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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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und dass ihr Dad mit ihr am Strand spielen würde. Die Vorstellung hatte Emily gefallen, aber das hatte sie nicht gesagt.
    Die Stufen knarrten, als sie nach unten ging. Sie konnte ihren Dad immer noch in der Küche hören. Sie roch gebratenen Speck und … Pfannkuchen? Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.Sie klammerte sich immer fester an Elvis, bis sie Angst hatte, sie würde ihn wie einen Luftballon zum Platzen bringen. Zögerlich blieb sie an der Küchentür stehen.
    Die Küche war groß und hatte viele Fenster. Ihr Dad stand am Herd. Er sah so groß und stark aus – genauso wie sie ihn in Erinnerung hatte. Fast wäre sie zu ihm gerannt, um sich von ihm hochheben und knuddeln zu lassen. Sie sehnte sich so sehr danach, von ihm in den Arm genommen zu werden. Sie sehnte sich danach, von ihm zu hören, dass sie für immer und ewig sein bestes Mädchen sein würde.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und ihr Magen fühlte sich nicht länger leer an, sondern flau. Und als ihr Dad aufsah und sie anlächelte, hatte sie das Gefühl, ihre Füße wären am Boden festgeklebt.
    „Hey, Mäuschen, wie hast du geschlafen?“
    „Ganz gut“, flüsterte sie.
    Sie wartete auf eine Umarmung oder ein Zwinkern oder irgendetwas, das ihr verriet, dass sie immer noch sein bestes Mädchen war. Sie beugte sich vor, um ihn sagen zu hören, dass er sie lieb hatte und wie sehr er sich freute, dass sie zusammen waren. Dass er sie vermisste und jeden Tag nach ihr gesucht hatte, sie aber nicht hatte finden können.
    Aber er sagte nichts. Stattdessen zog er an dem Tisch in der Mitte des Zimmers einen Stuhl vor.
    „Setz dich. Ich habe Pfannkuchen gemacht. Die hast du doch immer so gemocht, nicht wahr? Ach ja, und Speck.“
    Emily fühlte sich von innen ganz kalt. Als wäre der dunkle, unheimliche Fleck in ihr gefroren. Sie wollte keine Pfannkuchen, sie wollte ihren Dad.
    Er wartete, bis sie saß, und schob den Stuhl an den Tisch. Emily legte Elvis neben ihr Gedeck auf den Tisch und wartete ab, während ihr Dad drei Pfannkuchen auf ihren Teller legte. Danach kam der Speck. Sie sah von dem Essen zu dem Glas Orangensaft zu ihrer Rechten.
    Lustig, dass sie überhaupt keinen Hunger hatte. Sie spürte sowieso überhaupt nichts.
    „Hier sind noch ein paar Erdbeeren“, sagte er und stellte links von ihr eine Schüssel mit den aufgeschnittenen Früchten auf den Tisch.
    Emily straffte die Schultern und schob den Teller vorsichtig weg. „Nein, danke“, sagte sie mit so leiser Stimme, dass sie sich fragte, ob sie anfing, sich aufzulösen.
    „Was? Hast du denn gar keinen Hunger?“
    Am liebsten hätte sie sich Elvis geschnappt und ihn ganz fest gehalten, aber dann wäre Ihr Dad wahrscheinlich darauf gekommen, dass sie Angst hatte und traurig war. Stattdessen ballte sie die Hände so fest zu Fäusten, dass sich ihre Fingernägel in die Haut bohrten.
    „Es ist die falsche Farbe“, sagte sie und gab sich Mühe, etwas lauter zu sprechen. „Ich habe lila Sachen an.“
    Er sah sich ihr T-Shirt und ihre Shorts an. „Das heißt?“
    „Wenn ich Lila anhabe, kann ich nur lila Sachen essen.“
    Sein Mund verzog sich zu einer geraden Linie, und er kniff leicht die Augen zusammen. Jetzt sah er nicht mehr glücklich aus, und sie bekam Angst. Aber sie gab nicht nach. Es ging einfach nicht.
    „Seit wann denn das?“, erkundigte er sich. „Seit wann stimmst du dein Essen auf die Farbe deiner Kleidung ab?“
    „Seit einer Weile.“
    „Verstehe.“
    Es war erst kurz nach acht Uhr morgens, und Mac war jetzt schon müde. Verflucht noch mal – er wollte nicht, dass Emily diesen Kampf gewann. Das hier war gewissermaßen ein Präzedenzfall, der ihn in die eine oder die andere Ecke drängen würde.
    „Warte hier“, sagte er zu seiner Tochter. Er verließ die Küche und ging zu dem kleinen Zimmer im vorderen Teil des Hauses.
    In dem schmalen Raum hatte er sich ein Büro eingerichtet, indem er einfach einen Schreibtisch zwischen zwei Einbaubücherregalegeschoben hatte. Er nahm das Telefon und wählte Carlys Nummer. Hätte sie ihn nicht vor Emilys Spleens warnen können? Sie hatte schließlich einen ganzen Abend Zeit gehabt. War es wirklich so schwer zu sagen: „Ach ja, Mac, das Kind isst übrigens nur Sachen, die farblich zu seinen Klamotten passen“?
    Immer noch wütend hätte er beinahe nicht wahrgenommen, dass ein Mann abnahm.
    „Hallo?“
    „Was?“ Mac wollte gerade sagen, dass er sich verwählt hatte, doch dann begriff er, dass das vielleicht gar nicht

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