Schneeflockenkuesse
verbringen und du mich wieder verlässt.«
Sanft fuhr sie mit dem Finger über seine Lippen. »Du glaubst also wirklich, dass ich dir gern wehtue?«
Nathan zuckte gelassen mit den Schultern, doch der Schmerz in seinen Augen drückte etwas anderes aus. »Wenn du Rache willst, lass das bitte deine Anwälte erledigen.«
Sie hätte nicht aufgebrachter sein können, wenn er sie geschlagen hätte. »Meine Anwälte?«, wiederholte sie. »Was soll das â¦Â«
Er hielt sie fester umklammert. »Ich liebe dich, und ich brauche dich. Aber ich habe genug von den albernen Spielchen, Mallory. Entweder lebst du als meine Frau mit mir zusammen, oder du bist nur noch jemand, den ich mal kannte. Es ist deine Entscheidung. Wenn du bleiben willst, solltest du eines wissen: Ich habe nie mit Diane geschlafen und bin dir nie untreu gewesen. Und ich will nicht wegen irgendwelcher Vergehen gequält werden, die du dir einbildest. Haben wir uns verstanden?«
Mallory bewegte die Lippen, brachte jedoch kein Wort heraus.
Er strich mit seinen Händen verführerisch ihren Rücken hinunter. »Du kannst gehen oder bleiben«, fuhr er fort. »Aber wenn du heute Abend gehst, darfst du nie wieder zurückkommen.«
Seine harten Worte nagten an Mallorys Stolz, doch sie wusste, dass er recht hatte. Sie musste endlich eine Entscheidung treffen und sich daran halten. Ihre Stimme zitterte, als sie sprach. »Wenn es dir nichts ausmacht«, sagte sie leise, »würde ich gern bleiben.«
Mit seltsam ernsten Gesichtern sahen Trish und Mallory zu, als Pat eines der Brautkleider vorführte, die sie in die engere Auswahl gezogen hatte.
»Zu viele Rüschen«, erklärte Mallory.
»Zu wenige«, warf Trish ein.
Pat, in helles Sonnenlicht getaucht, blieb stehen und sah die beiden Frauen auf dem Wohnzimmersofa ärgerlich an. »Ihr seid ja nicht gerade eine groÃe Hilfe.«
Mallory und Trish brachen gleichzeitig in Gelächter aus.
Mallory, deren Bauch schon gerundet war, betrachtete mit strahlendem Gesicht noch einmal Pats Brautkleid. »Du siehst wunderschön aus. Ja, ich glaube, das ist genau das richtige Kleid für dich.«
»Das glaube ich auch«, stimmte Trish zu. »Natürlich habe ich in meinem viel besser ausgesehen«, fügte sie trocken hinzu. »Manche Frauen haben eben eine bessere Figur als andere.«
Mallory und Pat lachten, während Mallory einen vielsagenden Blick auf ihren Bauch warf. »Kein Kommentar«, lachte sie schelmisch.
Trish verdrehte die Augen. »Wir haben gerade mal April. Wie wirst du da erst im August aussehen?«
Gut gelaunt stieà Mallory ihre Freundin an und gab vor, gekränkt zu sein. »Nathan findet mich wunderschön.«
»Was weià der schon«, konterte Trish.
Pat lachte. »Vielleicht sollten wir uns von Weight Watchers das Notfallpaket schicken lassen«, schlug sie vor.
»Hört ihr wohl auf, Witze über meine Figur zu machen!«, rief Mallory. »Ihr zerstört mein ganzes Selbstbewusstsein.«
»Dann leih dir etwas von Nathan. Er hat genug Selbstbewusstsein für zwei.«
Mallory lachte. Und als das Kind sich in ihr bewegte, wusste sie, dass sie in ihrem Leben noch nie glücklicher gewesen war.
Pat war inzwischen nach oben gegangen, um ihr Brautkleid gegen Jeans und Pulli zu vertauschen.
Liebevoll tätschelte Trish Mallorys Hand. »Du siehst wundervoll aus. Du strahlst förmlich.«
»Danke.« Lächelnd berührte Mallory ihren Bauch unter der weiten Schwangerschaftsbluse.
Stirnrunzelnd sah Trish sie nun an. »Wo steckt dein Mann eigentlich? Man erzählt sich ja, dass du ihm eine Tiefkühlpackung Shrimps an den Kopf geknallt und seine Leiche im Keller vergraben hast.«
Lächelnd berührte Mallory ihren schlichten Ehering, in dem sich das Sonnenlicht verfing. Dann senkte sie die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Er arbeitet gerade an der Titelmusik für einen Kinofilm, Trish. Sie klingt wunderschön.«
Trish zog eine komische Grimasse. »Wie sollte es auch anders sein. Und was ist mit dir, Mallory? Vermisst du all diesen Glamour nicht?«
Mallory schüttelte den Kopf. »Gestern habe ich eine vierte Klasse unterrichtet«, strahlte sie. »Ich bin eingesprungen, weil die Klassenlehrerin krank ist. Es hat sehr viel Spaà gemacht.«
Verwundert schüttelte Trish den Kopf. »Und du vermisst deine
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