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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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widerspreche, Skipper, aber im Hafen von Cala Figuera wartet bereits ein voll beladener Lkw auf uns. Die Llaut wird beladen, während wir noch in der Luft sind.«
    Berger fühlte sich überrumpelt, fand aber auf die Schnelle keinen plausiblen Einwand. »Dann soll es eben so sein.« Er schaute Rosa an. »Wir sollten uns besser auf die Strümpfe machen und unsere Sachen packen.« Sie nickten dem Bischof freundlich zu und erhoben sich.
    »Ich möchte nicht voreilig wirken, aber ich habe bereits veranlasst, dass Ihre Koffer gepackt werden. Sie sind schon im Wagen.«
    Die beiden staunten den Bischof an wie zwei ungläubige Kinder.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das, was wir in unserem Zimmer haben, für fremde Augen bestimmt war«, sagte Berger gedehnt.
    »Seien Sie versichert, dass dabei absolut diskret vorgegangen wurde.«
    Gräfin Rosa wusste nicht, ob sie den Bischof für seine Forschheit bewundern oder ob seines Übergriffs sauer sein sollte. »Und was hätten Sie gemacht, Exzellenz, wenn wir uns nicht einig geworden wären?«
    Er lächelte sie freundlich an. »Dann hätten Sie in zehn Minuten in ihren Zimmern alles wieder so vorgefunden, wie es war, als Sie es verlassen haben. Die katholische Kirche, Durchlaucht, mag mit Sicherheit viele Laien beschäftigen, doch hin und wieder trifft man in unseren Reihen auch auf Profis.«
    Kaum eine halbe Stunde später erreichten sie in einer schwarzen Dienstlimousine, von einem jungen Priester chauffiert, den nahe gelegenen internationalen Flughafen »El Prat«. Zu ihrem großen Erstaunen fuhr der Wagen, von sämtlichen Kontrollen völlig unbehelligt, direkt auf das Rollfeld. Wie von Geisterhand öffneten sich auf dem Weg dorthin alle Barrieren. Nach einer kurzen Fahrt an den großen Verkehrsmaschinen vorbei kamen sie neben einem weißen Learjet 60 XR zum Stehen. Auf dessen Außenwand prangte das Wappen des Vatikans.
    »Das ist doch mal ein nettes Vögelchen«, kam es von Berger. »Um so etwas anzuschaffen, muss es ganz gewaltig im Kollektenbeutel geklingelt haben. Was meinen Sie, Exzellenz, wie viele Bedürftige könnte man mit so einem Ding hier aus der Scheiße ziehen?«
    »Keinen einzigen«, erwiderte Crasaghi gelangweilt. »Was wollen die mit einem Flugzeug unter ihrer Brücke?«
    Berger schaute missmutig drein. Mit so einer gekonnten Retourkutsche hatte er nicht gerechnet.
    Gräfin Rosa tätschelte ihm beruhigend die Schulter. »Nun bleiben Sie hübsch geschmeidig, Residente. Lassen Sie uns nach Hause fliegen und unseren Job machen. Es hat Sie schon unangenehmer erwischt, als einen Tauchgast für zwei Mille am Tag ein bisschen über die See zu schippern.«
    Sie bestiegen das Flugzeug. Wo sie auch hinschauten, sie sahen nur puren Luxus. »Gottes Sohn reichte ein Eselchen zum Reisen«, sagte Berger. »Sind Sie sicher, Exzellenz, dass diese Art der Fortbewegung für Vertreter der Kirche angemessen ist?«
    »Ja, Señor Residente. Wenn Gott diesen Luxus nicht gewollt hätte, so würde er ihn uns nicht zuteilwerden lassen. Außerdem können Eselchen nicht fliegen.«
    ***
    Die Dämmerung hatte eingesetzt. Das Schlauchboot befand sich inzwischen dreißig Seemeilen in südwestlicher Richtung vom Cap de Ses Salines, dem südlichsten Zipfel Mallorcas. Mira schaltete in den Leerlauf und stellte den Motor aus. Wortlos begannen die beiden Frauen, einen rautenförmigen Segelmast aus Karbon aufzustellen und mit dem Boot zu verdrahten. Danach wurde der ebenfalls rautenförmige Karbonsegelbaum am Mast eingeklinkt. Fatma zog die beiden Holzschwerter aus dem Seesack und schob sie in seitlich am Rumpf befestigte Halterungen. Gemeinsam befestigten sie das hölzerne Segelruder am Heck. Obwohl das kleine Boot auf den Wellen des Mittelmeeres wie eine stark schwankende Nussschale wirkte, behielten die beiden Frauen einen sicheren Stand. Sie waren zweifelsohne erfahrene Seefahrerinnen.
    Fatma schaute auf die Uhr. »Kurz vor neun. Du solltest ein Lebenszeichen von uns absetzen. Vielleicht gibt es auch Neuigkeiten.«
    Mira, die erheblich Ältere von beiden, nickte und holte ein kleines Satellitentelefon aus einem wasserdichten Fach an der Seite des kleinen Ruderstandes, während Fatma das Spezialsegel anbrachte und es aufzog. Das Boot drehte sich in den Wind.
    »Hallo, Basis? Im Morgengrauen wird die Katze vor dem Mauseloch eintreffen. Habt ihr weiteres Futter?« Die Antwort schien negativ auszufallen. Missmutig klappte sie nach kurzem Zuhören die Antenne des Telefons ein. »Nichts Neues.« Sie

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