Schwangerschaft und Geburt
könnten (etwa eine Präeklampsie der Mutter oder eine Gefährdung eines oder mehrerer Kinder). In einigen seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass das erste Baby oder auch das erste und zweite Baby vaginal entbunden werden, das dritte aber per Kaiserschnitt geholt werden muss. Wichtiger, als dass Ihre drei Babys vaginal entbunden werden, ist natürlich, dass Sie vier den Entbindungsraum heil und gesund verlassen. Jeder Weg dorthin ist der richtige.
Teil 4: Nach der Geburt
Kapitel 17: Das Wochenbett: die erste Woche
G ratulation! Der Moment, auf den Sie (beinahe) 40 Wochen gewartet haben, ist endlich gekommen. Sie haben die Monate der Schwangerschaft und die langen Stunden der Geburt hinter sich und sind nun offiziell Mutter, mit einem Freudenbündel im Arm anstatt im Bauch. Aber der Übergang von der Schwangerschaft zum Wochenbett bringt nicht nur ein Baby mit sich. Es entstehen auch eine Reihe neuer Symptome (statt der Wehwehchen und Beschwerden der Schwangerschaft kommen nun die des Wochenbetts) und Fragen (Warum schwitze ich nur so? Warum habe ich noch Wehen, wo ich doch längst entbunden habe? Werde ich irgendwann wieder sitzen können? Warum sehe ich immer noch so aus wie im sechsten Monat schwanger? Und wem gehören eigentlich diese Brüste?). Hoffentlich haben Sie Gelegenheit, sich schon vorher über diese und andere Aspekte des Wochenbetts schlau zu machen. Wenn Sie erst Ihren Vollzeitdienst als Mutter angetreten haben, werden Sie kaum noch Zeit haben, irgendetwas zu lesen (oder auch nur auf die Toilette zu gehen).
Wie Sie sich fühlen
I n der ersten Woche nach der Geburt – je nachdem, ob es eine schwere oder leichte Geburt war, ob Sie vaginal oder per Kaiserschnitt entbunden haben, und je nach persönlicher Situation – könnten Sie alle oder einige der folgenden Symptome an sich bemerken:
Körperlich
vaginale Blutungen (Wochenfluss, Lochien) ähnlich der Periode
Erschöpfung
Unterleibskrämpfe (Nachwehen) bei der Rückbildung der Gebärmutter
Beschwerden, Schmerzen, Taubheit im Dammbereich (besonders, wenn ein Riss oder Schnitt genäht werden musste)
Beschwerden im Dammbereich nach einem Kaiserschnitt
Wundschmerzen und später ein Taubheitsgefühl im Bereich der OP-Wunde (besonders, wenn es der erste Kaiserschnitt war)
Beschwerden beim Sitzen und Gehen, falls Sie einen Dammschnitt, einen genähten Dammriss oder einen Kaiserschnitt hinter sich haben
Schwierigkeiten beim Wasserlassen (in den ersten beiden Tagen)
Verstopfung: unangenehmes Gefühl bei Darmbewegungen in den ersten Tagen
Hämorrhoiden aus der Schwangerschaft oder vom Pressen während der Geburt
allgemeine Abgespanntheit, besonders wenn die Austreibungsphase sehr lange gedauert hat
blutunterlaufenen Augen und geplatzte Äderchen im Gesicht vom heftigen Pressen
starkes Schwitzen, vor allem nachts
unangenehmes Gefühl und Spannungen in der Brust ab etwa dem dritten oder vierten Tag nach der Geburt
wunde oder eingerissene Brustwarzen, falls Sie stillen
Gefühlsmäßig
Freude oder Niedergeschlagenheit oder ein Auf und Ab zwischen beidem
Unsicherheit und Sorge, weil Sie sich nun um ein Kind kümmern müssen (besonders, wenn es das erste ist)
Frustration, wenn es mit dem Stillen nicht auf Anhieb klappt
das Gefühl, von den körperlichen, emotionalen und logistischen Anforderungen überwältigt zu werden
Spannung und Vorfreude auf das neue Leben mit dem neuen Baby
Was Sie sonst noch wissen wollen
Blutungen
»Ich habe damit gerechnet, nach der Entbindung Blutungen zu haben, aber als ich dann zum ersten Mal aufgestanden bin und mir das Blut die Beine runterlief, hab ich mich doch erschrocken.«
D ecken Sie sich mit Vorlage ein, und bleiben Sie gelassen. Die Ausscheidung von überflüssigem Blut, von Sekret und Gewebe aus der Gebärmutter, auch Wochenfluss oder Lochien genannt, ist in den ersten drei bis zehn Tagen nach der Geburt oft stärker als während der Periode. Es werden bis zu 500 Milliliter ausgeschieden, bis der Wochenfluss allmählich abnimmt. Die Blutungen sind zeitweise recht heftig, und so ist ein plötzlich austretender Schwall beim Aufstehen in den ersten Tagen normal – das Sekret sammelt sich an, wenn Sie liegen oder sitzen. Da Blut und gelegentlich kleine Blutklümpchen in der ersten Zeit der Hauptbestandteil der Lochien sind, kann das Sekret in den ersten fünf Tagen bis drei Wochen recht rot sein, bis es dann braun und schließlich gelblich weiß wird. Verwenden Sie Vorlagen oder Maxibinden, um die Lochien
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