Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
und Sergio Focardi – der eine Ingenieur und der andere Physiker im früheren Leben, bevor die Ritterkräfte in ihnen erwachten – blickten erst auf Schmoon Lawa und dann auf Lukas. Der oberste Ritter des Rosenordens machte keine Anstalten, seinen Schmetterling zu unterbrechen, also schien es in Ordnung zu sein, wenn sie auf seine Frage antworteten. Es dauerte nicht lange, da materialisierten sich auch die beiden Schmetterlinge der Physiker-Ritter, die sich anfänglich noch auf die Schulter ihrer Männer setzten. Dann stellten sie aber mit einem Verzücken fest, dass es sich hier um einen Schmetterling handelte, der der Gesprächspartner ihrer Ritter war.
»Äääh… ja, also. Wir haben das Material nun eingehend studiert«, sagte der eine Ritter, der andere vollendete den Satz, »… und wir können nicht sagen, was es ist.«
»Hmmm«, packte Lukas sein Händchen an sein Kinn, schaute nachdenklich auf die Tischplatte und dann wieder zu den beiden hin.
»Was sind denn ihre Vermutungen?«
Die Ritter zuckten mit den Schultern. Vermutungen waren keine Belege. Und in der Wissenschaft war nur etwas wahr, wenn man es beweisen konnte.
»Wie wir alle sehen konnten, ist dort ein Umwandlungsprozess im Gange. Ohne eine sichtliche Energiezufuhr, das Plättchen betrachten wir nur als einen Initiator, scheint, nein, läuft dort Wasser aus diesem oberen Gebilde bei gleichzeitiger Energieentstehung.«
»Allerdings«, fügte der andere Ritter an, »sollte man sagen, dass es den Anschein hat, dass hier keine Energie in dieses Gebilde hinzu geleitet wird, sondern… «, »… dass, und das ist reine Spekulation, nicht belegbar, dafür müssen wir es untersuchen… «, »…sondern, dass hier Energie entsteht!«
Sebastian überkam ein Lächeln – wenn das wahr wäre, dann hatten sie, was sie suchten.
»Und das ist alles?«, hakte Lukas nach, übernahm das Gespräch wie ein Mensch, ohne jeden kindlichen Scherz, ohne Ablenkung – er schaffte es, seine Gedanken zusammenzuhalten.
Die zwei anwesenden Schmetterlinge waren hochgradig beeindruckt und merkten gar nicht, wie sie die Schultern ihrer Ritter verließen – und schon standen sie hinter Lukas und folgten ihm auf Schritt und Tritt. Blieb er stehen, blieben sie es auch. Ging er weiter, gingen auch sie weiter. Dann ging die Tür auf und eine Lichtkugel kam hereingeschossen. Hach, herrjemine, da bist du ja, strahlte sie glücklich auf und nahm ihren Platz über seinem Kopf ein. Ein wenig misstrauisch schien sie die anderen Schmetterlinge zu beobachten, merkte dann aber, wie ernst sie ihrem Lukas folgten. Ihr Schatz hatte Untertanen!
Die Ritter nahmen von der Lichtkugel Notiz, aber jeder, der Sebastian Feuerstiel kannte, wusste auch von Lukas und seiner verliebten Begleiterin. Dass er einmal ein Schluckauf-Problem gehabt haben sollte – das wusste hier niemand mehr.
»Nun… ja... «, sagte der eine Wissenschaftler nun.
»Wir müssen uns das noch einmal anschauen«, sagte der andere.
Niemand bekam mit, wie Sebastian nun die Gedanken nur so durch den Kopf rannten… da meldete sich Lukas wieder.
»Überlegen wir einmal laut«, sagte der Anführer-Schmetterling… und einer der hinteren Schmetterlinge meldete sich.
»Wir wissen doch, dass es nur eine begrenzte Anzahl von Nr.1 gibt«, sagte Chancer freudestrahlend.
Sourcer, der andere Schmetterling, stieg sofort mit ein.
»Einen haben wir erledigt, einer ist die aktive Nr. 1…«, »…und dann müssten wir nur zu entweder einer älteren, bereits einsatzfähigen Kopie fliegen…«, »…die ist aber voll bewacht«, »…oder zu der neuen, die der Hauptcomputer zweifelsfrei sofort wieder in Auftrag gegeben hat.«
»Die wird aber noch geheimer versteckt sein als die, die wir gefunden haben!«
»Und ob dann das, was wir suchen, schon fertig ist, wage ich zu bezweifeln!«
»Also müssten wir zu einem Planeten, der… «
»Vielleicht kann man ja herausbekommen, ob irgendwo einer eine Schwäche hat, einen Defekt, den sie reparieren müssen.«
»Ja, irgendwas in der Art«, marschierten die drei Schmetterlinge mit der Lichtkugel diskutierend auf dem Tisch hin und her.
Die Ritter hörten ihren Begleitern einfach nur zu. Gar nicht so dumm, was die da rumdachten. »Wie viele gibt es denn noch, die für uns interessant wären?«
Die Schmetterlinge machten eine Pause.
»Vier«, brachte Sebastian den Ball wieder ins Rollen.
Die drei Schmetterlinge nickten dem Menschen
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