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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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von Quinn, Morgan und Kollegen, dass Karly Vickers heute Morgen nicht erschienen ist. Sie hätte heute ihre neue Stelle antreten sollen. Ich dachte, das solltest du wissen.«
    Zweite Nachricht: Dienstag, 15 Uhr 23.
    »Miss Thomas, hier ist Boyd Ellery vom Nature Conservancy. Würden Sie mich bitte zurückrufen, wenn Sie Zeit haben? Ich wollte etwas wegen der Spende mit Ihnen besprechen.«

    Dritte Nachricht: Dienstag, 17 Uhr 14.
    »Jane, ich bin’s noch mal. Ich habe versucht, Karly zu erreichen, aber sie geht nicht ans Telefon. Ich fahre auf dem Heimweg bei ihr vorbei, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.«
    Vierte Nachricht: Dienstag, 19 Uhr 11. »Noch mal ich. Ich bin gerade bei Karly. Sie ist nicht da. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    Fünfte Nachricht: Mittwoch, 7 Uhr 27. Erneut ihre Assistentin. Sie klang erschöpft und beunruhigt.
    »Jane, ich weiß nicht, wann du gestern Abend nach Hause gekommen bist. Hast du die Nachrichten im Fernsehen gesehen? Ruf mich bitte an.«
    Sechste Nachricht: Mittwoch, 7 Uhr 39.
    »Jane, ich bin’s, Mom. Wir haben seit ein paar Tagen nichts von dir gehört. Wir haben gerade die Nachrichten gesehen. Bitte ruf an, damit wir wissen, dass es dir gut geht.«
    Die Nachrichten? Was für Nachrichten? Warum sollte es ihr nicht gut gehen?
    Siebte Nachricht: Mittwoch, 7 Uhr 52. Wieder ihre Assistentin.
    »Jane, man hat eine ermordete Frau gefunden. Geh bitte endlich ans Telefon. Ich habe das schreckliche Gefühl, dass es Karly sein könnte.«

11
    Tommy hatte nicht besonders viel geschlafen. Jedes Mal, wenn er kurz vorm Einschlafen gewesen war, hatte ihn die Angst vor den Träumen, die ihn heimsuchen würden, wieder hochschrecken lassen. Sobald sein Vater oder seine Mutter in sein Zimmer gekommen waren, um nach ihm zu sehen
- was sie mehrmals taten -, hatte er allerdings so getan, als würde er tief und fest schlafen.
    In der ersten Morgendämmerung war er aufgestanden und hatte sich an die Hausaufgaben gemacht, zu denen er gestern Abend nicht mehr gekommen war. Er wusste nicht, was ihn an diesem Tag erwartete. Vielleicht würde man ihn zu einem Arzt bringen oder zu einem Psychiater, oder vielleicht würde ihn auch die Polizei abholen, um ihn zu verhören. Am allerliebsten wäre es ihm gewesen, wenn er in die Schule hätte gehen und so tun können, als hätte es den gestrigen Tag niemals gegeben. Hätte, hätte, hätte.
    Jetzt saß er im Sekretariat der Schule und wartete, auf der einen Seite seine Mutter, auf der anderen sein Vater. Die Sekretärinnen sahen immer wieder zu ihm herüber, und danach wechselten sie einen Blick. Er kam sich vor wie eine Zirkusattraktion. Der Mord-Junge.
    Er stieß einen Seufzer aus und rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Sein Vater legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. Seine Mutter stand auf und ging an den Empfangstresen, um die Sekretärin zu fragen, wie lange es noch dauerte.
    »Bist du nervös?«, fragte sein Vater.
    Tommy zuckte die Achseln.
    »Du musst dem Detective nur sagen, was passiert ist und was du gesehen hast.«
    Tommy gab keine Antwort. Er starrte auf die Tür zu dem Flur, an dem das Rektorat und das Konferenzzimmer lagen, und wünschte, Wendy käme heraus und würde ihm irgendein Zeichen geben.
    Er hörte, dass eine Tür geöffnet wurde, aber es war nicht Wendy, die durch den Flur kam. Es war ein dunkelhaariger Mann mit Jackett und Krawatte, und er sah zuerst Tommy an und dann Tommys Vater.

    »Dr. Crane?«
    »Ja«, sagte sein Vater und erhob sich.
    Seine Mutter wandte sich von der Sekretärin ab und trat mit ausgestreckter Hand und einem breiten Lächeln auf den Mann zu. »Janet Crane.«
    »Detective Mendez.« Der Detective hielt sich nicht lange mit der Begrüßung von Tommys Eltern auf, sondern wandte sich gleich Tommy zu, beugte sich zu ihm herunter und streckte die Hand aus. »Hey, Tommy. Wie geht es dir?«
    Tommy zuckte die Achseln und rutschte von seinem Stuhl, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Erwachsene meinten immer, sie könnten Kinder damit beeindrucken, wenn sie so taten, als würden sie sie nicht wie Kinder behandeln.
    »Tommy«, sagte seine Mutter, »der Mann hat dich was gefragt.«
    »Gut«, sagte Tommy. Dafür, dass er auf eine tote Frau gefallen war, ging es ihm tatsächlich gut.
    Sie gingen alle miteinander in das Konferenzzimmer, wo Miss Navarre auf sie wartete und sich Mühe gab, nicht besorgt auszusehen. Sie war blass und hatte dunkle Schatten unter den Augen, aber sie

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