Schriftliche Bewerbung
das Unternehmen dies explizit wünscht.
Da sich der Personalentscheider gerade für die erste Auswahl der Bewerbungen nicht unbedingt viel Zeit nimmt, ist es wichtig, dass die Inhalte kurz, knackig, relevant und lesefreundlich präsentiert sind. Und das Ganze auf maximal zwei A4-Seiten. Häufig wird allerdings der Fehler gemacht, den Lebenslauf künstlich zu strecken. So mancher Bewerber denkt, es mache mehr her, wenn ein Lebenslauf vier oder fünf Seiten umfasst. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Das stiehlt nicht nur Zeit, sondern es kann sich auch nachteilig für einen Bewerber auswirken, da das Erfassen des Werdegangs und das Erkennen der Zusammenhänge dadurch erschwert wird. Der Bewerber nimmt sich darüber hinaus auch die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen, die den Personaler »anspringen« und im Kopf bleiben.
Aufbau und Gestaltung
Grundsätzlich haben Sie in Bezug auf den Aufbau zwei Möglichkeiten: Sie führen Ihren Werdegang von der schulischen Ausbildung bis zur aktuellen Tätigkeit auf (chronologisch) oder Sie beginnen nach den persönlichen Daten mit Ihrer gegenwärtig ausgeübten Tätigkeit und gehen rückwärts (antichronologisch) vor.
Variante 1 (chronologisch):
persönliche Daten
Schule und Ausbildung
bei männlichen Bewerbern: Zivil- oder Wehrdienst
bisherige berufliche Stationen
weitere Kenntnisse und Fähigkeiten (Sprachen, Computer…)
evtuell Hobbys/Interessen
Variante 2 (antichronologisch):
persönliche Daten
bisherige berufliche Stationen
bei männlichen Bewerbern:
Zivil- oder Wehrdienst
Schule und Ausbildung
weitere Kenntnisse und Fähigkeiten (Sprachen, Computer…)
eventuell Hobbys/Interessen
In diesem Fall drehen Sie die Abschnitte »berufliche Stationen« – »Schule/Ausbildung« praktisch um – und auch innerhalb jedes Abschnitts beginnen Sie mit dem jeweils aktuellsten Zeitpunkt.
Sofern Ihr Lebenslauf verhältnismäßig kurz ist, etwa weil Sie noch nicht lange im Beruf stehen oder Ihr Berufsleben aus wenigen Stationen besteht, sind beide Varianten in Ordnung. Wenn Sie schon länger im Beruf und damit Ihre Angaben im Lebenslauf umfassender sind, dann ist die zweite Variante sinnvoll: Denn den Personalentscheider interessiert vorrangig Ihre aktuelle Erfahrung. Besonders sinnvoll ist das übrigens für Bewerber, deren beruflicher Weg anders begann.
Was die Gestaltung angeht, haben Sie ziemlich freie Hand. Dennoch sollte auch hier immer die Lesefreundlichkeit im Vordergrund stehen. Bitte achten Sie auf:
klare Unterteilung mit sinnvollen Zwischenüberschriften
tabellarischen Aufbau
gut lesbare Schrift und Schriftgröße (tabu sind Schnörkel- oder Schreibschriften – außer als Akzent)
ausreichend Rand (besonders links, damit Informationen nicht im Falz der Mappe verschwinden)
maximal zwei A4-Seiten Länge
Auch beim Lebenslauf macht es sich gut, etwas festeres Papier zu benutzen. Nehmen Sie doch statt des üblichen 80g-Papiers ein 90- oder 100g-Papier. Man merkt den Unterschied beim Blättern und außerdem scheint die Folgeseite nicht durch.
MYTHOS
→ Es stimmt nicht, dass ein Lebenslauf nur eine Seite lang sein darf. Ganz abgesehen davon, dass das nach einigen Jahren Berufserfahrung so gut wie unmöglich ist, gilt auch beim Lebenslauf: Wenn Sie ihn gut auf eine Seite bekommen, wunderbar. Wenn nicht, nehmen Sie eine zweite Seite hinzu. Wählen Sie lieber ein lesefreundliches, übersichtliches Layout, als Ihren Lebenslauf auf Biegen und Brechen auf eine Seite zu quetschen.
Was kommt rein?
Da der Lebenslauf dem Personalentscheider die wichtigsten Eckdaten zu Ihrer Person und zu Ihrem bisherigen beruflichen Werdegang vermitteln soll, enthielt er bislang:
persönliche Daten
Schule und Ausbildung
bei männlichen Bewerbern: Wehr- beziehungsweise Zivildienst
bisherige berufliche Stationen
Praktika/Nebenjobs
weitere Kenntnisse und Fähigkeiten (Sprachen, Computer…)
eventuell Hobbys/Interessen
Durch das AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz → > ) wird sich vermutlich künftig insbesondere der Lebenslauf verändern. Noch hat sich durch das Gesetz nichts flächendeckend verändert und die Mehrheit der deutschen Unternehmen zieht einen herkömmlichen Lebenslauf vor. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit bis sich unser Bewerbungsprozess dem anderer Länder anpasst und Bewerbungsunterlagen anonymer werden. Grund wird in erster Linie sein, dass sich Firmen vor rechtlichen Konsequenzen schützen.
Momentan sind wir in einer »Zwischen-Zeit«: Die herkömmlichen kompletten
Weitere Kostenlose Bücher