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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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langer Zeit doch mal wieder auf der falschen Ebene gelandet.
    »Nein, nein, ganz bestimmt nicht«, beteuerte sie. »Ich passe immer auf, dass ich den richtigen Platz erwische. Heute Morgen hatte ich bloß meinen Parkausweis vergessen, darum habe ich kurz vorne am Haupteingang angehalten, um jemanden zu suchen, der mir seinen Ausweis leiht, damit ich ins Parkhaus fahren kann.«
    »Und von wem hast du ihn dir ausgeliehen?«
    »Martina aus der Parfümerie hat heute früher angefangen, weil für sieben Uhr eine große Lieferung angekündigt war und sie bis um zehn Uhr alles einräumen sollte, aber als ich um halb acht bei ihr war, da hatte sie noch nicht ein einziges Paket bekommen«, erklärte Chrissy. » Wir haben uns ein paar Minuten unterhalten, und sie hat mich noch ein ganz neues Parfüm probieren lassen. Wow, ich war total begeistert. Wenn du Zeit hast, musst du mal zu ihr gehen, damit sie dich daran riechen lässt.«
    »Dazu müsste ich wohl den Namen von diesem Parfüm wissen, nicht wahr?«, erwiderte Valerie, die eigentlich auf das ursprüngliche Thema hätte zurückkommen sollen. Aber manchmal empfand sie es als … interessant mitzuverfolgen, wie ihre Freundin von einem Thema zum anderen sprang und darüber völlig vergaß, was der wahre Anlass für die Unterhaltung war.
    »Ich weiß nicht mehr … irgendwas mit Linda … Linda …«
    »Hoffentlich nicht de Mol, sonst wär’s das erste Parfüm der Welt mit Botox-Aroma«, kommentierte sie ironisch.
    »Nein, nein, das nicht«, wehrte Chrissy ab. »Ich muss sie noch mal fragen, wie das hieß.«
    Nachdem Valerie zehn Sekunden lang geduldig gewartet hatte, dass ihre Freundin wieder auf ihr Auto zu sprechen kam, fragte sie schließlich : »Und dann?«
    »Und dann? Ach so, ja. Wir hatten uns so angeregt unterhalten, dass ich darüber die Zeit vergessen hatte. Plötzlich war’s kurz vor acht, und dann musste ich auch schon los.«
    »Los?«
    Chrissy zuckte verständnislos mit den Schultern. »Na, los zu Metzener. Ich wollte schließlich nicht zu spät kommen.«
    »Und was ist mit dem Parkausweis?«, erkundigte sich Valerie und atmete ein wenig frustriert aus. »Hat Martina ihn dir gegeben?«
    »Ging ja nicht mehr, ich hatte ja nur noch drei Minuten, um ans andere Ende des Centers zu gelangen.«
    Valerie sah sie eine Zeit lang abwartend an, dann fragte sie : »Dann hast du also deinen Wagen überhaupt nicht ins Parkhaus gebracht?«
    Nach ein paar Sekunden begann Chrissy, erleichtert zu lachen. »O nein, und ich dachte schon, mir hätte wirklich jemand mein Auto geklaut. Dabei steht’s ja gleich da draußen am Eingang.« Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, dass ich dich runter ins Parkhaus geschickt habe.«
    »Du hast den Wagen vor dem Eingang geparkt?«
    »Ja, wenn du rauskommst, direkt rechts.«
    »In der langen Parkbucht mit den besonders breiten Plätzen?«
    »Ja, richtig«, bestätigte Chrissy, die bei Valeries Verhörmethode von einem unguten Gefühl beschlichen wurde. Ihre Freundin wollte auf irgendwas hinaus, das war eindeutig.
    »Auf einem von den Plätzen, auf die man dieses Symbol aufgemalt hat, das einem Rollstuhl verblüffend ähnlich sieht?«
    Chrissy lief ein eisiger Schauer über den Rücken. »O nein«, flüsterte sie.
    »O doch. Du hast dich um halb acht auf einen Behindertenparkplatz gestellt, jetzt haben wir halb vier.« Valerie nickte nachdenklich. »Ich würde sagen, es spricht alles dafür, dass dein Wagen vor vielen, vielen Stunden abgeschleppt worden ist.«
    »Nein, bestimmt nicht !«, widersprach Chrissy, als könnten ihre Worte das ungeschehen machen, was sehr wahrscheinlich längst passiert war. »Die rufen doch sonst die Leute zu ihrem Auto, wenn einer bloß das Licht angelassen hat.«
    »Nur, wenn die Wagen hier im Parkhaus stehen. Das da draußen vor dem Center gehört der Stadt, und die schleppt ab, vor allem von Behindertenparkplätzen.«
    Chrissy verzog missmutig den Mund. »Ja, ich weiß.« Schnaubend fuhr sie dann fort : »O verdammt, ich könnte mich ohrfeigen ! Was mache ich denn jetzt? Ich habe ja nicht mal eine Ahnung, wo die den Wagen hingebracht haben.« Dann legte sie entsetzt die Hände vors Gesicht und stöhnte leise. »O Gott, und heute Abend muss ich den Laden auch noch bis Mitternacht auflassen.«
    »Ach, dann war dieses Late-Night-Shopping ja doch erfolgreich genug, um es zu wiederholen.«
    »Bei mir jedenfalls nicht.« Chrissy verdrehte die Augen. »Das soll jetzt jedes Mal so laufen, wenn der Samstag ein

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