Schriftliche Bewerbung
Sie als überqualifiziert abgelehnt werden. Häufig ist das der Fall, weil sich manche Bewerber über den grünen Klee loben und bisherige Positionen aufbauschen, um besonders gut dazustehen – und deshalb tatsächlich überqualifiziert wirken. Ein Beispiel: Eine Frau Mitte 20 arbeitet bei einem Verlag. Da der Verlag sehr klein ist, ist sie für drei Fachbereiche zuständig, das Lektorat, das Marketing und die Autorenbetreuung. Nun bewirbt sie sich bei einer Behörde als Teamassistentin. Im Anschreiben stellt sie sich als Leiterin von drei Abteilungen dar, die jetzt noch mehr Herausforderung sucht. »Eigentlich« wäre die Teamassistentinnen-Stelle genau das Richtige für sie – aber auf dem Papier wirkt sie aufgrund ihrer eigenen Darstellung natürlich absolut überqualifiziert.
All das macht es für den Personalentscheider oft sehr schwierig, eine Auswahl zu treffen – und zwingt ihn manchmal dazu, tatsächlich Noten und Zeugnisse als einzige Entscheidungskriterien heranzuziehen. Bitte tun Sie sich selbst einen Gefallen und riskieren Sie nicht, durch »den Rost zu fallen«, nur weil Sie im Anschreiben zu wenig Profil zeigen, Ihr fachliches Know-how sowie Ihre persönlichen Kompetenzen nicht richtig deutlich machen oder – umgekehrt – Ihre Qualifikation zu sehr betonen.
FAQ
Fragen , die uns immer wieder gestellt werden
Wo platziert man das Anschreiben in der Mappe?
Das Anschreiben sollte so platziert werden, dass der Empfänger es als Erstes sieht. In der Regel liegt es oben auf. Bei einigen Bewerbungsmappen, zum Beispiel den aufklappbaren Kartonmappen, gibt es einen festen Platz, wo Sie Ihr Anschreiben einklemmen können.
Muss man jedes Anschreiben ganz neu schreiben?
Ja, um wirklich individuell auf die jeweilige Ausschreibung und das Unternehmen eingehen zu können, ist das der beste Weg. Natürlich können Sie einzelne Bausteine (beispielsweise Ihren Werdegang) öfter verwenden. Da aber jedes Unternehmen seine Besonderheiten hat, sollten Sie diese Bausteine nur als Vorlage benutzen und auf den Einzelfall zuschneiden.
Soll man, wenn man sich bei der deutschen Niederlassung eines internationalen Unternehmens bewirbt, ein fremdsprachiges Anschreiben verfassen?
Ein fremdsprachiges Anschreiben sollten Sie nur dann verschicken, wenn das explizit so gewünscht wird oder wenn Sie wissen, dass der Empfänger eine andere Sprache spricht beziehungsweise Ihre Unterlagen weitergereicht werden. Es wirkt seltsam, wenn Sie sich an einen deutschen Empfänger wenden, sich für eine Stelle in Deutschland bewerben – aber auf Englisch schreiben. Besser ist es, eindeutige Angaben zu Ihren Sprachkenntnissen zu machen und diese gegebenenfalls später im Gespräch/bei einem Test näher unter Beweis zu stellen.
Neue oder alte Rechtschreibung?
Am wichtigsten ist, dass Ihr Anschreiben grammatikalisch in Ordnung und frei von Rechtschreibfehlern ist. Seit August 2005 ist die neue Rechtschreibung für Schulen und Behörden bindend. Für Privatpersonen ist wichtig, die jeweilige Form korrekt zu verwenden. Besonders in Office-Berufen kann vom Unternehmen die neue Rechtschreibung gefordert sein.
Das Anschreiben soll maximal zehn Sätze lang sein. Stimmt das?
Nein. Richtig ist, dass das Anschreiben kurz, knackig und aussagekräftig sein sollte und dass dafür in der Regel eine Seite ausreicht.
Vor dem Schreiben
Viele Bewerber tun sich gerade mit dem Anschreiben besonders schwer: die einen, weil sie grundsätzlich nicht so gerne schreiben, und die anderen, weil sie irgendwie blockiert sind, wenn es um die Darstellung der eigenen Person geht. In jedem Falle ist es sehr hilfreich, nicht gleich ans Formulieren zu gehen, sondern zuerst ein paar wichtige Vorarbeiten zu leisten.
Sich selbst motivieren
Auch wenn Sie es vielleicht nicht glauben wollen: Jeder kann ein gutes und authentisches Anschreiben zu Papier bringen, das Eindruck macht! Natürlich fällt es dem einen leichter und dem anderen schwerer, aber mit einer positiven Einstellung, strukturiertem und gezieltem Vorgehen sowie der nötigen Portion Energie kann sich jeder gut präsentieren. Gerade wenn Schreiben nicht eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist, ziehen sich Bewerber oft selbst runter und rauben sich Energie, indem sie sich einreden, dass sie einfach nicht schreiben und formulieren können. Achten Sie auf Ihren inneren Monolog – und bauen Sie sich selbst auf, indem Sie negativen Gedanken bewusst einen positiven entgegensetzen: Sie können in eigener Sache
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