Schule der Lüfte wolkenreiter1
ich diesen Ton niemals anschlage, sollte eine Respektsperson in der Nähe sein!«
Man hörte, wie jemand deutlich hörbar einatmete, dann sagte Petra: »Ich weiß nicht, warum du dich so quälst, Schwarz. Du wirst niemals die Formationen fliegen. Du bist ein hoffnungsloser Fall.«
Als hätte Schwarzer Seraph diese Beleidigung verstanden, trat er gegen die Stallwand und beschwerte sich lauthals.
»Oh, bei Kallas Zähnen!«, zischte Petra. »Wird dieser kleine Bastard denn niemals erwachsen?«
»Wie haben Sie ihn genannt?« Larks Stimme wurde so tief, wie Philippa es noch nie bei ihr erlebt hatte. Nur Petra Süß, die voll in Fahrt war, schien den gefährlichen Unterton zu überhören.
»Du hast mich genau verstanden«, erwiderte sie hitzig.
Kaum hörbar forderte Larkyn: »Nehmen Sie das sofort zurück.«
»Was zurücknehmen? Dass ich den Schreihals einen Bastard genannt habe? Aber das ist er doch nun einmal, oder etwa nicht?«
»Ich warne Sie, Petra«, zischte Lark.
»Mich warnen? Was glaubst du, wer du bist, Schwarz? Und was glaubst du, was er ist?«
Petra verstand immer noch nicht. Aber Philippa. Eine Explosion stand bevor. Sie öffnete das Tor ihres Verstecks und trat hinaus in den Gang.
Petra fuhr fort: »Von dem Augenblick an, seit du hier angekommen bist, hast du nur für Ärger gesorgt, Ziegenhirtin! Du hättest den kleinen Bastard lieber bei der Geburt sterben lassen sollen, als …«
Bei diesen Worten fiel Philippa in den Laufschritt, aber es war schon zu spät. Sie hörte den dumpfen Knall einer kleinen Faust, die auf etwas Hartes traf, dann Petras schmerzerfüllten Schreckensschrei. Als Philippa sie erreichte, lag Petra Süß flach auf dem Rücken im Sägemehl. Ihr Auge färbte sich bereits dunkel, und Tränen der Wut liefen ihr über die Wangen. Larkyn stand, die Hände zu Fäusten geballt, dicht vor ihr. Ihr kleiner Körper war starr vor Wut. »Nehmen … Sie … das … zurück!«, wiederholte sie. »Oder ich werde …«
»Larkyn! Das genügt wohl!«, rief Philippa etwas spät. »Ich regele das mit der Süß. Sie gehen zum Abendessen.«
Das Mädchen wirbelte herum, und beinahe wäre Philippa einen Schritt zurückgewichen. Ihre Augen leuchteten fast violett vor Wut, und ihre Wangen glühten feuerrot. Beere stand mit steif erhobenem Schwanz und gehobenen Lefzen neben ihr.
Philippa streckte beruhigend die Hand aus und wusste nicht, ob sie schimpfen oder lachen sollte.
»Sie hat gesagt …!«, begann Larkyn. Ihre Stimme zitterte vor Wut. »Sie hat Tup …«
»Ja, Larkyn. Ich habe es gehört. Aber Sie können solche
Probleme nicht mit den Fäusten lösen, das wissen Sie doch, hm?«
Larkyn sah hinunter auf ihre Hände und langsam, ganz langsam öffnete sie ihre Fäuste.
»Na also. Und jetzt gehen Sie in die Halle. Wir werden uns später über eine angemessene Strafe unterhalten.«
Eine ganze Weile sah es so aus, als würde sich das Mädchen ihrem direkten Befehl widersetzen.
»Es wird nicht so schlimm, Larkyn. Ich denke, Sie sind genügend provoziert worden.«
Larkyn nickte. Sie seufzte, holte tief Luft, drehte sich auf dem Absatz um und marschierte mit zusammengebissenen Zähnen aus dem Stall, wobei sie mit ihren kleinen Stiefeln Staubwolken aufwirbelte. Beere trottete hinterdrein, während Schwarzer Seraph wieherte und Molly hinter ihr her meckerte.
Philippa wartete, bis sie ganz draußen im Hof war, und hielt Petra dann die Hand entgegen. »Stehen Sie auf, Süß«, sagte sie gleichgültig.
Petra rappelte sich hoch, hielt eine Hand vor ihr verletztes Auge und zeigte mit der anderen auf Larkyn. »Meisterin Winter!«, sagte sie mit schriller Stimme. »Ich verlange, dass etwas mit diesem Landei geschieht!«
Philippas Lippen zuckten: »Ich glaube, Sie sind einfach zu weit gegangen, Petra.«
»Sie hat mich geschlagen! «
»Sie haben Ihr Pferd beleidigt.«
»Aber … aber …!«, stammelte Petra und verstummte.
»Kommen Sie. Gehen wir in die Küche. Die Hausdame wird etwas Eis für Ihre Verletzung besorgen, und Sie können ihr bei der Gelegenheit erklären, wie es kam, dass Sie gegen diese Tür gerannt sind.«
Und ich, dachte sie gereizt, kann versuchen, Larkyns neuesten Streich Margret zu erklären.
Der Prüfungstag nahte in einem Rausch früher Herbstfarben; Blätter und Büsche schimmerten rotbraun, gold und dunkelrot. Die Mädchen der dritten Klasse waren bereits von dem Gefühl erfüllt, bald erwachsen zu sein, und sahen dem Tag recht gelassen entgegen. Die Mädchen der
Weitere Kostenlose Bücher