Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
konnte. Wenn sie da so hingen, kopfüber, wirkten sie ziemlich plump. Ob es die Fledermäuse immer noch gab?
Sie würde nachher nach oben klettern, aber zuerst musste sie feststellen, was im Stall vor sich ging. Ein Fuchs? Ein Obdachloser? So leise wie möglich schlich sie sich an die grob gezimmerte Abteilung heran, in der vor ewigen Zeiten die Kühe gehalten worden waren. Inzwischen war sogar der typische Ammoniakgeruch verschwunden, und nur noch das Pflaster aus großen Kieseln, die Raufe und die rostigen Ketten erinnerten an die ehemaligen Bewohner.
Plötzlich erstarrte sie: Die leisen Stimmen waren ihr gut bekannt. Was taten Pietro und Silvana in dem alten Viehverschlag?
Der kleine Moment des Zögerns, ob sie sich nicht bemerkbar machen, rufen oder sich räuspern sollte, ging vorüber, und sie presste sich stattdessen an die Wand und spähte durch den breiten Spalt in ihrer Augenhöhe.
Pietro und Silvana standen sich gegenüber. Im ersten Augenblick traute Angelina ihren Augen nicht, als sie die Frau näher betrachtete. Silvana hatte ihr Haar unter einem koketten weißen Häubchen verborgen. Aber das war nicht das Ungewöhnlichste: Ihre großen, von bläulichen Adern überzogenen Brüste hingen weit aus ihrem tiefen Ausschnitt. Sie hielt den Blick zu Boden gerichtet, die Hände vor dem Bauch gefaltet, und schien zu warten. Worauf?
„Ich werde dich bestrafen müssen“, sagte Pietro mit leise drohender Stimme, und plötzlich ging Angelina ein Licht auf. Sie spielten ein Rollenspiel, wie Pietro es gestern mit ihr gespielt hatte. Das hätte sie Silvana nie im Leben zugetraut!
Ihre erste Empfindung war Enttäuschung. Wieso mit Silvana? Wieso nicht mit ihr? Sie könnte genauso gut ein Häubchen aufsetzen und devot die Augen niederschlagen. Was interessierte ihn so an Silvana?
Auf einmal fiel ihr die ungewöhnliche Reaktion der Frau ein, als diese Pietro zum ersten Mal in der Küche getroffen hatte. Sie hatte sich also die unterschwellige Anziehung zwischen den beiden nicht eingebildet. Und das erklärte auch, wieso sie heute so anders schien: Sie war anders. Es lag nicht nur an dem Make-up oder an der Kleidung – Silvana schien lebendiger als normal, irgendetwas vibrierte unter ihrer ruhigen Oberfläche.
Die erste Enttäuschung über die Zurücksetzung hielt nicht an. Es war selbstsüchtig, Pietro für sich alleine haben zu wollen. Kurz rang sie mit sich, ob sie sich dezent zurückziehen sollte, aber am Ende siegte doch die Neugierde.
Sie wollte wissen, welche Art Spiele Pietro sonst noch spielte.
Er hatte sich nicht gerührt. Silvana auch nicht. Die Erstarrung schien unerträglich lange anzuhalten. Endlich befahl Pietro: „Nimm die Haube ab!“
Silvana gehorchte, und ein langer dicker Zopf fiel ihr über den Rücken. Sie musste prachtvolles Haar haben, dachte Angelina bewundernd. Sonst hatte sie es immer aufgesteckt und unter Kopftüchern verborgen.
Pietro streckte eine Hand aus, griff den Zopf und zog sie daran an einen der verrosteten Eisenringe, an denen die Kühe früher angebunden gewesen waren. Er hatte den einen Stellplatz offensichtlich vorbereitet, denn hier lag auffallend weniger verrottetes Stroh, und die Raufe war mit frischem Heu gefüllt, als stünde die nächste Fütterung an.
In dem Heu konnte sie einige Gegenstände erkennen: Eine gefährlich wirkende Lederpeitsche, ein glänzendes Stück Metall mit dunklen Riemen, aufgerollte Lederschnüre. Bis auf die Peitsche war der Zweck nicht klar ersichtlich, und Angelina wartete gespannt, wie es weitergehen würde.
Erst als Pietro nach dem Metallstab griff, grob Silvanas Kopf zurückriss und ihn ihr zwischen die Zähne schob, erkannte sie, dass es eine Art Trense war, wie man sie Pferden umlegte. An der Trense waren breite Lederbänder befestigt, mit denen man sie fest um den Kopf schnallen konnte, und Ringe, an denen Pietro lange Zügel einhaken ließ. Mit dieser Vorrichtung konnte er von hinten ihren Kopf hoch in den Nacken ziehen oder ihn nach rechts oder links dirigieren, wie bei einem Reittier.
Wortlos beugte er sie über die Raufe, und sie schien genau zu wissen, was er beabsichtigte. Jedenfalls griff sie nach vorne, umfasste die hintere Stange und beugte sich weit nach vorne darüber. Ihre schweren Brüste berührten dabei das Heu. Sobald sie sich bewegte, würden ihre Nippel es aufwühlen, durchpflügen und dabei ständig gereizt werden.
Mit einer Hand zog er ihren Rock hoch, bis er sich um ihre Taille bauschte und der blasse
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