Schwangerschaft und Geburt
Whirlpools im Gebärzimmer oder nebenan zwecks Hydrotherapie für Entspannung während der Geburt. In manchen Geburtszentren und Krankenhäusern gibt es auch Badewannen für die Wassergeburt. (Weiteres zur Wassergeburt finden Sie in diesem Kapitel). In vielen Gebärzimmern stehen auch Sofas, damit Ihr Unterstützerteam und/oder andere Gäste sich ausruhen können – manchmal besteht auch die Möglichkeit, eine Couch zu einem Bett für Ihren Begleiter auszuziehen.
In manchen Krankenhäusern stehen Gebärzimmer nur Frauen zur Verfügung, bei denen ein geringes Risiko für Komplikationen während der Geburt besteht; wenn Sie nicht zu diesen gehören, müssen Sie möglicherweise mit einem traditionellen Kreißsaal vorliebnehmen, in dem alle technologischen Optionen bereitstehen. Ein Kaiserschnitt wird immer in einem normalen Operationssaal (nicht der Hauch von Gemütlichkeit hier) durchgeführt. Erfreulicherweise werden Gebärzimmer heute aber den meisten Frauen angeboten, sodass die Chancen gut stehen, dass Sie in einer traditionellen Krankenhausumgebung eine Niederkunft erleben, bei der man Sie nicht zur Eile drängt, die familienfreundlich ist und bei der keine Interventionen notwendig sind.
Geburtshäuser. Hierbei handelt es sich normalerweise um selbstständige Einrichtungen (auch wenn sie einer Klinik angeschlossen sind oder sich sogar in einem Krankenhaus befinden), die eine häusliche Atmosphäre, individuelle Begleitung und geringen Einsatz von Technik bieten. In diesen Häusern bekommen Sie eine umfassende Schwangerschaftsbetreuung von Anfang an – von Besuchen beim Arzt über Geburtsvorbereitungskurse bis zur Stillberatung (die Geburtszentren in den Krankenhäusern beschränken sich normalerweise auf die Niederkunft). Für gewöhnlich bieten Geburtshäuser die größten Annehmlichkeiten – von hübsch ausgestatteten Privatzimmern mit sanftem Licht bis hin zu Duschen und Gebärwannen. Manchmal gibt es auch eine Teeküche für Familienangehörige. Grundsätzlich kümmern sich die Hebammen um die Geburt, aber meistens steht für unvorhergesehene Ereignisse ein Arzt in Bereitschaft; andere Geburtshäuser befinden sich in der Nähe eines Krankenhauses, in das die Gebärende im Notfall gefahren wird. Obwohl in Geburtszentren in der Regel keine Eingriffe in den natürlichen Geburtsverlauf, wie Überwachung mit einem Wehenschreiber, vorgenommen werden, stehen doch Infusionen, Sauerstoff für Mutter und Kind sowie ein Wiederbelebungsbeutel für das Kind bereit, sodass die Notfallversorgung (falls nötig) schon eingeleitet wird, während Sie auf den Rettungswagen warten. Doch nur Frauen mit normalen Schwangerschaften sind geeignete Kandidatinnen für eine Niederkunft im Geburtshaus. Was Sie auch bedenken sollten: Im Mittelpunkt steht hier die natürliche Geburt, und obwohl milde Betäubungsmittel erhältlich sind, wird keine Periduralanästhesie durchgeführt. Wenn Sie dann doch eine machen lassen wollen, müssen Sie in eine Klinik gebracht werden.
Leboyer-Geburt (oder sanfte Geburt). Als der französische Geburtshelfer Frederick Leboyer seine Theorie der Geburt ohne Gewalt vorstellte, war die Ärztegemeinde skeptisch. Heutzutage sind viele der von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen, die Ankunft des Neugeborenen in der Welt sanfter zu gestalten, zur Routine geworden. Auf dem Gedanken basierend, mit gedämpftem Licht den Übergang vom dunklen Uterus in die helle Außenwelt langsamer und weniger abrupt zu gestalten, werden Babys häufig in Gebärzimmern ohne das grelle Licht, das damals als unerlässlich galt, geboren. Man hält das Baby auch nicht mehr über Kopf und gibt ihm einen Klaps, sondern bevorzugt weniger aggressive Maßnahmen, um die Atmung in Gang zu bringen, wenn sie nicht von alleine einsetzt. In manchen Krankenhäusern wird auch mit dem Durchschneiden der Nabelschnur etwas gewartet; stattdessen bleibt diese letzte körperliche Verbindung mit der Mutter so lange intakt, bis Mutter und Kind sich kennengelernt haben (und die Nabelschnur auspulsiert hat). Und obwohl ein warmes Bad, das Leboyer als sanften Übergang vom wässrigen Uterus zu einer trockenen Umgebung empfahl, nicht unbedingt üblich ist, ist es heute die Norm, dass das Baby der Mutter sofort in die Arme gelegt wird. Dennoch wird eine reine Leboyer-Geburt – mit sanfter Musik, sanftem Licht und einem warmen Bad für das Baby – nicht häufig angeboten. Wenn Sie jedoch daran interessiert sind, erkundigen Sie sich auf der Suche nach einem Arzt
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