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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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mit gefletschten Zähnen auf den am nächsten stehenden Schützen.
    Der Soldat, ein junger Mann mit blondem Bürstenschnitt, hatte soeben eine Salve in die entgegengesetzte Richtung abgefeuert, sein Blick war auf die Opfer fixiert, die er niedergestreckt hatte. Er sah den Angreifer nicht kommen.
    Schon war der Eingeborene heran. Die scharf geschliffene Spitze seiner Waffe zuckte vor, nur eine Armeslänge trennte sie noch von der Kehle des Soldaten …
    In diesem Augenblick trat ein kräftiger Mann mit grauem Schnauzbart vor, der breitbeinig im Zentrum des Chaos gestanden hatte. Er trug ein schwarzes Militärbarett und war allem Anschein nach der Leiter der Operation. Ohne große Eile hob er einen schweren 45er-Revolver und feuerte in rascher Folge drei Schüsse ab.
    Der erste traf den Eingeborenen ins Bein. Er strauchelte, ohne dass sein Angriff ins Stocken kam. Das zweite Projektil traf ihn frontal in die Brust, riss ihn regelrecht von den Füßen. Die Wucht des Einschlags war so stark, dass er sich einmal um die eigene Achse drehte. Noch in der Luft traf ihn die dritte Kugel seitlich in den Hals.
    Er war tot, bevor er auf dem matschigen Boden aufschlug.
    »Martern!«, brüllte der Schnauzbärtige. »Wie oft muss ich Ihnen sagen, dass Sie nach allen Richtungen absichern sollen? Dieser Buschmann hätte um ein Haar Schaschlik aus Ihnen gemacht!«
    Der Blonde wirbelte herum und erschrak sichtlich, als er den Körper des Speerträgers nur wenige Schritte neben sich erblickte. Er stammelte eine Entschuldigung, doch seine Worte gingen im heiseren Bellen weiterer Geschosssalven unter.
    Wenige Augenblicke später war alles vorbei. Als der letzte Kultanhänger zu Boden ging, hob der Mann mit dem Barett einen Arm. Das Gewehrfeuer verstummte und wurde vom panischen Kreischen der Affen und Vögel in den umliegenden Baumkronen abgelöst.
    Der Anführer drehte sich um und rief: »Sektor gesäubert. Das Baby kann adoptiert werden!«
    Das Buschwerk am Rand der Lichtung geriet in Bewegung, und Sekunden darauf bahnte sich ein sonderbares Gefährt einen Weg durch die Farnwedel. Es erinnerte an einen Rollstuhl, war allerdings deutlich solider konstruiert und ganz aus mattschwarzem Stahl gefertigt. Statt Rädern drehten sich stählerne Laufketten an den Seiten, komplizierte mechanische Vorrichtungen sowie ein Kontrollpult mit Dutzenden leuchtender Knöpfe und Regler waren so angebracht, dass sie bequem vom Fahrer bedient werden konnten.
    Im ergonomisch geformten Sitz des Apparats hockte ein kleiner, schmächtiger Mann von etwa sechzig Jahren. Wie die Waffenträger war auch er in einen Kampfanzug mit grün-braunem Tarnmuster gekleidet. Sein kurzes weißes Haar war hoch über der Stirn zu einer exakt waagerechten Linie geschnitten, um seinen Mund, dessen Lippen sich beim prüfenden Blick über die Lichtung zufrieden kräuselten, stand ein ordentlich gestutzter, schneeweißer Bart.
    Neben ihm trat ein zweiter Mann aus dem Dickicht. Er war asiatischer Abstammung, nicht übermäßig groß, aber von drahtigem Körperbau. Im Gegensatz zu den übrigen Männern trug er einen hellen, elegant geschnittenen Seidenanzug. Der Stoff sah aus wie frisch gebügelt und war makellos sauber. Es schien schwer vorstellbar, dass sein Träger sich darin einen Weg durch das tropische Unterholz gebahnt haben sollte. Auf seiner kurzen Nase saß, wie um die nächtliche Stunde zu verhöhnen, eine dunkle Sonnenbrille.
    »Gute Arbeit, Sergeant Fulton«, sagte der Mann im All-Terrain-Rollstuhl und brachte sein Gefährt neben dem Militär mit dem Barett zum Stehen. Er sprach leise und kontrolliert, mit der Stimme eines Mannes, der gewohnt ist, dass man ihm zuhört und seinen Befehlen Folge leistet. »Die Operation ist plangemäß abgelaufen. Ich bin zufrieden.« Ohne sich umzudrehen, machte er eine dezente Geste in Richtung seines Begleiters. »Mr Isidro?«
    Der Asiat trat an den beiden vorbei und ging zu dem steinernen Podest hinüber. Ohne sichtbare Gemütsregung stieg er über die leblosen Körper mehrerer Kultanhänger hinweg, bis er vor dem würfelförmigen Altar stand. Mit einer geschmeidigen Bewegung brachte er eine dick gepolsterte Neoprentasche unter seiner Anzugjacke zum Vorschein und stülpte sie vorsichtig über das fremdartige Götzenbild.
    Sergeant Fulton nickte stolz. »Die Jungs haben ihr Bestes gegeben. Bis auf Martens zumindest …« Er kratzte sich eine schweißglänzende, von Bartstoppeln übersäte Wange, dann wandte er sich mit fragender Miene an

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