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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Jahres aus dem Urlaub gerissen, und wir sind praktisch gegen unseren Willen verpflichtet worden. Wir haben unseren Urlaub unterbrochen.«
    Wamsler schüttelte den Kopf.
    »Unrichtig. Sie haben den Urlaub abgebrochen und gutgeschrieben bekommen«, sagte er.
    Cliff resignierte. Er wußte, wer ihn schlagen konnte. Das Wort eines Marschalls galt hundertmal mehr als der Schriftsatz eines Obersten. Er lehnte sich zurück, gewahrte das schadenfrohe Grinsen Spring-Brauners und wartete auf die Enthüllungen, die kommen würden.
    Sie kamen.
    »Während Sie widerstrebend auf die Fertigstellung Ihres Schiffes warten, sind große Dinge geschehen. Wir haben zwei Schiffe gebaut. Wir haben sie mit einem neuartigen Maschinenpark und einem doppelt so großen Digitalrechner ausgestattet. Es sind fabelhafte Schiffe – die AZTRAN Alpha und die AZTRAN Beta. Schwesterschiffe, bis zur letzten Niete identisch.«
    »Wir sprachen«, warf Cliff leise und ironisch ein, »nicht von den Schiffsführern, sondern von den Schiffen.«
    »Haha«, machte Wamsler. »Sie werden der Schiffsführer sein.«
    »Wie interessant«, erwiderte Cliff. »Hat man mich schon gefragt, ob ich will?«
    Wamsler stemmte seine großen Fäuste in die Hüften, sah auf Cliff herunter und brüllte:
    »Sie werden sich doch nicht drücken wollen, wenn es um das Wohl des irdischen Fortschritts geht!«
    »Ich denke nicht daran!« sagte Cliff. »Wird die AZTRAN Alpha von einem Uhrwerk betrieben?«
    Wamsler lief langsam rot an.
    »Nicht jedes Rädchen«, sagte Spring-Brauner spitz, »das emsig rotiert, ist deswegen für das gesamte Getriebe unentbehrlich!«
    »Das merken Sie sich aber mal gut«, empfahl ihm Cliff. »Was ist mit diesen Schiffen?«
    Wamsler gab Spring-Brauner einen Wink.
    Schlagartig gingen sämtliche Lampen aus, und in dem riesigen Projektionsring entstand plötzlich ein Bild. Ein Raumschiff. Es sah so ähnlich aus wie die Serie, der auch die ORION entstammte, war aber abgerundeter, besaß keine Werfernadeln und einen, wie Cliff zu erkennen glaubte, modifizierten Overkill-Strahler im Unterschiff. Keine drehbare Antenne und nur einen LANCET-Schacht. Ansonsten war es ein schönes, schnittiges Diskusschiff, das im Licht der zahllosen Tiefstrahler wie Silber glänzte.
    »Ein nettes Ding!« murmelte Cliff.
    »Dieses ›nette Ding‹ hat Milliarden gekostet. Lesen Sie die Buchstaben im Zwischenraum der beiden Schalen, McLane?«
    Cliff blickte schärfer hin.
    Dort, wo sich Oberschale und Unterschale trafen, bestand ein ungefähr meterbreiter Rand. Zwischen den halbkugeligen Vorsprüngen der Linsen und Antennenanlagen entdeckte Cliff die goldschimmernden Schriftzüge AZTRAN Beta.
    »Und wo ist die Alpha?«
    »Sie sieht genauso aus«, belehrte ihn der Raummarschall. »Wäre das nicht ein hübsches Schiff für McLane und seine tüchtige Crew?«
    Cliff hörte die schmeichelnden Töne heraus und vermutete zu Recht eine Falle dahinter.
    »Ja, im Prinzip schon. Aber McLane und die ORION sind inzwischen zu einem Markenartikel geworden. Unser drolliger Freund Pieter-Paul Ibsen schreibt eine ganze Reihe von Unterhaltungsromanen darüber. Ich glaube, wir sollten die Begriffe nicht auseinanderreißen.«
    Wamsler lachte kurz.
    »Das Herz dieser beiden Schiffe sind neuartige Antriebsmaschinen. Sie wurden in zahllosen Versuchen getestet, aber was uns bisher noch fehlte, war eine Langstrecke in einem integrierten Schiffssystem. Ich frage Sie offiziell: Wollen Sie den ersten Testflug machen?«
    Spring-Brauner räusperte sich und sagte leise:
    »Sie können ja Ibsen mitnehmen, vielleicht beschreibt er Ihre Abenteuer entsprechend.«
    Nachsichtig verzichtete Cliff auf die passende Entgegnung.
    »Sagen wir einmal: Ich interessiere mich unter Umständen dafür. Was bekomme ich?«
    Wamsler begann an den Fingern seiner fleischigen Hand abzuzählen:
    »Ruhm, Ehre, Verdienst, einen erstklassigen Eintrag in die Personalakte ...«
    »Also nichts«, stellte Cliff fest. »Fällt diese Testfahrt auch unter den Begriff ›Galaktisches Jahr‹?«
    Wamsler nickte ohne jede Ironie.
    »Jawohl. Wir könnten mit diesen Triebwerken, vorausgesetzt sie funktionieren so, wie wir es glauben, die Geschwindigkeiten sämtlicher Schiffe steigern. Die Aufenthalte im Hyperraum würden dann zusammenschrumpfen. Es sind die neuen Garrard -Maschinen. Sie kosten ein Heidengeld und sollen die zur Zeit erreichbare Spitze des Maschinenbaus darstellen. Und die Besatzung ist während des Testfluges in einem besonders abgesicherten

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