Schneller Sprachen lernen
guten Übungsbücher sind so aufgebaut, dass sowohl Fließtexte als auch Vokabeln und Grammatikteile in einer Lektion vorkommen. Sie interessiert zu diesem Zeitpunkt aber lediglich das laute Lesen.
Lesen Sie nicht nur die Dialoge und Fließtexte, sondern auch die Vokabeln und vor allem den Grammatikteil. Doch lesen Sie dies wirklich nur – lernen Sie noch keine Vokabeln und machen Sie keine grammatischen Übungen.
Das Einzige, was Sie zu diesem Zeitpunkt machen können – aber nicht unbedingt müssen –, ist, sich markante Stellen, die Ihnen aus irgendeinem Grund auffallen, anzustreichen. Sei es, dass Ihnen ein und dieselbe Vokabel ins Auge springt, sei es, dass Sie meinen, alles verstanden zu haben, und dies später kontrollieren möchten.
Im Großen und Ganzen lesen Sie bis zum Ende weiter, und zwar in Ihrem eigenen Tempo.
Eigenes Tempo
Das optimale eigene Tempo führt zum flüssigen Lesen. Ist das Lesetempo zu langsam, hat das Gehirn keine Chance, ein Textverständnis – zu diesem Zeitpunkt noch unterbewusst – oder ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln. Lesen Sie zu schnell, entgehen dem Gehirn wichtige Details, die es benötigt, um eine Struktur für die neu gewonnen Informationen aufzubauen.
Sind Sie am Ende des Buches angelangt, blättern Sie zurück zur Seite eins. Das aktive Lernen – die zweite Welle – beginnt.
Sie werden feststellen, dass Sie, nachdem Sie das ganze Buch im geeigneten Tempo lediglich gelesen haben und anschließend zur ersten Lektion zurückgekehrt sind, diese zum größten Teil verstehen. Wahrscheinlich können Sie sogar die Grammatikübungen ohne Probleme bewältigen. Je nach Schwierigkeit einer Sprache und Ihren eigenen Sprachlernfähigkeiten wird sich dies in den folgenden Lektionen fortsetzen.
Ursache für dieses Phänomen ist das Paretoprinzip.
Paretoprinzip
Das Paretoprinzip ist auch unter dem Begriff „80-zu-20-Regel” bekannt und besagt, dass 80 % der Ergebnisse in 20 % der Gesamtzeit eines Projekts erreicht werden. Die verbleibenden 20 % verursachen die meiste Arbeit.
Sie können den Effekt noch erhöhen, wenn Sie mit der zweiten Welle beginnen, nachdem Sie etwa zwei Drittel des Übungsbuchs in Ihrem eigenen Tempo gelesen haben.
Von nun an können Sie parallel vorgehen: Sie lesen den Rest des Übungsbuchs weiter – laut und in Ihrem eigenen Tempo. Zusätzlich beginnen Sie, das Übungsbuch von vorne durchzuarbeiten.
Welle 2: Aktives Lernen
Mit dem Zurückgehen zu Lektion eins beginnt das aktive Lernen.
Anstatt nur laut zu lesen, gehen Sie dieses Mal intensiver an die Lektionen heran:
Lesen Sie den Beispieldialog bzw. den Fließtext.
Schauen Sie sich die Vokabeln in diesem Text an. Dank der ersten Welle dürften Sie diese fast alle kennen, ohne sie auch nur einmal explizit gelernt zu haben.
Lernen Sie bewusst die noch unbekannten Vokabeln. Wie Sie das am effizientesten tun, erfahren Sie im Kapitel „Vokabeltraining” ab Seite .
Machen Sie alle Grammatikaufgaben. Auch hier gilt das Paretoprinzip. Halten Sie sich auf keinen Fall mit den Übungen auf, bis Sie sie hundertprozentig beherrschen.
Im letzten Schritt übersetzen Sie alle deutschen Texte auf dieser Seite in die Fremdsprache.
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Das Übersetzen in die Fremdsprache ist der wichtigste Bestandteil des schnellen Lernens einer neuen Sprache.
Von unserer Schulzeit her war uns noch in Erinnerung, wie viel Respekt wir gerade vor dieser Übung hatten. Umso erstaunter waren wir, wie leicht uns die Formulierungen in der fremden Sprache fielen. Auch dieses Phänomen hatten wir dem Lernen in zwei Wellen zu verdanken.
Auf den Punkt gebracht
Lernen Sie in zwei Wellen: einmal passiv und einmal aktiv.
Passiv lernen heißt, im eigenen Tempo zu lesen.
Aktiv lernen heißt: Grammatikübungen, Vokabeln lernen und Texte übersetzen.
Die aktive Welle wird Ihnen leichter fallen als Sie vermuten.
Den Wortschatz erweitern
Vokabeln sind die Zelle einer Sprache. Natürlich reicht es beim Erlernen einer Sprache nicht aus, Hunderte von Vokabeln einzupauken. Doch zu unterschätzen ist das Vokabellernen auf keinen Fall.
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Je mehr Vokabeln Sie beherrschen, desto leichter fällt es Ihnen, die jeweilige Sprache anzuwenden.
Vor einem Besuch in China hatten wir die hier vorgestellte Methode noch nicht entwickelt. Die Zeit war zu knapp, um sich ohne eine ausgefeilte Technik noch schnell Chinesischbeizubringen. So besorgten wir uns ein Reisewörterbuch und lernten daraus die wichtigsten Vokabeln und Sätze. Spätestens in
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