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Schulterwurf

Schulterwurf

Titel: Schulterwurf
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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Kampfsportklubs. Aber
     einer davon heißt
Fighting Fever.
Und die haben auch so eine Mitgliederzeitung.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte Ilka, die jetzt aufstand und sich streckte. »Ich dachte, du kannst solche Quadratschädel
     nicht ausstehen?«
    Auch Linh, Lennart und Jabali staunten, dass Michael sich ausgerechnet in dieser Szene so gut auskannte.
    »Manche Mitschüler lesen ab und zu diese Zeitschrift. Ich hab mal in einer geblättert. Da stand auch einiges über den Klub
     Fighting Fever. Voll ätzend, sage ich euch. Ich glaube, da werden nur Türsteher und Leibwächter ausgebildet. So sehen die
     jedenfalls aus. Als Klub-Logo haben die einen Hai mit besonders langen und spitzen Zähnen. Das passt zu denen.«
    »Pitbull würde besser passen«, fand Jabali.
    Linh fragte: »Welche Farbe?«
    »Wie? Welche Farbe? Weiß natürlich, oder welche Farbe haben deine Zähne?« Michael verstand die Frage nicht.
    »Das Logo«, erklärte Linh. »Welche Farbe hat das Logo?«
    »Schwarzer Hai auf gelbem Grund.«
    »Schwarzer Hai?«, wunderte sich Jabali. »Ich kenne nur den Weißen Hai!«
    »Schwarze Schafe gibt es eben überall«, warf Ilka ein.
    »Schwarz-gelb!«, unterbrach Linh. »Wie es Michael gesagt hat: Die Halstücher der Hunde von diesen Quadratschädel-Sportklub-Typen
     waren doch auch schwarz-gelb!«
    »Genau!«, stimmte Ilka zu. Sie bückte sich und hob das Tuch auf, mit dem Yamada Yuuto geknebelt worden war. Es hatte zwar
     kein Hai-Logo, war aber schwarz-gelb.
    »Also . . .«, begann Lennart, »ich versuche mal zusammenzufassen.« Er rutschte unruhig auf dem Papierkorb herum. »Die Klubleute
     haben, getarnt als Presseleute, versucht, über Gustav Bruhn etwas über den Verbleib des Buches zu erfahren. Gustav Bruhn bangt
     um das sichere Versteck, ruft den Großmeister zu Hilfe und holt das Buch in derBibliothek ab, um es ihm zurückzugeben. Möglicherweise haben die Quadratschädel ihn da schon beobachtet. Noch bevor es zur
     Übergabe kommt, stirbt Gustav Bruhn. Herr Yuuto kommt angereist, sucht das Buch . . .«
    »Waren Sie deshalb immer aus der Schule verschwunden?«, fragte Linh.
    Yamada Yuuto nickte. »Ich hatte verschiedene Termine: mit dem Bestattungsunternehmer, dem Friedhofsgärtner, einigen Nachbarn
     von Gustav und so weiter, um so viel wie möglich herauszubekommen. Ich wollte nicht, dass sich jemand an meine Fersen heftet.«
    »Aber genau das ist offenbar passiert«, glaubte Linh. »Die Sportklub-Typen haben Sie verfolgt, weil auch sie noch immer das
     Buch suchen.«
    »Und als Sie das Buch hier im Haus gefunden haben«, ergänzte Jabali, »wurden Sie überfallen.«
    Der Großmeister nickte. »So war es wohl. Aber damit wissen wir noch immer nicht, wo sich das Buch jetzt befindet. Wir können
     schlecht bei jedem Mitglied des Sportklubs eine Hausdurchsuchung durchführen.«
    Ilka beendete endlich ihre Streckübungen und sagte: »Es hilft nichts. Wir müssen irgendwie an dieTypen heran, um herauszubekommen, wer von ihnen das Buch verwahrt.«
    »Wie willst du das denn machen?«, brauste Michael auf. »Wir können uns ja wohl kaum unbemerkt unter die Quadratschädel mischen.«
    Ilka zuckte mit den Schultern. »Weiß ich auch nicht. Trotzdem: Immerhin kennen wir das Zentrum der Diebe. Also müssen wir
     dorthin. Irgendwie.«
    »Du kannst ja dort Mitglied werden«, schlug Lennart Michael vor. »Du bist doch auch so ein Muskelprotz.«
    »Blödmann!«, fuhr Michael ihn an. »Ich bin aber kein Quadratschädel!«
    »Aber Linh!«, rief Ilka.
    Linh schaute Ilka komisch an. »Wieso habe ich einen Quadratschädel?«
    Ilka lachte. »Das meinte ich nicht. Aber du machst Kampfsport. Und genau das bietet der Klub doch an, oder?«
    Michael nickte. »Stimmt!«
    Linh legte verschiedene Papierstapel, die noch durchwühlt auf dem Sofa lagen, zur Seite, um sich in eine andere Sitzposition
     zu bringen. Es war ihr irgendwie unangenehm, zwischen Unterlagen eines Verstorbenen zu sitzen.
    »Ilka hat recht«, sagte sie, nachdem sie kurz über den Vorschlag nachgedacht hatte. »Ich werde mich dort für ein Probetraining
     anmelden. Vielleicht bekomme ich dann schon einiges heraus.«
    Yamada Yuuto hörte den fünfen aufmerksam zu, schwieg aber.
    »Dann mache ich das auch«, schlug Michael vor. »Wir können Linh doch da nicht allein hingehen lassen.«
    »Genau!«, freute sich Lennart. »Du bist eben doch ein Quadratschädel, Michael!«
    »Ne«, wies Michael zurück. »Aber ich könnte ja so tun, als ob ich einer
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