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Schneesturm und Mandelduft

Schneesturm und Mandelduft

Titel: Schneesturm und Mandelduft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Martin über den Kopf seiner Frau einen Blick zu, legte die Arme um sie und führte sie sanft aus dem Zimmer.
    »So, so, mein Schatz. Wir lassen Martin jetzt seine Arbeit machen. So. Komm.«
    Die Familienmitglieder draußen im Flur traten beiseite, um sie vorbeizulassen. Harald sah die anderen nicht an, während er Britten durch den Gang und die Treppe hinabgeleitete. Alle standen zunächst da wie Statuen, folgten ihnen aber dann. Vor ihrem inneren Auge sahen sie noch das Blut auf Brittens Händen.
    Als er allein war, sah sich Martin erneut im Zimmer um. Diesmal ein wenig sorgfältiger. Er wusste, dass er normalerweise von seinen Kollegen gelyncht würde, wenn er so an einem Tatort herumtrampelte. Aber außergewöhnliche Umstände erforderten außergewöhnliche Maßnahmen. Er hatte ganz einfach keine andere Wahl, als selbst zu versuchen, das zu finden, was es zu finden gab.
    Zuerst kroch er über den Boden, langsam, Zentimeter für Zentimeter. Die ganze Zeit suchte er nach etwas Auffälligem. Aber der Boden war sauber. Er hob erneut die Tagesdecke, um unter das Bett zu gucken, doch auch dort war es genauso sauber und aufgeräumt. Matte schien ein ordentlicher Mensch gewesen zu sein. Zwei Paar Schuhe standen nebeneinander an der Zimmertür, und seine Kleider lagen zusammengelegt im Wandschrank.
    Martin drehte sich um einhundertachtzig Grad und inspizierte genauso sorgfältig den anderen Teil des Zimmers, das Gesicht ganz nah am Boden, um auch das kleinste Partikel zu bemerken. Zunächst fand er auch hier nichts Interessantes, aber nachdem er den Blick ein wenig nach links gewandt hatte, stach ihm etwas ins Auge, das unter dem Nachttisch glänzte. Er kroch dorthin, griff darunter und bekam etwas Hartes und Kühles zu fassen. Es war ein Mobiltelefon. Ein teures Modell, stellte er fest. Er meinte, kurz zuvor ein weiteres Handy im Zimmer gesehen zu haben. Ein Blick auf den Nachttisch bestätigte dies. Dort lag ein um einiges billigeres und abgenutzteres Exemplar, und Martin nahm an, dass es sich um Mattes Telefon handelte. Wem das andere gehörte, musste noch herausgefunden werden.
    Er legte das moderne Telefon neben das von Matte auf das Nachtkästchen und setzte seine Suche fort. Aber der Boden gab nichts mehr her. Stattdessen richtete Martin seine Aufmerksamkeit nun auf den Leichnam. Ein leiser Schauer fuhr ihm über den Rücken, als er Matte berührte. Die ganze Sache hatte sich zu einem Crashkurs im Umgang mit Leichen entwickelt. Er sah sich zuerst die Wunde in der Brust an. Nicht gerade sein Spezialgebiet, aber rund um den Einschuss gab es einen dicken schwarzen Rand, und er war ganz sicher, dass die Pistole aus nächster Nähe abgefeuert worden war. Er drehte Matte vorsichtig um und sah, dass die Kugel glatt durch den Körper gegangen war. Behutsam legte er Matte wieder auf den Rücken und stand auf. Er blickte sich forschend um. Nach Mattes Lage zu urteilen, musste sich die Kugel irgendwo in Richtung der Tür befinden. Martin schloss die Tür, die noch immer offen stand. Ja, da steckte die Kugel im Holz. Allerdings nicht besonders tief. Der Weg durch Mattes Körper musste sie deutlich abgebremst haben. Martin rührte sie nicht an. Darum würden sich die Techniker kümmern, wenn sie herkamen.
    Mit gerunzelter Stirn ging er wieder in die Mitte des Raums. Etwas war seltsam. Er hatte es schon früher bemerkt, aber noch nicht weiter darüber nachgedacht. Martin bückte sich. Steinstaub und einige etwas größere Brocken lagen auf dem Boden vor dem offenen Kamin. Er richtete sich auf und stellte fest, dass in der Mitte der Einfassung ein Stück herausgebrochen war. Wenn er nicht gesehen hätte, dass die Kugel in der Tür steckte, hätte er geglaubt, sie habe den Schaden verursacht.
    Aber das konnte nicht sein. Matte war nur einmal getroffen worden, Spuren weiterer Schüsse waren nicht zu sehen. Der Schaden an dem offenen Kamin musste durch etwas anderes verursacht worden sein. Doch nichts wies darauf hin, dass es vor dem Schuss eine Schlägerei gegeben hatte. Alles andere befand sich in feinster Ordnung. Das einzig Störende war eben dieser Schaden am Kaminsims und der Haufen Steinstaub am Boden. Seltsam. Aber andererseits konnte das ja geschehen sein, bevor Matte umgebracht worden war. Martin seufzte. Eine total hoffnungslose Sache. Wenn er doch Patrik Hedström zum Reden gehabt hätte. Allein stand er auf völlig verlorenem Posten.
    Er ging rückwärts aus dem Zimmer. Da war nichts mehr zu holen. Jetzt war es wichtig,

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