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Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Becker
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»Ich war bei der Polizei. Und ich hab den Herren da
genau erklärt, dass dem Autofahrer nicht etwa ein bedauerlicher Fehler unterlaufen
ist, wie man mir gleich einzureden versuchte. Ich hab klargemacht, was bei diesem
Fußgängerüberweg vorgefallen ist. Und zwar unmissverständlich klargemacht.«
    Das kann
ich mir lebhaft vorstellen, dachte John. »Und was hat die Polizei unternommen?«
    Unwirsch
winkte Laura ab. »Zu dumm, dass ich den Wagen nicht besser beschreiben kann. Ich
konnte weder einen Blick auf den Fahrer noch auf das Kennzeichen werfen. Wie gesagt,
es ging alles sehr schnell.« Sie straffte ein wenig ihren Oberkörper. »Jedenfalls
haben die Beamten begriffen, wie ernst es mir war. Sie haben es dann aufgegeben,
mich irgendwie abzuwimmeln.«
    Ein Glück
für die Jungs, mutmaßte John.
    »Anschließend«,
fuhr Laura fort, »wurde ich zu einem Kommissar gebracht, der sich die ganze Geschichte
aufmerksam angehört hat. Er versprach, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen
und sich trotz der wenigen Angaben, die ich machen konnte, darum zu kümmern. Das
war nicht irgendwer, das war ein Hauptkommissar der Mordkommission. Demnach«, fügte
sie noch an, »hat man meine Beschuldigungen durchaus ernst genommen.«
    »Wie heißt
der Kommissar?«
    »Bernd Hauschild.«
    John nickte
leicht. »Den Mann kennt man in Freiburg. Angeblich ein sehr fähiger Ermittler.«
    »Diesen
Eindruck hat er auf mich auch gemacht. Obwohl er nicht verhehlen konnte, dass es
eigentlich keinerlei Motiv für eine solche Wahnsinnstat gibt.«
    »Stimmt
schon«, wagte John einzuwerfen, »das gibt es nicht.«
    Sie lächelte
– allerdings alles andere als amüsiert. »Mir ist durchaus bewusst, dass sich das
alles eigenartig anhört. Aber noch einmal: Ich kann zwischen ›ohne Absicht‹ und
›mit voller Absicht‹ sehr gut unterscheiden.«
    »Das glaube
ich.«
    »Das glaubst
du nicht im Geringsten.« Irgendwie triumphierend betrachtete sie ihn. »Nicht im
Traum würdest du mir glauben. Du hältst mich für eine hysterische, eingebildete
Ziege.«
    Überrumpelt
starrte er sie an. Er wollte widersprechen, mit irgendeiner halbwegs geistreichen
Retourkutsche davon ablenken, dass sie ihn total durchschaut hatte. Nur leider fiel
ihm nichts ein. Schon gar nichts Geistreiches.
    »Aber, mein
lieber John Dietz«, redete sie schon wieder weiter, »es ist mir ziemlich egal, was
du von mir denkst. Denn eigentlich bin ich ja keineswegs hier, um dir mein Leid
zu klagen, sondern …« Ein genüssliches Lächeln. »Sondern um etwas über deine Ermittlungsergebnisse
zu erfahren. Falls es welche gibt.«
    Ja, er hatte
recht gehabt. Da waren tatsächlich ein paar Kratzer auf ihrem Panzer, mehr aber
auch nicht. Die Schutzmauer, die diese Frau umgab, schien letztlich unzerstörbar
zu sein. »Natürlich, die Ermittlungsergebnisse«, meinte er. Viel zu lahm, wie er
sich eingestand. »Also. In Anbetracht der Tatsache, dass die Informationen, auf
die ich mich stützen muss, äußerst spärlich sind, war es mir bisher leider …«
    »Nichts«,
unterbrach sie ihn, wiederum mit diesem überheblichen Zug um die Lippen. »Und zwar
gar nichts. Nichts hast du.«
    »Es tut
mir leid, aber deine Schwester scheint in Freiburg nicht gerade viele Spuren hinterlassen
zu haben. Weder da, wo sie wohnte, noch an der Universität.« Endlich gewann seine
Stimme etwas an Volumen. »Du hast mir allerdings nicht viel über ihre Hobbys oder
Lieblingsbeschäftigungen sagen können. Oder über mögliche Freunde und Freundinnen.
Ich habe ja gerade erst angefangen. Was dachtest du denn? Dass ich innerhalb dieser
kurzen Zeit alles in Erfahrung bringen würde, was …«
    »Hobbys,
Lieblingsbeschäftigungen.« Abfällig rollte sie mit den Augen.
    »Natürlich!«,
bemühte sich John, nicht klein beizugeben. »War Felicitas in einer Jazztanztruppe
oder in einer Gruppe junger romantischer Damen, die einander selbst verfasste Gedichte
vortrugen? Hatte sie einen Nebenjob in der Uni-Bibliothek? Oder hat sie in einer
Kneipe gekellnert?«
    »Gib’s einfach
zu, dass du nichts hast.«
    »Wie sollte
ich auch, wenn du …«
    »Geschenkt!«,
schnitt sie ihm das Wort ab. Wieder einmal. Abrupt stand sie auf. »Ich habe sowieso
keine allzu großen Hoffnungen in dich gesetzt. Das war’s dann wohl, Mr. Sherlock
Holmes. Schick mir deine Rechnung – sie wird umgehend beglichen.«
    John blickte
stumm zu Laura auf, und obwohl er nichts anderes erwartet hatte, kam er sich vor,
als hätte ihn die schwarze Limousine

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