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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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Sie machten zwar kein Geheimnis aus ihrer Beziehung, aber sie wollten damit auch nicht hausieren gehen oder anzügliche Pfiffe h ö ren. Dennoch war die sexuelle Chemie zwischen den beiden stark, sogar noch stärker geworden, seit sie fast täglich una r tige Dinge taten, und Lisas geballte Weiblichkeit brachte Fab i an etwas aus dem Konzept. Für einen Moment verlor er sich in ihren weichen, warmen Kurven und wollte sie gleich über den Schreibtisch wuchten. Lisa wiederum wollte an seinem Nacken riechen, ihre Hand in seine Hose schieben und spüren, wie er hart wurde.
    Sie sahen sich kurz in die Augen und schafften sofort dreißig Zentimeter Abstand. Dann konzentrierten sie sich auf den Fall, was angemessen schien. Ein junger Mann war tot, um Himmels Willen!
    „Glaubst du, heutzutage wird in Berlin noch jemand e r mordet, nur weil er schwul ist?“ fragte Lisa besorgt.
    „Überraschen würd’s mich nicht, um ehrlich zu sein. In einem Land, in dem irgendwelche Neonazis wahllos Ausländer abknallen, muss man grundsätzlich mit allem rechnen. Wir haben doch selber erlebt, in was sich manche selbstgerechten irren Wichser so reinsteigern können.“
    Lisa schwieg. Sie wollte die Geschichte gerne vergessen. Hatte ihr die Beförderung eingebracht, und sie war stolz d a rauf. Aber sie wusste nur zu gut, dass sie sich auch schämen musste. Das wusste aber nur sie, und niemand sonst. Sie wü r de es Fabian niemals erzählen.
    Ihr Apparat läutete, sie nahm ab. Sie hörte kurz zu und legte auf.
    „Lamprecht. Er will uns die Leiche zeigen. Und er wird auch gleich wissen, was das grüne Zeug ist.“
    „Na, dann los.“
     

Vier
     
    Lamprecht erwartete sie i n seinen Katakomben, und er hof f te, sie würden nicht lange bleiben. Es gab ein Agreement zw i schen ihm und den meisten Ermittlern : Da er es nicht mochte, wenn Laien in seiner Gerichtsmedizin in der Turmstraße ru m lungerten, beschränkten die Beamten ihre Anwesenheit auf ein Minimum. Im Gegenzug bescheinigte Lamprecht allen Beteili g ten, vorschriftsmäßig bei der Obduktion zugesehen zu haben. Niemand wusste, wieso es diese Vorschrift gab – als ob ein Polizist etwas bemerken würde, was die drei Ärzte übersahen. Vielleicht ging es nur darum, bei den Ermittlern genügend Entsetzen und Wut zu erzeugen, um sie zur Arbeit zu motivi e ren. Oder sie sollten einfach mal wieder so richtig schön ko t zen.
    Im Fall von Thomas Sieber bestand diese Gefahr kaum. Die Sektion war abgeschlossen, als Lisa und Fabian dazukamen. Wie immer war der Saal mit den drei Liegen vollgestopft mit Homunkulus -artigen Einmachgläsern, in denen die abwegig s ten Körperteile rumschwa ppte n. Die schlechte Belüftung und die nackten Neonröhren trugen zu einem Ambiente bei, das sehr gut als Schauplatz für Saw 11 geeignet gewesen wäre.
    Lamprechts Gespielinnen hatten sich bereits zurückgez o gen, und der Professor nähte gerade den Thorax zu. Lisa b e trachtete den Toten.
    Meine Fresse, sogar jetzt könnte der noch aus dem Stand in ‘nem Twilight -Film mitspielen. S o hübsch blass wie er jetzt ist - sogar noch besser als vorher.
    „Er wurde ziemlich sanft ausgeknipst“, sagte Lamprecht ohne Begrüßung oder auch nur Aufschauen. „Man könnte be i nahe sagen, liebevoll.“
    „Ich bin gerührt“, sagte Fabian.
    „Nein, ernsthaft. So abzutreten ist nicht schlecht. Er dür f t e kaum etwas mitgekriegt haben.“ Lamprecht war fertig mit der Naht und wandte sich nun den beiden zu. „Stufe Eins war eine Betäubung, per Inhalation.“
    „Chloroform?“, schlug Lisa vor.
    „Xenon!“ Lamprecht grinste breit. „Noch nie von gehört, was?“
    „Ein Edelgas“, sagte Fabian, „ist im Periodensystem i r gendwo ganz rechts.“
    „Donnerlittchen, Herr Zonk. Sie haben aber aufgepasst bei Wer wird Millionär .“
    „Ich habe Abitur, Sie Schwanznase“, gab Fabian entspannt zurück. Er wusste, wie man mit Lamprecht umgehen musste.
    Der kicherte boshaft und machte eine Gedächtnisnotiz für den Fall, dass Hauptk ommissar Zonk jemals auf einem seiner Tische liegen würde, und sie hatte etwas mit Fabians Genit a lien und seiner Nase zu tun.
    „Ich kann nur spekulieren, wie genau es verabreicht wu r de. Der Täter muss es in einer kleinen Flasche dabei gehabt und es irgendwie unserem Totenhemd-Model unter die Nase gehalten haben. Kurz darauf trat dann der Tod durch Ersticken ein.“
    „Wie das?“
    „Wenn man keinen Sauerstoff einatmet, Frau Becker“, d o zierte Lamprecht, „dann geht

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