Schwanger Schwanger
Mac losreißen. Er trug ein fließendes rotes Gewand mit silbernen Stickereien. Die Kopfbedeckung unterstrich seine arabischen Züge, und nur an seinem angespannten Kiefer konnte sie seine Konzentration erkennen. Als er mit Sultan nach vorn ritt, um den Preis entgegenzunehmen, war Abbie erstaunt, dass sie immer noch regelmäßig ein-und ausatmete.
"Es raubt dir schlicht den Atem", bestätigte Hannah, und Abbie nickte, während sie noch fasziniert auf Mac und Sultan schaute. "Ich weiß, wie du fühlst. Es ist schwer, daran zu denken, dass er nur ein Mann auf einem Pferd ist."
Abbie seufzte und wiederholte: "Nur ein Mann auf einem Pferd."
Olivia war völlig begeistert von ihrem Sieg und kannte kein anderes Thema mehr. Abbie, die mit Livy im Wagen fuhr, hörte geistesabwesend zu. "Ich sagte Mac, dass er es schaffen würde", sagte sie. "Khalid wird alle Rekorde brechen, wartet nur ab. Mac war nicht sicher, ob er schon bereit sei, aber ich wusste es in dem Moment, als er erkannte, dass er ein Publikum hatte. Für ein vier Monate altes Fohlen hat er eine starke Ausstrahlung, nicht wahr?" Livy war zu aufgeregt, um eine Antwort abzuwarten. "In den nächsten Jahren wird er so viele Preise gewinnen, dass sie für ihn neue Kategorien bilden müssen. Neben ihm wird jedes andere Araberfohlen wie eine lahme Ente wirken. Ich sagte Mac, dass er reif ist." Sie schlug mit der Hand gegen das Lenkrad. "Mac war nicht sicher, aber ich wusste es." Einen Moment lang wurde sie ernst. "Du glaubst doch nicht, dass Mac aufgebracht war, oder?"
"Aufgebracht?" wiederholte Abbie und hoffte, dass niemand, und besonders nicht Olivia, die Spannung zwischen ihr und Mac bemerkt hatte. "Ich kann mir nicht denken, dass er aufgebracht ist, weil du in deiner Gruppe gewonnen hast."
Das Lächeln zeigte sich wieder in Livys violetten Augen." Du hast Recht, Abbie", fuhr sie fort. "Mac hat mich gebeten, mit Khalid zu arbeiten, weil ich mich sofort mit dem Kleinen angefreundet habe. Außerdem haben wir gewonnen, warum also sollte er verärgert sein?" Sie grinste Abbie an. "Er hat schließlich auch gewonnen."
Abbie nickte und wünschte sich einige Dinge. Erstens, dass sie so viel Enthusiasmus hätte wie Livy. Zweitens, dass sie eines Tages so zufrieden mit ihrer Arbeit wäre wie Livy. Olivia hatte eine besondere Gabe, die ihr eine gewisse Autorität verlieh. Abbie glaubte, dass sie nur die Gabe hatte, ständig in schwierige Situationen zu geraten. Immer schon wollte sie Lehrerin werden, aber da sie von Miss Amelias Academy entlassen worden war, konnte sie froh sein, wenn sie irgendwann wieder einmal unterrichten konnte. Das war vielleicht zu pessimistisch, aber selbst wenn sie noch eine andere Lehrerstelle in Aussicht hätte, dann müsste sie an das Baby denken. Wie sollte sie ein Baby versorgen und die Lehrerin sein, die sie gerne sein wollte? Leider war ihre lang ersehnte Unabhängigkeit in weite Ferne gerückt. Eine impulsive Entscheidung, und ihre Zukunft war nur noch von einer Laufbahn bestimmt: der als Mutter.
"Mag sein, dass er nicht verärgert war, aber ich glaube schon, dass Mac anders war als sonst, fuhr Livy fort. "Kam er dir nicht angespannt vor? Besorgt?
Du kennst ihn vielleicht nicht genug, aber etwas beunruhigte ihn. Sultan spielte sich heute etwas zu sehr auf, was Mac sonst nie bei Pferden zulässt. Er war sicher abgelenkt."
"Sultan hat doch gewonnen", erinnerte Abbie sie und merkte, dass das entschuldigend klang.
Livy blickte Abbie streng an. "Vielleicht kann nur jemand wie ich, der schon viel mit ihm gearbeitet hat, etwas bemerken. Ich wollte auch nicht sagen, dass er keine herausragende Vorstellung geboten hat. Er schien nur nicht so konzentriert wie sonst, und ich frage mich, was oder wer seine Gedanken so beschäftigt. "
Abbie hätte eine Antwort auf Livys Fragen geben können. Wenn Mac mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden war, dann war es bestimmt ihre Schuld. Sie lenkte ihn ab, sie hatte ihn verärgert. Bei Mac konnte sie einfach nicht gewinnen. Sie sollte am nächsten Rastplatz aussteigen, aber sie brauchte nur noch eine Woche, um eine Rede vorzubereiten und ihre Entschlusskraft zu stärken.
6. KAPITEL
"Es steht fest, dass sie die Sache von Anfang an geplant hat. Ich sehe nicht ein, dass ich der Böse sein soll, nur weil sie sich Jessies Freundschaft erschlichen hat."
Neben Mac stand Cade und beobachtete die Stuten und ihre Fohlen, die friedlich auf der Weide grasten. Wenn er mit Cade zusammen war, fühlte er sich
Weitere Kostenlose Bücher