Schönes Leben noch! (German Edition)
Mann.
Das ergibt doch alles keinen Sinn, dachte Mac, obgleich er sich über die unerwartete Unterstützung freute.
„Haben Sie das arrangiert?“, fragte er Strathern.
Jills Vater schüttelte den Kopf. „Ich habe eine brillante juristische Argumentationsführung vorbereitet. Aber allmählich habe ich das Gefühl, das war reine Zeitverschwendung.“
„Fred und ich, wir waren auch dabei“, sagte wieder ein anderer.
„Ich habe Plätzchen für sie gebacken“, sagte Tina, während sie aufstand. „Dieser Männerhaufen hat sie in Rekordzeit verputzt.“
Der Richter klopfte erneut mit seinem Hammer und sah die Zuschauer wütend an. „Ich fordere Sie nochmals auf, ruhig zu sein. Wenn Sie alle zuhören, werde ich mir die Mühe sparen, Ihnen eine Lektion zum Thema ‚Meineid‘ zu erteilen.“
Bezirksstaatsanwalt John Goodwin erhob sich. „Euer Ehren. Vor dem Hintergrund der neuen Beweislage möchte ich darum bitten, dass die Anklage fallen gelassen wird, solange mein Büro weitere Nachforschungen anstellt.“
Ein Jubel ging durch die Menge. Mac sah seinen Anwalt an und schüttelte den Kopf. „Wir beide wissen, dass es so nicht ausgehen darf.“
„Du hast recht“, erwiderte Strathern und stand auf. „Euer Ehren, mein Mandant möchte gern ein paar Worte sagen.“
„Das scheint mir ein guter Grund zu sein, um ruhig zu sein“, grummelte der Richter. „Fangen Sie an.“
Mac stand auf. „Euer Ehren, ich möchte nicht, dass irgendjemand wegen dem, was er heute hier gesagt hat, Schwierigkeiten bekommt. Alle hier sind so nett, und ich weiß das wirklich zu schätzen, aber die Wahrheit ist, dass ich die Beherrschung verloren und Andy Murphy geschlagen habe. Das war falsch. Er hat seine Frau geschlagen und am Ende hat er sogar versucht, sie umzubringen, ja. Aber das gibt mir nicht das Recht, ihn zu verprügeln. Wir haben Gesetze, und als Sheriff dieser Stadt liegt es in meiner Verantwortung, mich beispielhaft an diese Gesetze zu halten. Ich will nicht ins Gefängnis, und ich will auch nicht meine Tochter verlieren. Aber ich werde nicht noch mal denselben Fehler machen und aus den richtigen Beweggründen das Falsche tun.“
Der Richter sah von ihm zum Bezirksstaatsanwalt. „Noch irgendwelche Überraschungen?“
„Nein, Euer Ehren.“
Der Richter wandte sich wieder an Mac. „Haben Sie vor, das Gesetz noch mal selbst in die Hände zu nehmen?“
„Nein, aber das ändert nichts daran, was ich getan habe.“
Der Richter beugte sich vor. „Bill, würden Sie Ihren Mandanten bitte anweisen, nur die Frage zu beantworten und sonst nichts?“
Mac spürte, wie Jills Vater ihm in die Rippen knuffte.
„Ich werde das Gesetz nicht wieder selbst in die Hände nehmen“, sagte Mac.
„Gut. Und ich will Sie nie wieder in diesem Gericht sehen. Jedenfalls nicht auf der falschen Seite des Gesetzes.“ Der Richter klopfte mit seinem Hammer. „Die Klage wird abgewiesen. Und jetzt alle Mann raus aus meinem Gericht, verdammt.“
Jill beobachtete, wie alle Mac umringten. Es war, als wollte ihm ganz Los Lobos gratulieren und an der Siegesfeier teilnehmen. Und irgendwie fühlte sie sich in dieser Menge nicht wohl.
Also verließ sie das Gerichtsgebäude – nur um sich daran zu erinnern, dass sie ihr Auto Lyle gegeben hatte. Der BMW war weg und ebenso der Lkw. Bis zu Bevs Haus waren es etwa dreizehn Kilometer, was bedeutete, dass sie anrufen und fragen müsste, ob ihre Tante sie abholte.
Sie wählte die Nummer auf ihrem Handy. Als Bev dranging, erzählte sie ihr von den Geschehnissen.
„Wir haben Plätzchen im Ofen“, sagte Bev anschließend. „Gib uns fünfzehn Minuten, dann sind wir da. Und sag Mac, dass wir uns für ihn freuen.“
Da Jill nicht vorhatte, mit Mac zu reden, würde Bev ihm diese Nachricht persönlich überbringen müssen, bevor sie nach Las Vegas aufbräche.
Jill setzte sich vor dem Gerichtsgebäude auf der obersten Stufe an den Rand. Es dauerte nicht lange, bis die Leute herauskamen und gingen. Vermutlich hätte jeder sie nach Hause gebracht, aber sie war nicht in der Stimmung zu reden. Nicht wenn ihr alles wehtat.
Und was jetzt? Wenn sie nicht weiterhin wütend auf den Idioten Mac war, würde sie sich schrecklich fühlen, weil er nicht bereit war, um sie zu kämpfen. Wie konnte sie einen Mann lieben, der sie bereitwillig ziehen ließ?
Ihre Augen brannten. Sie blinzelte vehement, weil sie auf keinen Fall seinetwegen weinen wollte. Er war es nicht wert. Auchwenn sie wusste, dass das nicht stimmte.
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