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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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Zeremonie vorbei war. Und auch Fürstin Constanze, Wilhelms blasse kleine Frau, war plötzlich verschwunden. Baron und Baronin Beeht dagegen blieben, um ihre Tochter fliegen zu sehen, und etliche Edlen des Rates ebenfalls.
    »Seht nur, der Fürst ist immer noch da«, sagte Anabel.
    »Ich sehe ihn«, erwiderte Hester. »Direkt hinter meinen Eltern. Seltsam. Mamá hat gesagt, dass der Fürst normalerweise geht, sobald die Drittklässlerinnen ihre Darbietung beendet haben.«
    Lark drehte sich der Magen um. Sie wusste, dass er ihretwegen blieb und wegen Tup. Er wollte sie beobachten. Und wenn sie versagte … Dann konnte er Tup für seine eigenen Pläne verwenden. Meisterin Winter und Leiterin Morghen würden zwar dagegen angehen, aber der Rat der
Edlen würde sich sein eigenes Urteil bilden, und wenn sie durchfiel, sah es schlecht aus.
    Die herbstliche Mondsichel stand bereits hellgelb am östlichen Himmel, als Meisterin Tänzer die Mädchen der ersten Klasse endlich zu den Ställen führte, damit sie sich vorbereiteten. Lark sah über ihre Schulter zu der Mond sichel zurück, als sie in die Ställe schlüpfte. Sie berührte die Figur unter ihrem Wams und betete leise zu Kalla, dass die Sonne schneller unter- und der Mond langsamer aufgehen solle, damit es ein bisschen dunkler war.
    Als die Erstklässlerinnen mit ihren Pferden aus den Ställen traten, waren bereits die Fackeln an den Wänden rund um den Hof entzündet worden. Die Edlen des Rates saßen in ihrem flackernden Schein. Die Flugkoppel wirkte dagegen düster, doch als die Mädchen sich mit ihren Pferden von den Fackeln entfernten, gewöhnten sich ihre Augen schnell an die Dunkelheit. Pferdemeisterin Tänzer ritt vorweg und galoppierte die Flugkoppel hinunter. Direkt hinter der Pferdemeisterin folgte Hester und nach ihr Lilian, Beatrixah, Beril, Isobel und Grazia. Als Vorletzte ritt Anabel mit Chance. Sie steigerten das Tempo zu einem Handgalopp.
    Zuletzt, damit ihre Unsicherheit den Rest der Klasse nicht störte, kamen Lark und Tup.
    In dem Augenblick, als Lark in ihren Waden und Schenkeln spürte, wie Tups starke Brustmuskeln vor Kraft erzitterten, wusste sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Der Wind strömte über und unter seinen Flügeln entlang, und an den Zügeln in ihren Händen spürte sie sein Selbstvertrauen, als er hinter den anderen emporstieg. Sie bildeten einen Kreis für die erste der Grazien, und Lark durchströmte das Gefühl, dass nichts, rein gar nichts sie jetzt noch aufhalten konnte.

    Philippa hatte Soni bereits gestriegelt und ihr eine Decke übergelegt und stand nun auf der obersten Treppenstufe der Halle. Sie hatte sich nicht umgezogen, und in der kühlen Luft roch sie noch Sonis Duft an ihren Kleidern und den Handschuhen, die in ihrem Gürtel steckten. Sie sog den Pferdegeruch tief ein und erinnerte sich wie immer bei solchen Anlässen an die Aufregung und Nervosität ihrer eigenen Prüfungstage. Wilhelm lehnte zwei Stufen unter ihr an einer der Säulen. Er warf ihr einen kühlen Blick zu und kehrte ihr dann den Rücken zu, um die Erstklässlerinnen zu beobachten, die sich auf der Koppel versammelten.
    Philippa versuchte nicht an Wilhelm zu denken und ignorierte auch die Angst, die schon den ganzen Tag an ihr nagte. Sie straffte sich, verschränkte die Arme und konzentrierte sich darauf, daran zu glauben, dass Larkyn und Schwarzer Seraph ihre Sache gut machten. Insgeheim jedoch war sie wenig zuversichtlich, was den Erfolg der beiden anging.
    Sie hatte Lark am Vortag beim Training zugesehen. Es war offensichtlich, dass das Mädchen einfach keinen Halt im Sattel fand. Auf ihrer Flucht von Fleckham war sie weit besser geflogen als auch nur ein einziges Mal seit ihrer Rückkehr an die Akademie. Und wenn sie jetzt versagte … in Anwesenheit der Edlen des Rates, in Anwesenheit des Zuchtmeisters und vor Margrets Augen … wenn sie jetzt versagte, würde Wilhelm am Ende doch noch gewinnen.
    Die Fackeln blendeten sie und hüllten die geflügelten Pferde in einen goldenen Schein, als sie antrabten, dann galoppierten, ihre Flügel ausbreiteten und sich emporschwangen. Die Reiterinnen erhoben sich eine nach der anderen über das Wäldchen und flogen im dämmrigen Abendlicht über die Koppel. Meisterin Tänzer führte sie in
einer einfachen Formation über den Hof hinweg. Die Anwesenden legten die Köpfe in den Nacken, und man hörte anerkennendes Murmeln, als die Pferde in der ersten der drei bei dieser Prüfung verlangten

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