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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Die Unsterblichkeit, die ewige Jugend war noch nicht erfunden. Aber er war der Sache auf der Spur. Hinter den drei Meter dicken Panzerglaszellen seines Forschungstraktes, in den restlichen drei Vierteln dieses unterirdischen Komplexes mutierten die Wesen vor sich hin – oben waren die Farmen, die Massenzucht. Hier unten hatten sie bereits wieder eine weitere Generation geschaffen, die ihm ein wenig Sorgen bereitete. Besser: Schon seit vier Generationen hatte er überhaupt keinen Einfluss mehr auf das, was da geschah. Keinen. Er konnte die Sache nur noch beobachten. Aber ihre Missionen erfüllten sie exzellent. Sie waren Monster. Das musste er sich selber eingestehen. Das war aus seiner Sicht nicht schlimm, eher willkommen. Dieser Schrecken war der Grund seines Reichtums. Nur wie sollte er es Claudius Brutus Drachus erklären?  Wie sollte er sagen, dass es den Anschein hatte, dass das Böse selber in ihnen so schnell wuchs, dass er keinen Einfluss mehr hatte?
     Aber, …eine unberechenbare Waffe war besser als keine. Und es gab da noch etwas, das ihm leichte Sorgen bereitete. Die Herzfresser, wie er sie auch nannte, schienen ihre anfängliche Dummheit, ihr schlechtentwickeltes Gehirn,… wie sollte er es sagen? Je mehr Herzen diese letzte Generation bekam, desto…intelligenter wurden sie. Es…es….es hatte sogar den Anschein, dass sie in der Lage waren, einige, wenn auch nur wenige, Worte zu erlernen. Naja, Laute. Und sie wurden noch kräftiger. Erst vorgestern hatten sie mit aller Mühe verhindern können, dass eines dieser Zombie-Monster seinen drei Meter dicken Glaspanzer und die darum umschlossene Energiebarriere durchbrochen hatte. Mit einem massiven Einsatz von Gas, danach einer Flutung der gesamten Zelle mit Schwefelsäure und dann noch einem Verbrennungseinsatz von einem Vollfeuer mit einer Temperatur von 3000 Grad wurde es nach einer Stunde bewegungsunfähig gemacht.  Und das Wunder: Sein böses Herz schlug noch immer. Seine Haut war massiv verätzt, Beine und Arme verschwunden, aber sein Brustkorb war so robust, dass er noch weiter existierte. Hinzu kam, dass dort unter diesem Brustkorb etwas war, das…Wissenschaftler durften so etwas eigentlich gar nicht sagen…aber er musste…das den Anschein erweckte, es wäre mit keinem biologischen Gesetz, mit keiner Formel der Physik, mit keiner Regel irgendeiner Wissenschaft erklärbar. Dort drunter schien etwas initiiert worden zu sein, das sich der Wissenschaft entzog…beinahe etwas Metaphysisches. Nicht lange, nur kurz hatte er den schwarzen Schimmer gesehen, der leicht aufflackerte – dann war es verschwunden. Aber dieser Moment hatte gereicht. Dass diese Kreaturen mit ihrer Bösartigkeit die Raumtemperatur senkten, dass elektrische Geräte in ihrer Nähe ausfielen, das wusste er mittlerweile. Deswegen war er unter einem hermetisch verschlossenen Schutzanzug, der über einen Schlauch von der Decke mit Sauerstoff versorgt wurde, so warm angezogen, dass es nur noch leicht kalt wurde. Aber das, was er dort gespürt hatte, ließ ihm jetzt noch einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen. Es fühlte sich an… es war, als wenn…
     Dr. Sandokan Elbono schüttelte ungläubig den Kopf. Es war, als hätte etwas nach ihm gegriffen, nach seinem Verstand gegriffen, so kalt, so schauderhaft… genau in dem Augenblick, als er sich über den Brustkorb gebeugt hatte. So furchterregend, dass er zurückschrecken wollte…aber nicht konnte. Es hatte für eine Sekunde seinen Körper festgehalten! Und er glaubte, und das tat er auch noch jetzt, dass, wenn es nicht erloschen wäre, er mit hinein in die ewige Verdammnis, in eine Hölle, in eine andere Welt, ins Jenseits gezogen worden wäre, um dort als Kriegsknecht, als Schlachtsklave zu dienen. Doch mit dem Verschwinden dieses widerwärtigen schwarzen Schimmers, dem Abbruch dieser Energie, war es vorbei gewesen, und es hatte ihn wieder freigelassen. Einfach unmöglich! Wieder schüttelte er den Kopf, dann war er wieder ruhiger. Es war zwei Tage her. Bei den anderen beiden dieser neuen Generation war dieses Phänomen noch nicht aufgetreten. Und er schätzte, dass dies auch nicht wieder passieren würde. Seine Wissenschaft, sein Ergebnis oder das, wie immer man das auch nennen wollte, was da vor sich ging, war faktisch so unwahrscheinlich, dass die Chancen weit mehr als eins zu einer Trilliarde lagen, dass es sich wiederholen konnte. Ausgeschlossen, dass es wieder passierte. Eigentlich, überlegte er, sollte er ganz froh

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