Schwaerzer als der Tod Thriller
Schwesternzimmer stand und Formulare ausfüllte.
»Wird sie es schaffen?«
»Das bezweifle ich«, sagte der Mann. »Nach menschlichem Ermessen hätte sie allerdings schon tot sein müssen, als wir bei ihr eintrafen. Ich schätze mal, es hängt davon ab, ob sie beschließt zu kämpfen oder nicht.«
Schwer zu sagen, dachte Mendez. Er hatte noch keinen genaueren Blick auf Karly Vickers werfen können, aber wenn der Mörder bei seinem Muster geblieben war, dann hatte er sie blind gemacht und ihre Trommelfelle zerstört. Sie würde mit Stichwunden übersät sein. Sie wäre vergewaltigt und verstümmelt worden. Würde sie überhaupt noch leben wollen?
Er hoffte es. Zumindest lange genug, um ihnen zu sagen, wer ihr das alles angetan hatte.
Im Zimmer nebenan fand er Dixon mit Jane Thomas, die in eine Decke gehüllt auf einem Untersuchungstisch saß und zitterte, als hätte sie einen Krampfanfall. Wenn sie noch ein bisschen blasser wurde, würde man sie nicht mehr von der Wand unterscheiden können.
»Was ist passiert?«, fragte Mendez und zog sein Notizbuch aus seiner Jackentasche.
»Die junge Frau ist in Janes Garten begraben gewesen«, sagte Dixon. »Nur der Kopf sah noch heraus, wie bei Lisa Warwick.«
»Verdammt!«
»Sie hatte Glück, weil Jane überzeugt davon war, dass sie noch lebt.«
»Die Hunde haben gebellt«, sagte Jane Thomas mit leiser, bebender Stimme. Sie blickte auf den Boden, als würde ihr das helfen, sich zu konzentrieren. »Gestern Nacht. Petal weckte mich. Ich sah auf die Uhr. Es war drei Uhr dreiundzwanzig. Der Hund war völlig außer sich, heulte und wollte unbedingt raus. Ich dachte, es hätte damit zu tun, dass Kojoten im Arroyo waren. Ich hätte nie gedacht … Wenn ich nur rausgegangen wäre und nachgesehen hätte …«
»Darüber haben wir doch schon gesprochen, Jane«, sagte Dixon und legte seine Hand auf ihre Schulter. »Du hast es nicht wissen können, und du hättest ganz bestimmt nicht hinausgehen dürfen!«
»Ich hätte dich anrufen können«, sagte sie, und zwei dicke Tränen rollten ihr über die Wangen. »Aber auch das habe ich nicht getan.«
»Es ist nicht Ihre Schuld, Ms Thomas«, sagte Mendez. »Es ist die Schuld des Mannes, der sie entführt und misshandelt hat, von niemandem sonst.«
»Gott sei Dank musste ich wegen des Treffens mit Steve früh aufstehen«, sagte sie. »Wo ist er eigentlich? Ist er da?«
Sie sah sich um, als könnte er plötzlich aus dem Boden wachsen.
»Steve Morgan?«, fragte Mendez.
»Ja. Er kam um sieben zu mir. Wir hatten uns verabredet, um die Pressekonferenz zu planen.« Sie riss die Augen auf. »O Gott, die Pressekonferenz! Wie viel Uhr ist es?«
»Wegen der Presse musst du dir keine Sorgen machen«, sagte Dixon. »Die werden schon kommen, sobald du bereit bist. Es ist wichtiger, dass du jetzt hier bist. Verstehst du? Wenn Miss Vickers wieder zu sich kommt, wirst du das als Erste wissen wollen.«
»Ja, das stimmt«, murmelte sie und erschauerte erneut unter ihrer Decke. »Aber jemand wird sich um die Presseleute kümmern müssen.«
»Das übernehme ich, Jane. Und ich will, dass du dich untersuchen lässt«, sagte er und bedachte sie mit einem strengen Blick.
Sie widersprach ihm nicht, und ein neuerlicher Schauer jagte durch ihren Körper. »Er hat mir nicht geholfen«, sagte sie.
»Wer hat dir nicht geholfen?«
»Steve. Es war wie in einem dieser Albträume, wenn du versuchst, jemandem etwas zu sagen, aber der versteht dich einfach nicht. Er stand nur da.«
Dixon entfernte sich ein Stück von ihr, Mendez folgte ihm.
»Ich möchte in einer Stunde alle im Besprechungsraum sehen.«
Mendez nickte. »Die Reporter werden völlig ausflippen, wenn sie das hier mitkriegen.«
»Wir haben ihnen nichts zu sagen, oder?«
»Ist das eine Frage oder ein Befehl?«
»Eine Frage.«
»Wir verfolgen verschiedene Spuren. Im Moment können wir nichts im Hinblick auf einen Tatverdächtigen sagen«, erklärte Mendez. »Vince hatte recht. Dieser Typ sucht Aufmerksamkeit.«
»Er will, dass wir wie Idioten aussehen.«
»Damit hatte er bis jetzt jedenfalls Erfolg.«
»Sie trug ihre Kette nicht«, sagte Jane, und es klang, als redete sie mit sich selbst.
Dixon sah sie an. »Was hast du gesagt?«
»Karly«, erwiderte sie. »Sie hatte ihre Kette nicht um den Hals. Die Kette, die sie vom Thomas Center bekommen hat. Sie hätte sie nie freiwillig abgenommen. Ich werde ihr eine neue holen. Ich muss ins Büro.«
»Das kann warten.«
Sie schüttelte den Kopf
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