Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
Lollo ein Stück Thunfisch hinzuhalten.
„Musst du den Hund unbedingt bei Tisch füttern?“, fragte Fabrizio so gereizt, dass Angelina ihn erstaunt ansah und Sandra erschreckt zusammenzuckte.
„Entschuldigt.“ Er riss sich sichtlich zusammen und lächelte Sandra kleinlaut an. „Ich hatte einen Scheißtag. Hättest du gedacht, dass der Dottore schon wieder obenauf schwimmt?“, fragte er Angelina so anklagend, als sei sie daran beteiligt. „Der alte Mistkerl hat schon wieder eine Firma gegründet. Unten hängt eine nagelneue Messingplatte mit seinem Namen. Angelo erzählte, sie können ihm gar nicht schnell genug ihr Geld hinterherwerfen.“
Wütend ballte er die Fäuste. „Wenn ich daran denke, dass wir dabei alles verloren haben – sogar unseren guten Ruf!“
Angelina legte tröstend eine Hand auf die Faust, die ihr am nächsten auf dem Tischtuch lag und meinte: „Es war uns doch immer schon klar, dass er aus der Sache besser herauskommt. Und so schrecklich ist unser Leben ja nun auch nicht! Wir kommen schon wieder auf die Beine – du wirst sehen!“
„Wer ist denn dieser Dottore?“
„Was ist passiert?“
Pietro und Sandra fragten beinahe gleichzeitig.
„Wir haben als Anlageberater gearbeitet, und der Firmeninhaber hat faule Geschäfte abgewickelt“, fasste Angelina die traurige Geschichte so kurz wie möglich zusammen.
Pietro hob interessiert die Brauen. „Dann seid ihr ja Profis, was Finanzen anbelangt! Was ratet ihr uns? Wo sollen wir unser Geld anlegen?“
„Wenn wir einmal etwas übrig haben“, schränkte Sandra ein. „Aber im Ernst. Wo habt ihr euer Geld untergebracht?“
Angelina und Fabrizio sahen sich an und lachten. „Ihr werdet es nicht glauben“, lachte Angelina, „wir haben es immer noch in Onkel Ugos altem Safe. Ich habe mich noch nicht entschließen können, bei einer Bank hier ein Konto zu eröffnen!“
„Außerdem habe ich es gerne in meiner Nähe“, ergänzte Fabrizio und verzog das Gesicht. „Ein Konto bei der Bank ist so angreifbar. An das alte Ding kommen nur wir beide, und das ist nach unseren Erfahrungen sehr beruhigend.“
Pietro schüttelte besorgt den Kopf. „Wie leichtfertig! Wer hebt denn heutzutage noch sein ganzes Geld zu Hause auf? Ihr solltet schleunigst zusehen, es auf einer Bank zu deponieren. Da gibt es auch Schließfächer, von denen keiner erfahren muss, was drin ist.“
„Du hast ja Recht!“, gab Angelina zu. „Ich habe auch schon gedacht, dass es ein bisschen zu leichtsinnig von uns ist. Ich verspreche dir, nächste Woche werde ich ein Konto eröffnen. Zufrieden?“
„Und wo legst du dann euer Geld an? In Aktien?“, beharrte Sandra interessiert. „Das tun sie im Film immer. Und dann sind sie auf einmal reich ...“ Ihre Stimme wurde leise und sehnsüchtig.
Angelina lächelte ihr verständnisvoll zu. „Mit dem Reich-werden ist das ein bisschen komplizierter, weißt du. Das ist nur im Film so einfach. Ich kann euch momentan wirklich keinen Rat geben. Wir sind schon zu lange heraus aus dem Geschäft.“
„Momentan haben wir sowieso kein Geld zum Anlegen, Sandra“, holte Pietro sie auf den Boden zurück. „Vielleicht, wenn diese Kurse gut laufen ...“
„Ach ja, das erinnert mich daran, dass Angelo meinte, ein Freund oder Bekannter hätte mal für einen Artikel über berufliche Tanzpaare recherchiert. Euer Name hat ihm jetzt nichts gesagt, aber er wollte nochmal nachfragen. Ich bin wirklich gespannt, ob es über euch etwas gibt! Wäre das nicht toll?“
„Was wird das schon sein?“ Pietro zuckte desinteressiert mit einer Schulter. „Der übliche Schwachsinn. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, jemals interviewt worden zu sein. Du, Sandra?“
„Nein, das wüsste ich noch!“
„Wir werden es ja sehen. Er wollte alles schicken, was er eventuell findet.“
Kapitel 9
Leises Klopfen an der Tür und Silvanas Stimme, die gedämpft „Signora? Ich fange schon mal in der Küche an“ rief, weckte sie. Im ersten Moment starrte Angelina erstaunt auf die helle Haut des Oberarms, der unmittelbar neben ihrer Nase lag. Dann musste sie ein Lachen unterdrücken: War sie wirklich schon so durcheinander, dass sie sich nicht mehr erinnern konnte, mit wem sie ins Bett gegangen war?
So viel hatten sie gar nicht getrunken – im Gegenteil, Sandra und sie hatten sich auf Wasser beschränkt, und die Männer hatten sich mit Rücksicht auf den heutigen Tag auch nur ein Glas genehmigt.
Pietro hatte darauf bestanden, noch einmal das
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