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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
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einmal komplett im Haus verteilt.
    Barbaras Mutter sagte nichts. Sie stand auf und ging. Ich schnappte mir meinen Koffer, hob ihn hoch, um nicht noch mehr von Prinzessins Tretmine zu verteilen, und folgte ihr schweigend.

Brave Helden
    Barbaras Zimmer befand sich im zweiten Stock. Vor einer dunklen Holztür blieb ihre Mutter stehen. „Barbara, dein Freund ist da.“
    Sofort flog die Tür auf und Barbara grinste mich an.
    „Da bist du ja!“, jubelte sie.
    „Hatte mich verirrt“, murmelte ich und stiefelte an ihr vorbei ins Zimmer. Als ich den Koffer abstellen wollte, um Martin und Dieter zu begrüßen, die bereits ihr Quartier in Barbaras Zimmer aufgeschlagen hatten, schritt Barbaras Mutter ein.
    „Na, na! Moment!“, rief sie, nahm mir den Koffer ab und schleppte ihn in Barbaras Badezimmer. Die hatte echt ein eigenes Badezimmer! Sogar mit einer großen Wanne! In diese stellte Barbaras Mutter nun meinen Koffer und brauste erst gründlich die Räder ab und anschließend die Wanne. Dann desinfizierte sie beides mit einem Stinkezeug, das schlimmer roch als Hundekacke. Der Geruch erinnerte mich schmerzhaft an meinen letzten Zahnarztbesuch. Und der war alles andere als gut ausgegangen. Nicht für mich und nicht für meinen Zahnarzt.

    Ich stand die ganze Zeit bedröppelt daneben und versuchte, so schuldbewusst wie möglich auszusehen. Als Barbaras Mutter fertig war, verabschiedete sie sich und die Unglaublichen Dreieinhalb waren unter sich. Martin keuchte die ganze Zeit und hatte einen knallroten Kopf mit weißen Flecken. Er sah ein bisschen so aus wie ein Fliegenpilz.
    „Hab die Luftpumpe vergessen, ich Esel“, stöhnte er und zeigte auf die beiden aufgeblasenen Luftmatratzen, die er ordentlich nebeneinandergelegt hatte – so weit weg von der Tür und möglichen Einbrechern wie möglich.
    Manchmal ist es schon doof, mit einem imaginären Freund zu verreisen. So ein Freund wie Dieter, der nur in Martins Kopf existiert, will zwar immer bequem liegen, aber die Luftmatratze aufpumpen kann er natürlich nicht. Das musste Martin für ihn übernehmen. Und der wiederum war nicht gerade der fitteste Junge auf Erden. Eher das Gegenteil. Martin konnte echt froh sein, als Mensch und nicht als Fluchttier auf die Welt gekommen zu sein.

    Für mich war als Schlafplatz Barbaras Couch vorgesehen, weil ich seit dem Feuerunfall bei unserem letzten Campingurlaub keinen Schlafsack mehr hatte. Wie schnell so eine Campingausrüstung mitsamt Zelt in Flammen aufgehen kann, glaubt man kaum. Wahnsinn. Ich würde an eurer Stelle dringend auf Kerzen im Zelt verzichten. Auch wenn das Comiclesen mit Kerzen viel gruseliger ist als ohne. So ein Urlaub, der gleich am ersten Tag abgebrochen werden muss, ist nämlich kein Zuckerschlecken. Vor allem nicht die stundenlange Rückfahrt mit zwei total wütenden Eltern.
    Die Couch stand neben dem Bücherregal in einer Ecke des Zimmers. Aber was heißt schon Ecke. Barbaras Zimmer war rund, denn es war eines der Turmzimmer. Und wenn man aus dem Fenster schaute, sah man nichts als Wald. Dort also treibt der geheimnisvolle Spinnenmann sein Unwesen, dachte ich finster.
    Nachdem wir alle ausgepackt und feierlich das Captain-Sauerland-Bild, das Symbol unseres Superheldenteams, aufgehängt hatten, kam Barbaras Mutter zurück. Sie trug ein großes silbernes Tablett, auf dem eine Teekanne dampfte und drei Tassen und eine Schüssel mit Schokokeksen standen.
    „Lasst es euch schmecken“, sagte sie freundlich, stellte das Tablett auf den kleinen Couchtisch und verschwand wieder, ohne ein Geräusch zu machen. Dabei lag in Barbaras Zimmer gar kein Geräusche dämpfender Teppich! Der Boden war aus Holz. Wie machte Barbaras Mutter das? Ich kam ins Grübeln. Ihre Füße hatte ich nicht sehen können. Niemand konnte das, denn sie trug ein bodenlanges Kleid. Schwebte sie etwa? Oder fuhr sie auf einem Luftkissenboot? Oder hatte sie vielleicht sogar einen geräuschlosen Elektroroller unter ihrem Kleid versteckt? Oder war sie etwa ein Gespenst? Und wenn ja, wusste sie das? Wusste das irgendwer? Und wieso spukte sie nicht nachts, sondern am Tag? Ich beschloss, einen günstigen Moment abzuwarten und Frau Schwemme mal ganz unauffällig unter den Rock zu gucken.
    Barbara, Martin und ich quetschten uns auf die Couch, tranken Tee und knabberten leckere Plätzchen. Alles war gut, bis Barbara plötzlich sagte: „Jungs, ich muss etwas Wichtiges mit euch besprechen.“
    „Oje.“ Martin stöhnte auf. „Es geht um den Spinnenmann,

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