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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Sie es nicht«, sagte Cliff und stand ebenfalls auf. »Ich habe solange Urlaub, wie Spring-Brauner im Raum ist, und Sie besorgen meiner Crew die hundert Flaschen!«
    Wamsler stemmte die Arme in die Seiten und deutete mit dem Kinn auf Oberst Villa.
    »Wir haben zuverlässige Zeugen, Oberst!« sagte er. »Zufrieden mit der Regelung, der Herr?«
    Cliff nickte voll befriedigt.
    »Selbstverständlich, Raummarschall!« sagte er. »Völlig zufrieden. Und wenn Sie wieder einmal einen Sonderauftrag für mich haben sollten, greifen Sie zu! Zögern Sie nicht lange! Cliff McLane und seine Crew retten auch dann noch die Erde, wenn sie außer geringem Sold nur Undank, Mißtrauen und Verhaftungen ernten. Schließlich macht uns das alles eine riesige Menge Spaß!«
    Wamsler drohte mit dem Zeigefinger.
    »Werden Sie nicht ausfallend, McLane!« polterte er.
    »Keineswegs«, sagte Cliff. »Darf ich jetzt gehen?«
    »Meinetwegen. Genießen Sie Ihren kurzen Urlaub! Schönen Gruß an Ihre Mitverschworenen!«
    Cliff drehte sich um, und im gleichen Augenblick surrte der Käfer von der Sonne herunter und geradewegs auf Wamsler zu.
    »He!« schrie Wamsler. »Nehmen Sie Ihren Mordkäfer mit!«
    Cliff sagte ruhig über die Schulter:
    »Ich muß Sie abermals enttäuschen, Marschall. Seneca ist harmlos. Er sticht nur Männer, die von einem Rower übernommen sind. Keine Angst also!«
    Er durchschritt die Öffnung der Lichtflutbarriere und hörte hinter sich das amüsierte Lachen des Geheimdienstchefs.
    Im Vorzimmer stieß er auf Michael Spring-Brauner. Einen Meter hinter dem Leutnant stand Silvan Rott, und der Techniker grinste richtiggehend unverschämt. Cliff freute sich über dieses Grinsen.
    »Sie haben mir da etwas Schönes eingebrockt!« stieß ›Apoll‹ aus.
    Cliffs Grinsen wurde breiter. Er sagte schneidend:
    »Ich habe Ihnen versprochen, Ihnen ›den Zopf zu ölen‹! Und ich pflege mein Wort zu halten, wenn es möglich ist. Fliegen Sie wohl, und wenn Ihnen der Flug zu kurz oder zu langweilig vorkommen sollte, dann denken Sie an McLanes treffliche Crew. Genießen Sie die Wunder des Kosmos! Fliegen Sie!«
    Er ließ die Männer stehen und entfernte sich würdevoll, aber schnell.
    Kurze Zeit später war er in seinem Bungalow.
    »Tamara!« rief er, als er die Gestalt in dem riesigen Sessel am Rand des Swimming-pools bemerkte.
    »Liebling! Du siehst so fröhlich aus, so entspannt!« sagte sie und ließ sich küssen.
    Cliff begann zu lachen.
    »Ich habe eben einen längeren Urlaub angetreten«, sagte er. »Und dieser Urlaub wird Geschichte machen.«
    »Berichte!«
    Er ließ sich, ein volles Glas Sekt in der Hand, neben ihr nieder und sagte:
    »Solange Michael Spring-Brauner im All ist, und das dauert mindestens einen geschlagenen Monat, habe ich Urlaub. Sollte sich herausstellen, daß wir mit der AZTRAN Beta die Testreise nicht unterbrochen haben, um unseren Urlaub auf unerlaubte Weise zu nehmen, gewinne ich hundert Flaschen Halvorsens Archer's tears von Wamsler. Wir werden dauernd dienstuntauglich sein, wegen Trunkenheit!«
    Er lachte und trank einen großen Schluck Sekt.
    »Ich denke da an ausfallende Garrards, an einen Aufenthalt auf einem der Depotplaneten, an die Verwunderung während der Reise, an die abreißenden Kommunikationsmöglichkeiten und an den Zeitpunkt der Rückkehr. Dann wird nämlich Rott den Flugschreiber ausgewertet haben, und wir haben wieder unsere gute, alte unproblematische ORION VIII. Ein schneller Flug, der in Wirklichkeit länger dauert, ist wohl nicht das, was sich T.R.A.V. gewünscht hat.«
    Tamara schüttelte den Kopf, als er alles berichtet hatte.
    »Warum ist Wamsler eigentlich so merkwürdig?« fragte sie.
    Cliff erwiderte, und ausnahmsweise an diesem Tag wurde er noch einmal ernst:
    »Wamsler liebt mich in Wirklichkeit. Er ist zutiefst verlegen, weil ich Zeuge seiner Schwäche war. Das alles ist wie der Austausch von Unhöflichkeiten zwischen alten Freunden. Nichts Wichtiges.«
    Etwas flog in sein Sektglas hinein und bespritzte ihn mit Sekt. Die Flüssigkeit schäumte, und Cliff fischte mit dem Finger ein goldgrünes Etwas hervor und ließ es an der Sonne trocknen.
    »Seneca!« murmelte er gerührt. »Du hast zu mir zurückgefunden.«
    Der Käfer entfaltete die Flügel, schwirrte wieder davon und ließ sich auf einer Woodlarkrose nieder.
     
    ENDE

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