Schwangerschaft und Geburt
danach.
Hausgeburt. Für einige Frauen ist die Vorstellung, sich in ein Krankenhaus zu legen, wenn sie gar nicht krank sind, abwegig. Wenn Sie sich da wiedererkennen – oder wenn Sie einfach glauben, dass das neue Leben zu Hause beginnen sollte –, ziehen Sie vielleicht eine Hausgeburt in die engere Wahl. Die gute Seite daran: Ihr Neugeborenes erblickt inmitten der Familie und Freunde in einer warmen und liebevollen Atmosphäre das Licht der Welt, und Sie können in der Behaglichkeit und Intimität Ihres Zuhauses den Geburtsvorgang durchleben, ohne von der Routine des Krankenhauses und dessen Personal gestört zu werden. Die Kehrseite ist: Wenn unerwartet etwas schiefgeht, kann nicht sofort ein Notfallkaiserschnitt durchgeführt werden, und es steht auch kein Wiederbelebungsbeutel für das Neugeborene zur Verfügung. Für den Fall, dass Sie eine Hausgeburt in Betracht ziehen, sollten Sie eine normale Schwangerschaft mit geringen Risikofaktoren haben – keinen Bluthochdruck, keinen Diabetes oder andere Erkrankungen sowie keine vorausgegangenen Komplikationen bei Wehen und Geburt. Die Geburt muss aber von einer Hebamme und ggf. einem Arzt begleitet werden. Falls die Hebamme Ihre Geburt alleine betreut, sollte ein Arzt auf Abruf bereitstehen, vorzugsweise einer, der Ihre Schwangerschaft betreut und mit der Hebamme schon vorher zusammengearbeitet hat. Es sollte eine Transportmöglichkeit zur Verlegung in ein Krankenhaus bereitstehen, das nicht allzu weit entfernt sein sollte.
Wassergeburt. Die Geburt in einer Gebärwanne, die die Umgebung der Gebärmutter simulieren soll, wird von Medizinern weniger favorisiert, erfährt aber von Seiten der Hebammen mehr Akzeptanz. Dem Baby wird die Geburt durch den Übergang von der warmen, feuchten Gebärmutter in ein anderes warmes, feuchtes Umfeld erleichtert, das ihm nach den Anstrengungen der Geburt vertraute Behaglichkeit bietet. Das Baby wird dann sofort aus dem Wasser gehoben und der Mutter in die Arme gelegt. Und da die Atmung nicht einsetzt, bevor das Baby an die Luft kommt, besteht kein Risiko, dass es ertrinkt. Wassergeburten können in der häuslichen Badewanne, in Geburtshäusern und einigen Kliniken durchgeführt werden. Viele Partner legen sich zu ihren Frauen in die Wanne und stützen sie von hinten. Bei einer Risikoschwangerschaft sollte auf eine Wassergeburt verzichtet werden. Auch wenn Sie die Idee einer Wassergeburt nicht attraktiv finden – oder gar nicht die Möglichkeit dazu hätten –, werden Sie es vielleicht begrüßen, bei den Wehen in einer Badewanne zu liegen. Die meisten Frauen sind der Meinung, dass das Wasser nicht nur für Entspannung sorgt, Schmerzen lindert und die Schwerkraft aufhebt, sondern auch den Fortschritt der Wehen fördert. Einige Krankenhäuser und die meisten Geburtshäuser haben Wannen in den Gebärzimmern.
Die staatlich geprüfte Hebamme . Wenn Sie Begleitung vor, während und nach einer Schwangerschaft wünschen, bei der Sie eher als Mensch denn als Patientin im Vordergrund stehen und nicht nur in aller Ruhe über Ihr körperliches, sondern auch Ihr emotionales Wohlbefinden gesprochen wird, wenden Sie sich an eine staatlich geprüfte Hebamme (obwohl natürlich viele Ärzte auch diesem Profil entsprechen). Sie berät Sie auch in Ernährungsfragen oder beim Stillen und orientiert sich eher an der Idee einer natürlichen Geburt.
Eine staatlich geprüfte Hebamme absolviert in Deutschland eine dreijährige Ausbildung an einer Hebammenschule mit abschließendem Staatsexamen. In dieser Zeit findet die praktische Ausbildung in einem Krankenhaus mit Geburtsmedizin und in Hebammenpraxen statt. Hebammen begleiten normale Schwangerschaften und Geburten mit geringem Risiko. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Vorsorgemaßnahmen, den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Die meisten Hebammen arbeiten in Krankenhäusern, in Geburtshäusern und/oder bei Hausgeburten. Allerdings dürfen sie in Deutschland keine PDA geben, das ist dem Anästhesisten im Krankenhaus vorbehalten. Doch ohnehin kommt es bei von Hebammen begleiteten Geburten selten zu Komplikationen. Im Durchschnitt sind bei Hebammen weniger Kaiserschnitte nötig als bei Ärzten, und die Rate von Vaginalgeburten nach früheren Kaiserschnitten ist höher – aber das mag auch zum Teil mit der Tatsache zusammenhängen, dass Hebammen nur Schwangerschaften betreuen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Komplikationen oder zum Kaiserschnitt kommt, gering ist. Studien belegen,
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