Schon wieder Greta!
soll das alles? Ich bin doch nicht komplett gaga, oder?«
»Also Greta: Manchmal gibt es einfach Dinge, die gibt es nicht. So ist es nun mal. Du bist keine siebzehn mehr – willkommen im richtigen Leben! Willkommen bei den Männern dieser Welt. Mr.Right - alles schön und gut, aber das ist doch auch nur ein anderes Wort für ›Prinz‹. Sei ehrlich, Süße! Ich will dir ja nicht jede Illusion rauben, aber Mr. Right ? Ich weiß nicht recht ...« Mona sah auf die Uhr. »Ich muss jetzt leider zur Spätschicht. Aber wir werden das alles noch mal in Ruhe bereden. Du trinkst jetzt bitte nicht die ganze Flasche leer, sondern machst dich hier fertig. Lass dir Zeit. Und dann kommst du zu mir in den Laden. Ich lenke dich ein bisschen ab - wir shoppen - und dann essen wir später noch was zusammen. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht zusammen hinbekommen! Wenn dieser Typ anruft und ein Date klarmacht, gehst du bitte hin und sagst ihm mal, was Sache ist. Und zwar so richtig ordentlich. Auf so einen haben wir Mädels sicher nicht gewartet!«
Mona goss Greta noch einen kleinen Schluck Whiskey ein. Greta hatte jetzt auch wieder etwas Farbe im Gesicht und sah ganz entspannt aus. Kein Wunder, der Whiskey tat ja auch seine Wirkung.
Mona schmiss sich in ihre Businessklamotten, warf noch ein bisschen Make-up oben drauf und band die Haare zu einem Knoten. In Nullkommanix sah sie einfach klasse aus. Eine Lady, nach der sich nicht nur die Männer umdrehten.
»Du siehst echt gut aus!«, platzte Greta heraus. Sie merkte inzwischen deutlich, wie der Whiskey seine Wirkung tat. Schließlich hatte sie auch noch nichts gegessen. »Oh je, jetzt muss ich erst mal wieder nüchtern werden. Aber schmecken tut mir das Zeug ja schon«, nuschelte sie. Ihre Zunge war ein bisschen schwerfällig geworden.
Mona drückte Greta noch einen dicken Schmatz auf die Stirn, zeigte ihr Bad und Kühlschrank (in dem sich absolut nicht Essbares befand außer Katzenfutter) und wo die Wohnungsschlüssel hingen. Dann warf sie die Tür hinter sich zu und war fort.
17.00 Uhr Ortszeit und immer noch keine Nachricht von Mike.
Greta war angedudelt und müde. Für ihr eigenes Zeitgefühl war es schließlich nicht früh am Abend, sondern eher kurz vor Mitternacht. Und sie hatte so einige Flugstunden hinter sich.
Gut, dachte sie – dann weg mit dem Gesöff und unter die Dusche!
Gesagt, getan.
Sie trank den letzten Schluck Whiskey noch aus und begann, sich in der Wohnung zu orientieren.
Es war eine schöne Eineinhalb-Zimmer-Wohnung. Eine Wandseite war komplett aus zartrotem Backstein gemauert. Der Effekt war ziemlich rustikal, aber der Kontrast zur Einrichtung war gelungen. An der Backsteinwand lehnte eine gemütliche große Couch, darauf viele Kissen in verschiedenen Dekors: Blumen, Karo, Uni ... alles im Ralph Lauren Stil. Dazu passend eine Art langer Hocker und darauf ein Tablett. Beides zusammen ersetzte den Couchtisch. Der Boden bestand aus Holz: dunkel, warm und freundlich. Gegenüber der Backsteinwand stand ein großer Fernseher, der sich auch ins anliegende Schlafzimmer drehen ließ.
Das Schlafzimmer war super gemütlich. Am liebsten hätte sich Greta gleich in das Queensize-Bett fallen lassen. Riesige Kissen, mit Sicherheit sechs Stück davon. Alle in verschiedenen Größen. Der Bettbezug in zartem Grün mit weißen Streifen. Das Dekor an den Wänden perfekt abgestimmt. Sogar die Blumen im Fenster: Lilien, die farblich harmonierten und einen herrlich milden Duft verströmten.
Typisch Mona!, dachte Greta. Die hat einfach einen tollen Geschmack - und bei Macy’s eben auch alle Möglichkeiten sich so einzurichten.
Das Bad war zwar sehr klein, aber auch hier war alles wunderbar schön ausgesucht. Die Farben Weiß und Türkis, mit rosa Akzenten.
Greta zog sich langsam aus und stieg in die Dusche. Das warme Wasser reinigte ihre Haut, aber auch innerlich begann sie schnell, sich besser und klarer zu fühlen. Plötzlich schien ihr Mr.Right auch gar nicht mehr so wichtig – gar nicht mehr so dominant. Er war eben auch nur ein weiterer Mann in ihrem Leben, den sie bald wieder vergessen könnte.
Und wenn nicht?
Wieder ein paar Narben mehr?
Ach was soll’s, ändern kann ich es ja sowieso nicht.
Es kommt so wie es kommt und es kommt immer etwas danach, machte sich Greta Mut. Ihr Leitsatz tat wie erwartet seine Wirkung.
Nach dem Duschen mümmelte sich Greta in eines der wunderbar weichen Handtücher, die Haare in einen Turban eingebunden, dann ließ sie
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