Schneeflockenkuesse
unmerkliches Zeichen von ihm stimmte die Band die ersten Akkorde eines sinnlichen Lovesongs von Nathan an, seinen gröÃten Hit überhaupt. Lässig setzte er sich auf einen Barhocker und griff nach seiner Gitarre. Als er dann zu singen begann, war es still im Konzertsaal.
Mallory schluckte. Er ist mein Mann, dachte sie dankbar. Wir gehören zusammen. Für alle Zeit.
Zufrieden brabbelte Brittany vor sich hin und deutete mit ihren kleinen Fäusten auf die Bühne.
Mallory lächelte, dann flüsterte sie, um die Tontechniker in der Kabine nicht bei ihrer Arbeit zu stören: »Ja, das ist dein Daddy.«
Einer der Tontechniker sah sie grinsend an und sagte begeistert: »Nur ein Song, und schon hat er sie in die Knie gezwungen.«
Mallory nickte zustimmend. Da der Mann Kopfhörer trug, würde er sie ohnehin nicht hören.
Nathan war sichtlich glücklich, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Er verzauberte die Fans auf seine ganz eigene Art. Sie klatschten, stampften mit den FüÃen und sangen die Songs mit. Doch bei den Balladen waren sie so still, wie Mallory es nie für möglich gehalten hätte.
Nach dem Auftritt war Nathan schweiÃgebadet, das Hemd halb offen. Wieder einmal hatte er alles gegeben, und sein Publikum dankte es ihm mit dröhnendem Applaus.
Als er hinter der Bühne verschwand, riefen die Fans ihn zurück. Doch im Gegensatz zu früheren Konzerten kam Nathan diesmal nicht wieder auf die Bühne.
Mallory konnte ihn förmlich vor sich sehen, wie er sich backstage Gesicht und Brust abtrocknete und der Band gratulierte. Auch wenn sie jetzt am liebsten zu ihm gegangen wäre, blieb sie in der Tonkabine. Sie hatte Nathan versprochen, mit Brittany dort zu bleiben, bis die Fans das Kingdome verlassen hatten und jemand sie und das Kind abholen würde. Er hatte nicht vergessen, wie aufgewühlt das Publikum beim letzten Konzert gewesen war, und wollte kein Risiko eingehen.
Der freundliche Tontechniker nahm seine Kopfhörer ab und stand auf. »Na du«, sagte er und stupste leicht gegen das kleine runde Kinn des Babys. »Dein Daddy hatâs wirklich drauf, was?«
Brittanys braune Augen, die sie von Nathan geerbt hatte, wurden kugelrund, während ihr weiches, dunkles Haar an Mallorys Wange kitzelte. Einen Moment später warf sie den Kopf zurück und begann zu schreien.
»Habe ich etwas Falsches gesagt?« Der Tontechniker grinste verlegen.
Beruhigend schüttelte Mallory den Kopf und sah hinunter in den Konzertsaal, der sich noch immer nicht geleert hatte. Es würde noch eine Weile dauern, bis alle Besucher gegangen waren und sie die Tonkabine verlassen könnte.
Brittany schlief bereits tief und fest, als Pat, Roger und zwei Sicherheitsbeamte sie holen kamen. Eine Luxuslimousine brachte sie zum Penthouse. Während Pat das schlafende Baby in den Armen hielt, zog Mallory sich schnell um. Sie wollte jetzt nur noch zu Nathan.
Die zwei Sicherheitsbeamten warteten diskret in der Lobby, als Mallory wieder aus dem Aufzug trat. Sie trug jetzt ein hellblaues Kleid, Riemchenschuhe und eine Silberfuchsjacke, die ihre Schönheit noch unterstrichen. Pat und Roger hatten sich angeboten, im Penthouse zu bleiben, um auf Brittany aufzupassen.
Die beiden Männer geleiteten sie bis zur Tür einer privaten Hotelsuite, wo Nathan und sie verabredet waren. Sie lieÃen sie erst allein, als Nathan sich den Weg durch die Presseleute, Musiker und Konzertveranstalter gebahnt hatte.
Mallory McKendricks Herz jubelte vor Glück, als sie ihrem Mann entgegenlief.
â ENDE â
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