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Schönesding!

Schönesding!

Titel: Schönesding! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Boehm
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Hinter dem Steuer: Eine Mutti -ZISCH-, ein Schlossergeselle -SWÖSCH-, noch ne Mutti-FFFFffffhhh.
    Das Leben geht weiter. Ist die ganze Zeit weitergegangen. Als ich nicht da war. Wieso hat das eigentlich niemand angehalten? Hättet ihr nicht warten können!
    Auf der anderen Straßenseite: Gartencenter Holland. Koniferen – Baumschule - Heckenpflanzen. Mit Anwachsgarantie .
    Ein bisschen die Straße hinunter, Leben? Kleingartenverein e.V. Am Waldessaum. Am schwarzen Brett: Trödelmarkt der Kolonie. Jeder kann mitmachen, Oma, Opa, Tante, Kinder, Bekannte. Information bei der Anmeldung, Weg 2, Parzelle 48 .
    Kleines Leben. Es hat mich wieder.
     

* 34 *
     
    Blieb noch eine Sache zu tun. Hubsi lebte jetzt in der Karl-Bonnhoeffer-Nervenklinik, der Bonny Farm. Gut, weiß ich nicht, ob er dort lebte. Wahrscheinlich war er eher dort jetzt untergebracht.
    Ich zögerte kurz, bevor ich fuhr. Schon wieder der Berliner Norden. Und nicht weit weg von Tegel. Aber dann siegte doch die Vernunft. Nur weil es in der Nähe ist, werden sie dich nicht wieder einsperren. Außerdem müssten sie dich ja erst mal finden.
    Es hat immer noch Überwindung gekostet, aber es musste wohl sein. Also setzte ich mich in die S-Bahn.
    Wie man sich das so vorstellt, ist die Bonny Farm in einem Park gelegen. Mit vitalen Bäumen und lebendigen Hecken, so ein Park. Mit florierenden Blumen und sprießenden Wiesen, so einer. Mit Vögeln, die auf den Bäumen rumsitzen und die Gegend vollpiepen, so einer, Sie wissen schon. Die Irren sollen es ja schön haben. Schadet bestimmt nicht.
    Ich schlurfe erst ein bisschen dort herum, bevor ich mich in der Lage fühle Krankenhaus-Personal gegenüber zu treten. Und wem auch sonst immer. Aber dann bin ich soweit.
    Ich finde Hubsis Abteilung gleich, trete einfach aus dem Fahrstuhl und stehe auf einmal vor einer verschlossenen Glastür. Dort ist eine Sprechanlage.
    Ich klingle.
    „Ja, bitte?“, sagt eine Stimme.
    Ich sage langsam und deutlich: „Ich möchte zu Hubsi.“
    „Erwartet er Sie?“, fragt die Stimme. Hat sie schon jetzt meine Nervosität bemerkt? Aus ihr ragt eine scharfe Spitze, so eine, die einem gleich klar macht, dass sie es gewohnt ist andere Leute herumzukommandieren.
    „ Ich habe angerufen.“
    „ Danach habe ich nicht gefragt. Erwartet er Sie?“
    Was war denn das für eine Frage. Woher soll ich wissen, ob Hubsi mich erwartet. Und das will ich auch sagen.
    „Sind Sie ein Angehöriger?“ Wieder diese Spitze. Wieder dieselbe Spitze!
    „ Nein, bin ich nicht, Blödmann! Jetzt lass mich einfach zu Hubsi“, wollte ich jetzt sagen. „Dann komme ich allein zurecht.“ Hab ich aber nicht.
    Stattdessen: „Nein, bin ich nicht. Wieso ist das wichtig? Sie haben doch jetzt Besuchszeit, oder?“
    „Einen Augenblick.“
    Eine Minute später klackert ein Schlüssel in der Tür. Dann geht sie auf. Der Pfleger ist ganz in grün. Er ist nicht viel älter als ich, aber er mustert mich von oben bis unten, als habe ich ihn gerade beim Mittagsschlaf gestört.
    „Ich habe heute morgen angerufen“, sage ich gleich. „Ihr Kollege hat gesagt, ich kann kommen.“
    „ Darum geht es nicht. Sie wissen, dass der Patient nicht spricht?“
    Ich senke den Blick. Dann sehe ich, nanu, der Boden hier ist ja auch mit rostbraunem Linoleum ausgelegt. Die Wände sind in beruhigendem blassrosa. So beruhigend, Mann, sind die beruhigend, so beruhigend, dass sie auf dir liegen wie ein Stahlträger.
    Ich stammle: „Ja, klar weiß ich das.“ Und hätte beinahe noch gesagt: „Wer weiß das nicht, Blödmann!“
    „ Gut.“ Er schließt die Tür hinter uns ab.
    Er gleitet lautlos den Gang hinunter, als habe er alle Zeit der Welt. Dann verschwindet er in einem Zimmer.
    Irgendwas hat Hubsi richtig gemacht, denke ich. Er lässt Besucher anmelden, bevor sie zu ihm rein dürfen. Das ist sicher nicht verkehrt. Hätte ich auch gewollt, wenn ich in seiner Lage gewesen wäre.
    Ich versuche noch weitere Anzeichen zu finden, dass es ihm gut geht. Ich schaue mich um. Neue Apparaturen, aha, aha, gepflegte Möbel. Schön helle Räume. Schön warm und ruhig, jawoll. Gar nicht so schlecht hier. Ich nicke gut gelaunt. Eigentlich ganz knorke. Freundliche Farben, beruhigende Wände.
    Augenblick!
    Schon wieder blassrosa. Der Boden? Rostbraun. Die Gitter und Geländer? Grau. Die gelben Strähnchen. Nein, nein, das kann doch nicht sein. Das kann einfach nicht sein.
    Und wo bleibt denn der blöde Pfleger? Will Hubsi mich vielleicht nicht sehen? Immerhin

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