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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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beschlossen, eine Nacht in Frankfurt zu bleiben und am nächsten Morgen die Reise in einem Mietwagen fortzusetzen. Auf einen Tag Verzögerung kam es nun auch nicht mehr an.
    Es dauerte fast zehn Minuten, bis Rosemary endlich in ein Taxi steigen konnte. Der Fahrer hatte dunklere Haut als sie selbst, wirkte arabisch und versuchte gar nicht erst, Deutsch mit ihr zu sprechen. Seufzend ließ sie sich ins Polster sinken und schloss die Augen.
    Wie gut, dass Gary ihre Termine bei Gericht hatte übernehmen können, sonst wäre sie gar nicht weggekommen! Alles war so schnell gegangen, dass sie noch immer nicht glauben konnte, dass sie wirklich in Deutschland war. Am Dienstag war die E-Mail von jemandem aus der Organisation gekommen, der über die Todesanzeige gestolpert war. Da hatte sie kurz entschlossen die Reise angetreten, die sie seit Jahren vor sich herschob. Hoffentlich war es nicht zu spät!
    Das Taxi hielt vor dem Hotel. In dem Gebäude war es kühl und dunkel, und es dauerte tatsächlich nur wenige Minuten, bis sie in ihrem Zimmer am Fenster stand und auf eine Skyline blickte, die sich nur wenig von der vor ihrem Bürofenster in Boston unterschied, außer, dass hier alles ein bisschen beschaulicher wirkte.
    Rosemary schaltete ihr Handy an. Sie hatte zwei neue Nachrichten. Eine war von Tante May, die ihr eine gute Reise wünschte, die andere von Tom, dem Kontakt aus der Organisation. Rosemary öffnete die Nachricht: »Beerdigung erst am Montag. Viel Erfolg. Tom.«

    *

    »Kanntest du diesen Onkel Marius eigentlich näher?« Katrin schob sich ein Stück Salamipizza in den Mund.
    Manfred zuckte die Schultern. »Eigentlich nicht«, antwortete er zwischen zwei Bissen Lasagne. »Als Kind habe ich ihn ein paarmal besucht. Weihnachten und so. Das war alles.«
    »Schon merkwürdig, dass er dir alles vererbt hat.«
    »Ich will den alten Kasten nicht haben. Ein Erbe kann man auch ausschlagen.« Manfred nahm einen Schluck Bier.
    Katrin ließ die Hand sinken, die Gabel fiel auf den Tisch. »Ist das dein Ernst?«
    »Was soll ich mit dem Ding? Ein uralter, baufälliger Hof im Nirgendwo. Da gibt es keine Heizung, keine Kanalisation, vermutlich noch nicht einmal fließend Wasser und Strom.«
    »Jetzt übertreibst du!«
    »Wart’s ab.« Manfred schob seinen Teller weg. »Du kennst die Eifel nicht.«
    Katrin tat es ihm gleich. Die Pizza war riesig gewesen, sie hatte kaum mehr als die Hälfte geschafft. »Du mochtest deinen Onkel nicht besonders, kann das sein?«
    Manfred zuckte mit den Schultern. »Ich habe doch gesagt, dass ich ihn kaum kannte. Und auf Gerüchte gebe ich nichts.«
    Mit einem Mal war Katrins Neugier geweckt. »Gerüchte?«
    Manfred winkte ab, doch so leicht würde sie ihn nicht davonkommen lassen. Immerhin stand sie ihm in dieser schwierigen Situation bei, ertrug seine schlechte Laune und war bereit, den Prellbock zwischen ihm und seiner Mutter zu spielen. Da war wohl ein bisschen Gegenleistung angebracht.
    »Im Dorf wurde über ihn geredet«, sagte Manfred lahm.
    »Und was?« Sie hätte ihm am liebsten die Worte aus dem Mund geschüttelt. Er redete doch sonst für sein Leben gern, warum hielt er sich jetzt so zurück?
    »Na ja.« Manfred studierte den Inhalt seines Bierglases. »Er hat nie geheiratet, immer allein auf diesem großen Hof gelebt, du weißt doch, wie solche Geschichten entstehen.«
    » Was für Geschichten ?« Katrin platzte fast vor Neugier. »Spann mich nicht länger auf die Folter!«
    »Angeblich hat es bei ihm gespukt. Ein schwarzer Dämon.«
    Katrin lachte laut auf. »Ein Dämon? Hier in der Eifel? Das gibt es doch gar nicht! Bist du ihm auch mal begegnet, dem schwarzen Dämon?«
    »Natürlich nicht.« Manfred verschränkte die Arme. Er schien die Sache überhaupt nicht witzig zu finden. »Aber als Kind fand ich das schon gruselig. Na ja, außerdem war Onkel Marius extrem wortkarg und immer so furchtbar ernst, dass er mir wirklich ein bisschen unheimlich war. Ich glaube, ich habe diesen Mann nie lachen hören.«
    Katrin senkte den Blick. »Wie traurig.«
    Manfred nickte nachdenklich. »Du hast recht, das ist traurig. Und vermutlich hatte der arme Kerl jede Menge Gründe, traurig zu sein. Er hat seine ganze Familie im Krieg verloren, stand 1945 als junger Bursche völlig allein da. War bestimmt nicht einfach.«
    »Immerhin hatte er den Hof«, warf Katrin ein. »Viele hatten gar nichts mehr.«
    Sie schwiegen eine Weile. Manfred leerte sein Bierglas, Katrin schaute aus dem Fenster, vor dem eine

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