Schule der Liebe
einen ebenbürtigen Gegner gestoßen, Vater. Ich hin reich genug, um dich zugrunde zu richten, und geschickt genug, dass mir das auch gelingen wird. Stell dir vor; was eine Verleumdungsklage dich kosten würde, sowohl im Hinblick auf deinen Ruf als auch auf dein Vermögen!"
„Aber davor hätte ich dich ruiniert! ", rief sein Vater, der sich nun von seinem Stuhl erhob. „Eine aufsehenerregende Liebesaffäre wird genau das bewirken. Rawley hatte diese glänzende Idee. Cowdlin wird dir seine Tochter verweigern, wenn er glaubt, dass du mit der Nichte seiner Gattin Unzucht getrieben hast."
Sloane ballte die Hände, als sein Vater in diesem rohen Ton über Morgana sprach.
„Du musst auch an Miss Hart denken, Großvater!", mischte sich David ein. „Dies würde sie ebenfalls ruinieren. Und ich halte es für unwahrscheinlich, dass Cowdlin Onkel Cyprian überhaupt ablehnen kann. Er ist darauf angewiesen, dass seine Tochter eine reiche Partie macht."
Der Earl fuhr zu seinem Enkel herum. „Sprichst du etwa mit mir, Junge? Du wagst es?" Er richtete seinen Stock auf David. „Hast du diese Person hierhergebracht? Hast du ihn über meine Pläne informiert? Du hast dein eigen Fleisch und Blut verraten! Bilde dir ja nicht ein, dass ich das vergessen werde."
Rawley sprang auf. „Vater, ich bitte dich! David ist mein Sohn ..."
Doch David ließ sich nicht beirren, wie Sloane voller Stolz feststellte. „Hast du erwartet, dass ich tatenlos mit ansehe, wie der gute Ruf einer Dame zerstört wird?", sagte er ruhig. „Die Ehre gebietet, dass ich dich daran hindere, ihr das anzutun. Es wäre schändlich, Großvater. Ich schäme mich für dich."
„Oh, bravo, Neffe!" Sloanes Stimme war voller Sarkasmus, doch in: seinem Herzen meinte er jedes einzelne Wort ernst. „Galant gesprochen, wahrhaftig! Nur schade, dass du kein Vermögen besitzt, sonst könntest du dich selbst mit Lady Hannah vermählen. Wie ritterlich das wäre!"
David wandte sich mit hervorragend gespielter Wut Sloane zu. „Das würde ich auch, wenn ich sie dadurch davor bewahren könnte, an dich verschachert zu werden. Damit wir uns richtig verstehen - ich habe nur nach dir geschickt, um Miss Harts Ruf zu retten."
„Ha!" Sloane lachte. „Die einzige Sünde, die sie begangen hat, ist die, meine Nachbarin zu sein. Oh, ich könnte sie verführen, wenn ich wollte, da bin ich mir ganz sicher. Vergesst nicht, ich bin reich genug, um alles zu bekommen, was ich will." An den Earl gewandt, fuhr er fort: „Und mein größter Wunsch ist, dir meinen Erfolg unter die Nase zu reiben, lieber Vater . Ich werde jeden gesellschaftlichen Anlass besuchen. Während du im Oberhaus sitzt, werde ich im Unterhaus sitzen. Wenn du dich mit deinen Freunden bei White's triffst, werde ich unter ihnen sein. Du wirst mich nicht ignorieren können."
Der Earl lief vor Zorn rot an. Die Knöchel der Hand, mit der er seinen Stock umklammerte, wurden weiß, und er zitterte am ganzen Körper.
„Vater?", rief Rawley besorgt.
Während Sloane das alles beobachtete, erkannte er plötzlich, wie gleichgültig es ihm war, was sein Vater tat. Es war ihm nicht mehr wichtig, seinen guten Ruf zurückzugewinnen, uni sich an seinem Vater zu rächen. Wichtig war nur Morgana. Er würde für ihre Sicherheit sorgen - als ihr Gemahl.
Langsam lockerte der Earl den Griff um seinen Stock, und sein Gesicht nahm wieder seine übliche fahle Farbe an. Seine zerfurchten Wangen verzogen sich zu einem boshaften Lächeln.
„Diesmal wirst du nicht gewinnen, Cyprian. Du wirst keine ehrbare Gattin bekommen." Dann sagte er zu seinem Enkel: „Ich werde dir dein Vermögen übergeben, mein Junge. Möchtest du das?”
David neigte leicht den Kopf, als würde er diese Frage nur widerstrebend bejahen.
„Du kannst es haben, aber unter einer Bedingung: Heirate Cowdlins Tochter."
Davids Blick blieb hart. „Nein, Großvater. Ich stelle noch eine weitere Bedingung. Sichere mir zu, dass du Miss Hart nicht verleumden wirst."
Bravo, David, dachte Sloane beifällig.
Der Earl machte eine wegwerfende Geste. „Wie du willst. Die Hauptsache ist, dass Cyprian mit leeren Händen dasteht."
Sloane, der sich das Lachen kaum verbeißen konnte, protestierte mit gespielter Entrüstung: „Das kannst du nicht tun!"
Sein Vater grinste. „Ich kann, und ich werde."
Sloane fluchte und stieß weitere Einwände und Drohungen hervor, damit sein Vater glaubte,
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