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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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Tup«, murmelte sie. »Du musst dich noch ein bisschen gedulden.« Sie legte eine Hand auf seinen Hals und richtete den Blick wieder auf Philippa Winter. »Sehen
Sie, Meisterin? Sie sehen es doch selbst, oder? Es gehört mir.«
    Die Augen der rothaarigen Frau blitzten einschüchternd auf. »Tatsächlich? Möchtest du das Fürst Friedrich vielleicht persönlich mitteilen?«
    Larks Stimme wurde ganz leise, aber sie wollte nicht aufgeben, das konnte sie nicht. »Wenn es sein muss, ja.«
    Mickelwitt schnaubte verächtlich. »Larkyn! Nicht einen Tag Frieden … wie kannst du es wagen zu widersprechen …«
    Lark fuhr zu ihm herum, und ihre Angst schlug in Wut um. »Was glauben Sie denn, Meister Mickelwitt? Dass ich dem Fohlen die Flügel mit eigenen Händen angesteckt habe?«
    »Halt deine vorwitzige Zunge im Zaum, junge Dame!«, setzte der Vogt an, doch die Pferdemeisterin hob beschwichtigend die Hand, woraufhin er erneut verstummte.
    Sie deutete mit dem Kopf auf das Fohlen. »Wie haben Sie es genannt?«
    Lark schlang die Arme fester um den Hals des Fohlens. Seine Wärme verlieh ihr irgendwie Kraft. »Tup«, antwortete sie.
    Meisterin Winter verzog die Mundwinkel, als hätte sie etwas Schlechtes gegessen. »Ein Ausdruck aus dem Hochland, nehme ich an?«
    Lark starrte angelegentlich auf ihre schmutzigen Schuhe. Wenigstens lag hier in Tups Stall frisches Stroh auf dem Boden. »So nennen wir hier eine Geldmünze«, erwiderte sie zögernd. »Nikh hat gesagt, er würde keine zwei Tups darauf setzen, dass das Fohlen es schafft. Aber es lebt, deshalb habe ich es Tup getauft.«
    »Hmm. Der Name ist natürlich nicht akzeptabel. Die
Namensgebung unterliegt der Verantwortung des Zuchtmeisters.«
    Lark hob den Blick. Ihr Magen grummelte zwar, doch sie antwortete so entschieden, wie sie nur konnte. »Das Fohlen kennt ihn aber schon. Und es kennt mich.«
    Philippa Winter wandte sich mit einem verächtlichen Schnauben ab und sagte: »Sie haben keine Ahnung, was Sie da angerichtet haben, mein Kind.«

Kapitel 2
    A ls Philippa in die Küche trat, nahm sie die Kappe ab, faltete sie zusammen und sah sich dabei in dem Raum um. In einer Ecke tickte eine altertümliche Pendeluhr. Ein riesiges Spülbecken aus Stein wurde auf beiden Seiten von zwei abgenutzten Arbeitsflächen eingerahmt, und den Mittelpunkt des Raumes bildete ein kahler Holztisch. Über dem Spülbecken hingen diverse verbeulte und abgenutzte Töpfe und Pfannen.
    Das Mädchen, Larkyn, hob den Deckel des Herds und legte ein paar Zweige in die Asche. Als sie brannten, füllte sie Wasser in einen Kessel und setzte ihn auf die Flamme. Der ältere Bruder – Broh, ein weiterer Name, den Philippa nicht kannte – stocherte in der offenen Feuerstelle und zog dann einen Stuhl für sie hervor. »Setzen Sie sich, Meisterin.«
    »Danke, Meister Hammloh.« Er nickte kaum merklich. An seinem verbissenen Gesichtsausdruck erkannte sie, dass zumindest er verstanden hatte, wie ernst die Situation für die Familie war.
    Mickelwitt saß am anderen Ende des Tisches auf einem Stuhl, der nicht zu dem von Philippa passte. Überhaupt passte hier kein Stuhl zum anderen, obwohl ihr Zustand recht passabel war. Sie fand den ihren sogar erstaunlich bequem, als hätten Generationen von Hammloh-Hintern dem Holz die richtige Form aufgedrückt. Gerüche vergangener
Mahlzeiten hingen in den zerschlissenen Vorhängen und wehten durch die offenen Balken des Dachstuhls. Verschlossene Gefäße, Tüten und Körbe mit diversen Zutaten standen in den offenen Regalen. Philippa hatte keine Ahnung, wozu sie gut waren, allerdings hielt sie sich auch nur selten in Küchen auf.
    Larkyn stand an einer Arbeitsfläche und füllte Teeblätter in eine Kanne. Philippa wartete, bis die Brüder sich gesetzt hatten, Broh und der jüngere, Nikh. Ein dritter Bruder war angeblich unterwegs, er arbeitete offenbar in einem Steinbruch oder etwas Ähnlichem. Philippa legte ihre Schirmmütze auf den Tisch und wandte sich an Broh, der wohl das Familienoberhaupt war. »Wir haben es mit verschiedenen Problemen zu tun, Meister Hammloh. Zum einen ist Larkyn zu jung.«
    Das Mädchen wirbelte mit geröteten Wangen herum. »Ich bin vierzehn«, protestierte sie.
    Sie war wirklich ein hübsches Ding, auch wenn ihr schwarzes Haar verfilzt und voller Stroh war und sie stärker nach Pferd roch als das Fohlen selbst. Ihre Augen waren blau wie Rittersporn, der die Gärten der Akademie einfasste, und ihre Haut war blass und rein. Das Mädchen würde sich

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