Schriftliche Bewerbung
absolutes Gift für den Schreibprozess! Auch wenn Sie es eilig haben, sollten Sie sich nicht selbst in die Mangel nehmen. Geben Sie sich einen Ruck und sagen Sie sich, dass Sie die Bewerbung gern am nächsten Tag verschicken und deshalb jetzt am Ball bleiben möchten. Aber sagen Sie nicht sich selbst oder allen anderen Leuten ständig: »Das schaff ich nie! Wie soll ich das nur schaffen!?« So blockieren Sie sich todsicher und verschwenden Ihre knappe Zeit erst recht.
Es kann sehr hilfreich sein, nicht direkt am PC zu formulieren. Viele Menschen geraten so unter Druck, »perfekt« sein zu müssen und alles sofort ins Reine zu schreiben. Nehmen Sie Block und Stift zur Hand, notieren, streichen, zeichnen Sie und fangen Sie erst einmal mit einem Entwurf an.
Erzählen Sie sich selbst laut, was Sie alles schreiben könnten (Sie können dabei auch im Raum umhergehen). Möglicherweise tun Sie sich leichter, wenn Sie während des Schreibens mit dem Empfänger »reden«, sich also gedanklich mit ihm unterhalten. Das hilft übrigens auch dabei, persönlicher zu formulieren.
Beginnen Sie mit den Details, die bereits feststehen und Ihnen leicht fallen: dem Absender, dem Empfänger, dem Datum, dem Betreff, der Anrede, Ihrer Unterschrift … So reduzieren Sie die Angst vor dem leeren Blatt: Denn jetzt steht schon einiges da.
Wenn Sie sich mithilfe der Fragen ab → Seite 86 vorbereitet haben, können Sie sich nun den Aspekt herausgreifen, der Ihnen am einfachsten erscheint. Fangen Sie damit an: auch wenn es der Schlusssatz und nicht der Anfang ist – völlig egal!
Tipp
→ Da Schreiben ein kreativer Prozess ist, kann man mit Druck und Zwang kaum etwas erreichen. Um die Gedanken in Fluss zu bringen und die Gehirntätigkeit anzuregen, ist Bewegung ein ideales Mittel. Gönnen Sie sich eine Pause, gehen Sie eine Runde spazieren, schwimmen oder ins Fitnessstudio.
FAZIT
→ Das Anschreiben ist das Herzstück Ihrer Bewerbung und soll das Interesse des Empfängers wecken. So gehen Sie sicher, dass er sich mit Ihren Unterlagen beschäftigt.
→ Stimmen Sie Ihr Anschreiben auf die Anzeige/das Unternehmen ab!
Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, einmal einen Standardtext auszuarbeiten und diesen immer wieder zu verschicken.
→ Verstecken Sie sich nicht hinter Floskeln und Pauschalaussagen – oder einem abgehobenen, distanzierten Stil!
→ Auch wenn es am einfachsten ist, sich an Musteranschreiben zu orientieren und die üblichen Sätze aneinanderzureihen: Bitte tun Sie es nicht! Denn Sie riskieren so, in der Masse der Bewerbungen einfach unterzugehen.
→ Machen Sie klar, warum Sie sich bewerben! Was reizt Sie an der Position? Warum würden Sie gerne für dieses Unternehmen arbeiten? Letzteres ist ganz besonders dann wichtig, wenn Sie sich initiativ bewerben.
→ Machen Sie sich greifbar – fachlich und persönlich! Verweisen Sie dabei niemals einfach nur auf den Lebenslauf. Schildern Sie kurz und aussagekräftig, was Sie bisher gemacht haben und inwiefern Sie fachlich wie persönlich ein Gewinn für das Unternehmen sind.
Der Lebenslauf
→ Ihr ganzes bisheriges Berufsleben auf einen Blick? – Ganz genau das soll der Lebenslauf bieten. Auf maximal zwei Seiten vermittelt er dem Personalentscheider die wichtigsten Eckdaten Ihres Werdegangs und beeinflusst somit gemeinsam mit dem Anschreiben die Entscheidung, ob Sie eine Einladung zum persönlichen Gespräch erhalten.
Der Sinn des Lebenslaufs
Auch wenn eine komplette Bewerbungsmappe »eigentlich« genügend Informationen und Belege über den Werdegang vermittelt, so hat der Lebenslauf doch eine besondere Funktion: Denn er ermöglicht dem Leser Ihrer Unterlagen, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen. Und wenn Ihr Anschreiben und der Lebenslauf interessant genug sind, dann wird sich der Personalentscheider auch etwas intensiver mit Ihren Unterlagen befassen.
Das Wichtigste beim Lebenslauf ist, dass er lesefreundlich ist. Gleichzeitig soll er schlüssig und in positiver Weise Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen vermitteln.
Form und Länge
Früher waren verschiedene Arten von Lebensläufen üblich: Es gab den tabellarischen Lebenslauf und einen in »Erzählform«. Außerdem wurde zwischen maschinengeschriebenen und handschriftlichen Lebensläufen unterschieden. Mittlerweile hat sich jedoch eindeutig der maschinengeschriebene tabellarische Lebenslauf durchgesetzt. Einen handgeschriebenen Lebenslauf sollten Sie Ihrer Bewerbung nur noch dann beilegen, wenn
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