Komm, mein Freund«, winkte das Feuerschwert ihn herbei.
Sebastian und Jens erklommen die Stufen zu seinem Thron.
»Die Zeiten…«, stand der König auf und geleitete sie an seinem Thron vorbei nach hinten – raus auf einen Balkon, »…haben sich verändert…«, sagte der Herrscher.
Vor ihnen taten sich Täler und Berge, Flüsse und Seen, Meere und Wüsten auf. Eine wahre Welt.
Doch der Horizont war schwarz.
Bitterböse schwarz.
Widerliche Blitze zuckten, das Ende der Welt – und es kam näher. In der Mitte glühte ein rotschwarzer Punkt.
»Er ist auferstanden – und er kommt mit seinen Armeen«, erklärte Sismael Feuerschwert.
»Moloch – der König der Finsternis.«
Sebastian merkte, wie sich etwas neben sie gesellte. Er drehte sich um. Erstaunt sah er… einen Maschinengeist und… eine alte Lan-Dan- Pantherin, eine ehemalige Königin.
Sie waren wie Sebastian und Jens.
Letztgenannte lebte – und war hier auf Einladung von Sismael.
Ersterer war dem Ruf auch gefolgt, nur existierte er in ihrer Welt nicht physisch: Nr. 1!!!!
»Verbündet euch«, sagte Sismael Feuerschwert, »…denn die Dinge stehen noch schlimmer. Schlimmer, als sie es jemals waren.«
Sebastians Herz schien in seine Beine zu rutschen.
Was sagte er denn da???
Der König blickte sich nicht um, sondern schaute weiter nach vorne.
Der Maschinengeist neben Sebastian ging demütig auf die Knie, sagte aber kein Wort.
Die Lan-Dan-Pantherin, Mutter von FeeFee und Re, schaute schockiert nach vorne.
Jens und Sebastian drehten sich ebenfalls um, sie konnten gar nicht anders.
Ein widerlicher Schrei hallte von dem Grauen vor ihnen über die Ebenen, die Gebirge, die Täler – sie konnten die Monster erkennen… und in der Mitte ritt ein König auf einem schwarzen Feuerhengst. Er hatte den Fluss überquert – der Fährmann hatte ihn auf die andere Seite gebracht.
Feuerengel umgaben ihn, Schlangen wandten sich vor ihm auf dem Boden. Drachen hoben sich in die Lüfte, spien ihren rotgelben Tod, wilde Kreaturen ächzten und krächzten.
Er war da. Hinter ihm waren elf Schattenträger – und aus dem, was sie trugen, schoss ein schwarzer Machtstrahl in den Himmel. Der Quell der schwarzen Linien – sein Weg in die Welt der Menschen.
Moloch war gekommen, um seine Herrschaft zurückzuerobern
–
in allen Realitäten…
48. Vorschau:
» Z uckerznuckelige Kriegerkatzen sollten ihren Blick vielleicht mal nach dort werfen«, sagte Zazzel und zog damit die gesamte Aufmerksamkeit mehr auf sich, als auf die Leinwand.
Als er das bemerkte, fluchte er leise. »Mizt.« Seine Fingerchen zeigten doch eindeutig auf die Leinwand und nicht auf ihn selbst.
Diese Katzen waren aber
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