Schwaerzer als der Tod Thriller
Krankenwagen!«, brüllte sie noch einmal.
»Sie ist tot, Jane.«
»Nein!«
»Sie ist tot.«
»Nein!«
Wie in einem Albtraum bewegte er sich nicht vom Fleck, schien sich der verzweifelten Situation überhaupt nicht bewusst zu sein.
Jane stand auf und rannte an ihm vorbei ins Haus.
Sie dachte tatsächlich mit keinem Gedanken daran, dass Karly Vickers tot sein könnte. Mit heftig zitternden Händen wählte sie die Notrufnummer.
»Ich brauche einen Krankenwagen! In der Arroyo Verde Nummer fünf neunundachtzig. Schnell!«
»Was ist das Problem, Ma’am?«, fragte die Telefonistin mit einer Ruhe, die Jane völlig irre vorkam.
»Ich brauche einen Notarzt! Sind Sie taub? Schicken Sie einen Notarztwagen!«
Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern legte auf und wählte den Pager von Cal Dixon an, hinterließ ihre Nummer und die Notrufnummer
Sie handelte wie auf Autopilot, als sie wieder nach draußen lief und sich auf dem Weg eine Schaufel vom Pflanztisch schnappte.
»Jane, wir sollten nichts am Tatort verändern«, sagte Steve und versuchte, sie von dem Grab fernzuhalten.
Ohne zu zögern, holte sie aus und hieb ihm mit der Schaufel gegen das Schienbein. Er machte einen Satz zurück und brüllte etwas, das sie nicht mitbekam. So schnell sie konnte, schaufelte sie die lose Erde weg und legte zuerst einen Arm, dann ein Bein frei. Aus der Ferne konnte sie Sirenengeheul vernehmen.
O Gott, o Gott, schrie es wieder und wieder in ihrem Kopf. Waren die Hunde deswegen heute Nacht so ausgerastet? Sie hatte geglaubt, es sei wegen der Kojoten gewesen. Der Verrückte musste hier gewesen sein und das getan haben. Warum war sie nicht nach draußen gegangen, um nachzusehen? Warum hatte sie nicht Cal angerufen? Was, wenn es zu spät war, weil sie nichts getan hatte?
O Gott, o Gott, o Gott.
Die Rettungssanitäter kamen um die Rosenhecke gerannt und blieben bei dem Anblick, der sich ihnen bot, abrupt stehen.
»Himmel!«
»Was ist das denn?«
Jane warf den Spaten hin und rief ihnen zu: »Helfen Sie ihr! Nun helfen Sie ihr doch endlich!«
Zögernd kamen die beiden Männer näher. Sie packte einen von ihnen an der Jacke. »Helfen Sie ihr!«
»Es hat keinen Sinn mehr, Ma’am«, erwiderte er. »Sie ist tot.«
Der andere ging neben Karly Vickers in die Hocke und legte zwei Finger an ihren mit Malen übersäten Hals.
»Mein Gott!«, rief er. »Ich glaube, ich spüre einen Puls.«
»Das kann nicht sein.«
»Doch. Komm her!«
Jane trat einen Schritt zurück, mittlerweile zitterte sie unkontrollierbar und sah zu, wie die beiden Männer sich an die Arbeit machten.
»Was ist hier los?«
Sie drehte sich um und sah Cal Dixon, der mit schockstarrem Gesicht auf sie zugerannt kam. Irgendwie schaffte sie es, erst dann ohnmächtig umzusinken, als er nah genug war, um sie aufzufangen.
55
Mendez ließ sein Auto im absoluten Halteverbot stehen und rannte in die Notaufnahme des Mercy General Hospital. Ein Rettungswagen hatte gerade Karly Vickers eingeliefert. Es bestand die Chance, dass sie überlebte.
Wortlos zeigte er einer Schwester seine Marke, ohne auf das zu achten, was sie sagte.
Es war unübersehbar, wo das Zentrum des Geschehens war. Ein halbes Dutzend Leute in OP-Kitteln drängte sich um die blutende, schmutzige, nackte Frau auf dem Tisch im ersten Untersuchungszimmer. Der diensthabende Arzt brüllte Befehle wie ein General auf dem Schlachtfeld. Halt das, drück dies, ich brauche die Werte. Hinter der jungen Frau türmten sich piepsende, brummende Maschinen. Sie hing an einem Gewirr von Schläuchen und Drähten. Eine
Krankenschwester stand da und drückte den großen blauen Beatmungsbeutel zusammen, der ihr über einen Luftröhrenschnitt Luft in die Lunge pumpte. Der Boden in dem Raum war mit Abfällen übersät - blutige Gaze, leeres Verpackungsmaterial, Schläuche, Spritzen.
»Sie hat Kammerflimmern!«
»Paddles! Aufladen! Weg!«
Ihr Körper schnellte hoch.
»Aufladen! Weg!«
Noch einmal schnellte er hoch, und noch einmal.
Die Ärzte und Schwestern fluchten und beteten zwischen den Stromstößen.
»Verdammt, jetzt komm schon!«
»Gib nicht auf, Karly!«
»Aufladen! Weg!«
»Wir haben wieder einen Sinusrhythmus!«
»Gut gemacht, Karly, jetzt stirb uns nicht einfach weg«, brüllte der Arzt. »Ich zähl auf dich! Wie sind die Werte?«
Puls. Blutdruck. Atmung. Alles zu niedrig.
»Wir brauchen noch einen Liter Ringerlösung, schnell!«
Mendez wandte sich an einen der Rettungssanitäter, der vor dem
Weitere Kostenlose Bücher