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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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und kletterte vom Tisch. »Nein. Nein, das kann es nicht. Ich muss ihr sofort eine neue holen.«
    »Bleib bitte sitzen, Jane. Du hattest das Bewusstsein verloren.«
    »Lassen Sie mich das machen«, bot Mendez an. »Geben Sie einfach im Center Bescheid, dass am Empfang eine Kette hinterlegt wird.«
    Dixon seufzte. »Danke, Tony.«
    » De nada . Das ist ja wohl das Mindeste, was ich für die Heldin des Tages tun kann.«
    Auf dem Weg zum Auto erhaschte Mendez einen Blick auf die Titelseite der aktuellen Los Angeles Times . Die Schlagzeile lautete: FALL GELÖST? Verdächtiger im Oak-Knoll-Mordfall festgenommen.

56
    Dennis stand in aller Frühe auf und zog eine Jeans und ein langärmliges Rugby-Shirt an. Er ging zu seinem Schrank und durchwühlte der Berg schmutziger Wäsche, bis er die Zigarrenschachtel gefunden hatte. Er nahm das Taschenmesser heraus, das er aus der Kommode seines Vaters geklaut hatte, und steckte es tief in die Vordertasche seiner Jeans.
    Das Messer war sein wertvollster Besitz. Manchmal stellte er sich vor, sein Vater hätte es ihm zum Geburtstag geschenkt. Er wünschte sich, dass es so wäre, aber sein Vater vergaß seinen Geburtstag jedes Mal.
    Er nahm das Feuerzeug, das er aus der Handtasche seiner Mutter geklaut hatte, und verstaute es zusammen mit dem halben Dutzend Zigaretten in der Reißverschlusstasche seines Rucksacks. Er hatte noch nie geraucht, aber vielleicht würde er jetzt ja damit anfangen.
    Im letzten Moment entschloss er sich, den eingetrockneten Schlangenkopf mitzunehmen - ohne besonderen Grund, nur weil es seiner war. Dann schlüpfte er in seine Jeansjacke, schob den Rucksack über eine Schulter und schlich nach unten.
    Im Haus herrschte Totenstille. Normalerweise war seine Mutter zu dieser Zeit schon aufgestanden, um das Frühstück zuzubereiten. Selbst am Wochenende frühstückte sein Vater gerne zeitig. Er war ein viel beschäftigter Mann und hatte selbst an seinen freien Tagen eine Menge wichtige Dinge zu erledigen.
    Aber von seiner Mutter war weit und breit nichts zu sehen.

    Dennis hatte ihr Auto nicht nach Hause kommen hören, und er war die ganze Nacht über wach gewesen. Sogar als er schließlich vom Dach herunter und zurück in sein Zimmer gestiegen war, hatte er nicht schlafen wollen. Er hatte nicht etwa Angst vor Albträumen gehabt, nein, er wollte nicht schlafen, weil er nichts fühlte. Er fühlte keinen Schmerz. Er fühlte keine Traurigkeit und keine Wut. Er fühlte keine Müdigkeit.
    Er war wie ein Einbrecher durch das Haus geschlichen und hatte sich umgesehen, soweit das in der Dunkelheit möglich war. Im Erdgeschoss sah es aus, als wäre eine Bombe hochgegangen, auf dem Boden im Esszimmer und in der Küche lagen überall Scherben. Seine Mutter war verschwunden. Sein Vater auch. Dennis war ganz allein.
    Den Rest der Nacht lag er auf seinem Bett und starrte gegen die Decke.
    Bei Tageslicht sah es in der Küche noch schlimmer aus. Dreckiges Geschirr stapelte sich in der Spüle. Ein Topf mit Käsenudeln war vom Herd gefallen, und der Inhalt hatte sich über den Boden verteilt. Überall liefen Ameisen herum. An der Wand neben dem Lichtschalter war irgendetwas Rotes verschmiert. Blut, dachte Dennis. Er betrachtete es und fühlte nichts.
    Im Esszimmer war es keinen Deut besser. Auf dem Boden lagen Glasscherben und ein paar zerbrochene Teller.
    Seine Mutter war ganz sicher nicht nach Hause gekommen. Sie wäre niemals ins Bett gegangen, wenn es so aussah. Sie hielt das Haus sauber und ordentlich, weil sein Vater das so mochte.
    Dennis nahm sich eine Schüssel und schüttete Cornflakes und Milch hinein. Er hatte die Hälfte davon gegessen, als sein Vater in die Küche tappte. Er sah aus, als täte ihm alles weh. Er hatte einen Kater. Dennis erkannte das an der Farbe seiner Haut und an den Tränensäcken unter seinen Augen.

    Sein Vater betrank sich nicht sehr oft, und wenn er es tat, versuchte er nicht, es zu verheimlichen, so wie Dennis’ Mutter es tat. Er wusste, dass seine Mutter fast jeden Tag trank, weil er ihre Verstecke für die Flaschen kannte. Aber es war ihr Geheimnis, und die meiste Zeit bekam selbst sein Vater nichts davon mit.
    Dennis hörte auf zu kauen und starrte seinen Vater an. Er wusste nicht, was er von ihm zu erwarten hatte. War er wieder normal? War er immer noch wütend?
    Sein Vater verzog das Gesicht, als hätte er einen schlechten Geschmack im Mund, ging zur Kaffeemaschine und starrte die leere Kanne an.
    Er sah zu Dennis. »Wo ist deine

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