Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Sternen selber, konnte das bewerkstelligen.
Aber sie hatte noch nicht mitbekommen, noch nicht gehört, dass das bei irgendjemand schon einmal der Fall gewesen war.
Der Panther verneigte sich und machte sich von dannen. Der Raum, in dem sie stand, war dunkel. Das Licht war aus. Außer dem Schein des Universums und ein paar leuchtenden Konsolen an einer Wand erhellte nichts das Quartier.
»Hach«, drehte sie sich um und schaute wieder aus dem Panoramafenster. Auf ihrem Heimatplaneten war sie dafür bekannt, dass sie ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Phantasien hatte.
»Aber so was ist doch eigentlich ziemlich gut«, meldete sich eine Stimme bei ihr.
»Wenn du meinst, aber es isoliert.«
»Nichts isoliert. Träume sind keine Schäume. Es macht dich zu dem, was du bist, und das ist wundervoll. Und er, ja, er… wer weiß… vielleicht steht er ja in diesem Augenblick genauso wie du an einem Fenster in einem Raumschiff und hätte gerne ein Vanilleeis… genauso wie ich. Ich würde dazu aber noch zwei Kugeln Erdbeere und nen saftigen Schlag Sahne nehmen.« Stille.
FeeFee bewegte sich nicht. Langsam fuhren sich ihre Krallen aus. Der Eindringling würde nur wenige Millisekunden überleben.
»Aber wenn ich mich recht daran erinnere, dann hatte ich erst vorhin ein saftiges Eis mit all meinen Freunden. Und wenn ich, in meinem Alter, nicht aufpasse, dann geht das ganz schön auf die Hüften.«
FeeFee drehte sich nun vorsichtig um. Ihre grünen Pantheraugen konnten in der Dunkelheit perfekt sehen. Aber außer einem Tisch, an dem zwei Sessel standen, war nichts und niemand in dem Raum. Zumindest nichts Sichtbares war hier. Sollte sie da jemand ansprechen, der über eine Tarntechnologie verfügte? Wenn nicht, dann würde das bedeuten, ihr Geist würde vor Sehnsucht wahnsinnig werden.
»Wahnsinnig? Ja, bestimmt. Das sind wir doch alle. Jeder denkt sich seine Realität so zurecht, so schön, lässt Dinge weg, fügt Dinge hinzu, wie er es braucht. Das macht doch jedes Lebewesen so einzigartig. Wir sehen die Dinge doch alle mit anderen Augen«, gab sich der Redner weise.
In dem Moment funkelten die grünen Pantheraugen der Prinzessin auf. Die Stimme kam aus dem Bereich des Tisches, wo das Holz und einer der Sessel ineinander übergingen. Vorsichtig bewegte sie sich zwei Pfotentapser nach vorne, verschob damit ihren Kopf und verschaffte sich einen besseren Blick.
»Also…ich finde mich jetzt nicht unbedingt so hübsch, dass ich mich unbedingt sehen muss«, grinste ein alter Schmetterling die Lan-Dan-Prinzessin an. Wansul hockte gemütlich in dem tiefen Sessel.
FeeFee sagte nichts, aber ihre Krallen fuhren wieder ein. Interessiert schaute sie ihn an. In dem Moment blinkte an der Decke stumm ein gelbes Licht auf. Überrascht nahm die Pantherin das Signal wahr.
»Hihihi… Wenn du nicht in fünf….vier….drei….zwei«, kicherte der alte Schmetterling gerade noch, als FeeFee schon mit einem Meistersprung auf dem anderen Sessel landete, wie eine Wahnsinnige den Gurt um sich riss und dann… »…eins…«, haute es beide in die Sessel. Der Sprung in den Hyperraum! Kaum dauerte diese unsagbare Endlichkeit an, da war sie auch schon wieder vorbei. Jegliches Raum-Zeit-Gefühl ging bei jedem Reisenden, der diese Grenze überschritt und so durch das Universum reiste, verloren. Ob mehrere Tage oder nur ein paar Sekunden – niemand konnte dies nach einem Sprung so genau sagen. Ein Hinweis war das trockene Gefühl im Hals. Sie hatten danach immer Durst. Wer plante, noch länger zu reisen, der ließ sich in einer speziellen Hyperbox nieder. Dort war ein Lebenserhaltungssystem integriert. Der Körper wurde automatisch mit dem Notwendigsten versorgt. Aber FeeFee wusste, dass sie nur wenige Minuten mit dem Cha-Cha-Transporter würden springen wollen. Ähnlich dem Lauf eines Kaninchens wollten sie mit beinahe unzähligen Sprüngen Kurs auf den Lan-Dan-Planeten nehmen. Als zwischenzeitliche Landungsorte hatten sie Flecken in den Galaxien gewählt, die nach ihrer Kenntnis unbekannt waren. Sicher war sicher. Sie wollten niemand auf ihre Fährte locken. Und falls doch einer an ihnen kleben sollte, so würde er es sehr, sehr schwer haben, ihnen zu folgen. Das war ein bewährtes Mittel der Lan-Dan, wenn sie in solch einer Situation waren. Denn dies war ja schließlich kein Lan-Dan-Schiff mit seiner Tarntechnologie. Dies war ein Schiff, das die Erdenmenschen selber von den Union-Troopers, nein, den ehemaligen
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