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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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mit ihm umgehen? Ihr Kopf war wie leergeblasen. Das war die Angst. In ihr war alles weiß. Da war Nichts.
    »Na, du bist ja nicht sehr gesprächig. Ich dachte, es hätte an Søren gelegen, dass er nichts aus dir herausbekommen hat.«
    »Was wollen Sie wissen?«, sagte Katrine und erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder. Sie klang scharf und schrill, weil alle Muskeln in ihrem Hals angespannt waren. Sie musste ihm irgendwie zeigen, dass sie sich nicht widerstandslos ergeben würde.
    »Ich würde eigentlich nur gern wissen, was du und die Polizei über meine laufenden Geschäfte wisst. Eine ganz einfache Frage«, antwortete er.
    »Und warum glauben Sie, dass ich Ihnen das beantworten kann? Ich bin Psychologin, keine Polizistin.«
    »Offensichtlich nicht, nein«, sagte er und fixierte sie wieder. »Arne Letoft hat Christian angerufen, als wir im Wohnzimmer gerade tränenreich voneinander Abschied nahmen. Dein übergroßes Interesse an meiner Person hat mich schon etwas befremdet, offenbar bist du auf irgendeine Spur gestoßen. Und dann stehst du plötzlich bei Christian im Garten! Glücklicherweise ist Søren ein sehr spontaner Mensch, und da wir sowieso hierher wollten, haben wir dich halt mitgenommen.«
    »Weshalb wollen Sie das wissen?
    »Darauf gibt es eine ganz einfache Antwort, meine Süße.«
    Jim machte einen Schritt nach hinten und taxierte ihren Körper auf eine Art vom Kopf bis zu den Zehen, die ihr überhaupt nicht behagte. Ganz ruhig bleiben, dachte sie und versuchte, gleichmäßig weiterzuatmen. Er provoziert dich nur, um dich zum Reden zu bringen.
    »Weil ich mich zur Ruhe setzen will und gern wissen würde, ob ich das Land überstürzt und ohne meine Familie verlassen und für den Rest meines Lebens über die Schulter gucken muss oder ob ich sie mitnehmen und ganz in Ruhe packen kann. Wenn ihr nichts wisst, ist alles gut. Aber wenn ihr nur darauf wartet zuzuschlagen, bin ich heute noch außer Landes.«
    »Sie haben Familie?«
    »Hast du das in der Ausbildung gelernt? Versuchst du, meinen schwachen Punkt zu finden, oder was soll der Scheiß?«
    Katrine zog die Schultern hoch.
    »Ich habe eine Frau und einen Sohn, falls es dich glücklich macht, das zu wissen.«
    »Und was haben Sie gemacht?«
    »Ha, ha, genau das frage ich dich.«
    Er begann, im Raum herumzugehen, blieb stehen, sah sie mit einem Blick an, der Gleichgültigkeit und Verachtung ausstrahlte, und ging weiter.
    Katrine sah sich instinktiv um, sobald er sich von ihr entfernte. Sie hatte keine Chance, die Tür zu erreichen und zu fliehen. Sie war unbewaffnet, und sie hatte gesehen, dass er unter der linken Achsel ein Holster mit einer Pistole trug.
    »Wie wäre es mit einem kleinen Deal«, sagte Jim und baute sich wieder vor ihr auf. »Wenn du mir sagst, was du weißt, werde ich dir antworten. Tote reden nicht. Nicht so viel, jedenfalls«, fügte er hinzu.
    Katrine erwog einen kurzen Augenblick, ob sie sich weigern sollte, auf seine Forderung einzugehen. Aber was würde ihr das nützen?
    Solange ich rede, lebe ich, dachte sie und klammerte sich an den dünnen Strohhalm. Sie könnte versuchen, ihn mit dem bisschen, was die Polizei wusste, unter Druck zu setzen. Und mit ihren Theorien. Vielleicht konnte sie ihn so dazu zwingen, einen Fehler zu begehen. Andererseits konnte das genauso gut ihren eigenen Tod beschleunigen und dazu führen, dass er überstürzt das Land verließ …
    »Wir wissen nicht mehr als das, was ich bereits Ihrem Gorilla erzählt habe«, sagte sie. »Sie haben als Jugendliche ein paar Einbrüche zusammen gemacht.«
    »Sie haben ihm gegenüber eine tote Frau erwähnt?«
    »Ist was dran an der Sache?«
    Seine Hand traf sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel mit voller Wucht auf der Wange.
    »Antworte einfach nur. Fordere dein Schicksal nicht heraus.«
    »Wir haben den Fall wiederaufgenommen«, sagte sie zornig über die Kränkung und fasste sich ans Gesicht. »Und wir wissen, dass Sie dafür verantwortlich waren. Irgendwas ist schiefgelaufen, darum haben Sie das Haus angezündet. Die Frau ist in ihrem Haus verbrannt«, sagte Katrine und suchte nach einer Reaktion in seinem Gesicht.
    Er zog gleichgültig die Augenbraue hoch. »Red weiter«, sagte er.
    »Mehr wissen wir nicht.«
    Im nächsten Augenblick drückte sich eine Hand in ihren Schritt und die andere auf ihre Brust.
    »Lassen Sie mich los!«, rief Katrine und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Er nahm die Hand von ihrer Brust und drückte sie mit dem Unterarm auf

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