Schwangerschaft und Geburt
Steißbein (hier helfen Wärme und Massage) und/oder eine allgemeine Verspannung können Nachwirkungen der Presswehen sein.
Beschwerden im Wochenbett
I n Deutschland und der Schweiz haben Frauen gesetzlichen Anspruch auf eine Wochenbettbetreuung durch die Hebamme bis zur 8. Woche nach der Geburt, in Österreich nur in den ersten zehn Tagen. Eine Wochenbettbetreuung durch die Hebamme wird in Deutschland von zwei Dritteln aller Frauen angenommen.
Die Hebamme kontrolliert die Rückbildungsvorgänge Ihres Körpers, beobachtet die Wundheilung, wenn Sie eine Dammnaht hatten, unterstützt Sie beim Stillen, achtet auf das Gedeihen Ihres Babys und überweist Sie an den Arzt, wenn Komplikationen auftreten. Sollten Sie keine Hebamme in der Wochenbettzeit haben, die Sie betreut, oder sollten Sie diese nicht erreichen, wenn unten aufgeführte Komplikationen eintreten, dann wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt oder bei Nacht und am Wochenende an das Krankenhaus, in dem Sie entbunden haben.
Nur wenige Frauen fühlen sich nach der Geburt eines Kindes körperlich und seelisch auf der Höhe – das ist ganz normal. Besonders in den ersten sechs Wochen nach der Geburt sind verschiedene Beschwerden, Schmerzen und andere unangenehme Symptome zu erwarten. Glücklicherweise sind ernste Komplikationen aber nicht an der Tagesordnung. Dennoch ist es vernünftig, über mögliche Risiken Bescheid zu wissen. Frauen, die kürzlich entbunden haben, sollten die Symptome kennen, die auf eine Wochenbettkomplikation deuten können – nur für den Fall. Rufen Sie sofort Ihren Arzt an, wenn Sie Folgendes an sich feststellen:
Blutungen, die mehr als eine Vorlage pro Stunde durchnässen. Falls Sie Ihren Arzt nicht erreichen können, rufen Sie in der Notaufnahme an, und schildern Sie Ihre Lage. Man wird Ihnen dann sagen können, ob Sie vorbeikommen sollten oder nicht. Während Sie auf den Rettungswagen warten oder auf dem Weg ins Krankenhaus sind, sollten Sie liegen und eine Kühlpackung (einen Gefrierbeutel mit Eiswürfeln und Papiertüchern zum Aufsaugen des Wassers) auf den Unterbauch legen (direkt über der Gebärmutter, falls Sie diese ertasten können).
zahlreiche oder besonders große Blutklumpen im Vaginalfluss. Gelegentlich auftretende kleinere Klümpchen in den ersten Tagen sind jedoch normal
keinerlei Blutungen in den ersten Tagen nach der Entbindung
Beschwerden oder Schmerzen im Unterbauch, mit und ohne Schwellung, nach den ersten Tagen nach der Geburt
nicht abklingende Schmerzen im Dammbereich über die ersten Tage hinaus
eine länger als einen Tag anhaltende Körpertemperatur von über 38 °C nach den ersten 24 Stunden
heftiger Schwindel
Übelkeit und Erbrechen
lokalisierbare Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Erwärmung und Berührungsempfindlichkeit in einer Brust, nachdem der Milcheinschuss nachgelassen hat. Dies könnten Anzeichen für eine Mastitis oder Brustinfektion sein. Beginnen Sie mit der Behandlung zu Hause, während Sie Ihren Arzt zu erreichen versuchen.
lokalisierbare Schwellungen, Rötungen, Erwärmung und Eitern der Kaiserschnittnarbe
nach den ersten 24 Stunden anhaltende Schwierigkeiten beim Wasserlassen, starke Schmerzen oder heftiges Brennen beim Urinieren, häufiger Harndrang mit wenig Erfolg, wenig und/oder dunkler Urin. Trinken Sie viel Wasser, während Sie versuchen, Ihren Arzt zu erreichen.
heftige Schmerzen in der Brust (leichte Beschwerden sind meist nur eine Nachwirkung der anstrengenden Pressphasen während der Geburt), Kurzatmigkeit, Herzrasen, blaue Lippen oder Fingerspitzen
lokalisierbare Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit und Erwärmung in Wade oder Oberschenkel, eventuell begleitet von Rötung, Schwellung und Schmerzen beim Beugen des Fußes. Legen Sie das Bein hoch, während Sie Ihren Arzt anrufen.
Depressionen, die Ihre Handlungsfähigkeit beeinträchtigen oder nicht nach einigen Tagen abklingen; Wutempfinden gegenüber Ihrem Kind, besonders wenn diese Gefühle von Zwangsgedanken begleitet sind. In Kapitel 18 finden Sie mehr Informationen zur postnatalen Depression.
Schwierigkeiten beim Wasserlassen
»Die Geburt ist nun schon einige Stunden her, aber ich konnte immer noch nicht zur Toilette.«
I n den ersten 24 Stunden nach der Geburt ist Wasserlassen für die meisten Frauen keine leichte Übung. Einige Frauen verspüren keinerlei Harndrang – andere spüren ihn, können ihn aber nicht loswerden. Wieder andere können urinieren, aber es schmerzt und brennt. Es gibt mehrere Gründe, warum die
Weitere Kostenlose Bücher