Schnarchen heilen
können, erhält man eine auswertbare Messung. Diese beinhaltet einige Feinheiten: Ihre Hirnströme wurden aufgezeichnet, aber auch Bewegungen Ihrer Beine. Man misst, wie viel und wie oft Sie geatmet haben, wie der Herzschlag dabei war und der Blutdruck. Wichtig ist auch die Atemluftmessung, mit der man Schnarchen gut darstellen kann. All diese Werte werden am folgenden Morgen miteinander in Beziehung gesetzt. Ist die Diagnose gegeben – das heißt, führt Ihr Schnarchen auch wirklich zu einem Sauerstoffkonzentrationsabfall mit Reaktion des Herzkreislaufsystems, entscheidet der Schweregrad über das weitere Vorgehen. Entweder man empfiehlt Ihnen gleich eine verbesserte Lagerung im Bett zuhause mit Vermeidung von Rückenlage, oder man versucht Ihnen in der nächsten Nacht nachzuweisen, dass das auch erfolgreich ist. Oder man nutzt die zweite Nacht schon dazu, eine CPAP-Maske aufzusetzen. Dieses Kürzel steht für Continuous Positive Airway Pressure. Das heißt, es wird bei einer eng sitzenden Maske ein konstanter positiver Luftdruck in Ihren Atemwegen erzeugt, wodurch diese nicht so leicht zusammenfallen und verlegt werden können. Die Effektivität dieser Therapie wird dann in der folgenden Nacht überprüft, womöglich aber auch eine Druckfeineinstellung in weiteren Nächten versucht. Sie sehen schon, dass ein Aufenthalt in so einem Schlaflabor lange dauern kann. Es gibt aber auch viele mögliche Ergebnisse dieser Analyse. Manche Menschen schlafen schlecht, weil sie unruhige Beine haben, die im Schlaf zucken und dadurch eine Weckreaktion erzeugen. Das kann man medikamentös beeinflussen und welche Arznei am besten wirkt, findet man oft nur durch mehrmaliges Probieren.
Wenn Sie einmal in einem Schlaflabor abgeklärt worden sind, kann man harmloses Schnarchen eindeutig von der Schlafapnoe-Krankheit unterscheiden.
W
ildwestmanieren
Im Wilden Westen gab es einen Outlaw namens John Wesley Hardin, der dadurch unsterblich wurde, dass er einen Schnarcher erschoss. Das geschah in Abilene im amerikanischen Bundestaat Kansas im Jahre 1871. Hardin war zu dem Zeitpunkt achtzehn Jahre alt und ein Revolverheld auf der Flucht vor dem Gesetz. Er übernachtete in Abilene, einer kleinen Viehzüchterstadt, im American House Hotel. Eines Abends kehrte er etwas betrunken vom Kartenspiel in sein Zimmer zurück und wollte sich schlafen legen. Nebenan schlief jemand, der laut schnarchte. Als Hardin keine Ruhe fand, zog er seinen Revolver und gab einige gezielte Schüsse durch die Wand ab, woraufhin das Schnarchen auch prompt verstummte. Hardin sollte in seinem Leben insgesamt vierundvierzig Menschen erschießen, bis er im Alter von zweiundvierzig Jahren selbst in einem Saloon beim Würfelspiel im Kugelhagel starb. Zu diesem Zeitpunkt war er längst unsterblich geworden durch jene Nacht im Jahre 1871, als er das Problem mit dem Schnarchen so glatt und endgültig im Interesse so mancher Ehefrau löste.
Ist Schnarchen überhaupt normal?
Auf den ersten Blick erscheint es als etwas spezifisch Menschliches. Es mag sein, dass alle Tiere schlafen. Die wenigsten unter ihnen, und dann eher überzüchtete Rassen wie die englische Bulldogge, schnarchen auch. Man kann das phylogenetisch aufbereiten und registrieren, dass der Mittelgesichtsbereich es Menschen im Vergleich zum Menschenaffen zurückgewichen ist. Das bedeutet, dass im Nasenrachenraum einfach weniger Platz ist. Die dort befindlichen Schleimhäute können schon einmal aneinander geraten und sich dabei in unfreiwillige Musikinstrumente verwandeln. Schnarchen wäre damit ein Zeichen dafür, dass man sich in Bezug auf die Entwicklung der Menschheit am weitesten vom Affen entfernt und die höchste Ausformung des Menschlichen erreicht hätte. Da aber werden die Nichtschnarcher entgegenhalten, dass eine Bulldogge womöglich eher eine Überzüchtung darstellt und das Schnarchen ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass es mit der Menschheit bergab gehe. Faktum ist, dass durch die allgemeine Überalterung in naher Zukunft der überwiegende Teil dieser Menschheit, zumindest in Europa, schnarchen wird, denn die Alterskurve der Bevölkerung lehnt sich zumindest in Deutschland schon längst über die Durchschnittsmarke von fünfzig Jahren hinaus, ein Alter, in dem sechzig bis achtzig Prozent der Männer und ein Drittel der Frauen heute schon wissenschaftlich als Schnarcher dingfest gemacht wurden.
Allgemeinmaßnahmen
Bei
Weitere Kostenlose Bücher