Schwangerschaft und Geburt
vorzeitigen Plazentalösung; bei Myomen, die symmetrische Kontraktionen des Uterus verhindern; oder bei einer allgemeinen Schwäche der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt (aufgrund von Anämie, Präeklampsie oder extremer Müdigkeit). Für Frauen, die Medikamente oder pflanzliche Mittel einnehmen, die die Blutgerinnung stören (wie zum Beispiel Aspirin, Ibuprofen, Ginkgo biloba oder hohe Dosen Vitamin E), besteht ein höheres Risiko für postpartale Blutungen. In seltenen Fällen ist die Ursache für die Blutungen eine vorangegangene, nicht festgestellte, genetisch bedingte Blutungsstörung der Mutter.
Anzeichen und Symptome. Bei postpartalen Blutungen treten unter anderem folgende Symptome auf:
Blutungen, bei denen pro Stunde mehr als eine Binde durchnässt wird
starke, hellrote Blutungen, die länger als ein paar Tage andauern
Abgang größerer Blutklümpchen
Schmerzen oder Schwellungen im Unterleib in den ersten paar Tagen nach der Geburt
Infolge des hohen Blutverlusts fühlt sich die Frau schwach, atemlos und benommen, der Herzschlag ist beschleunigt.
Was Sie und Ihr Arzt tun können. Ihr Arzt wird die Nachgeburt auf ihre Vollständigkeit untersuchen, um sicherzustellen, dass nichts davon im Uterus zurückbleibt. Vermutlich wird er Ihnen ein blutstillendes Kontraktionsmittel verabreichen und den Uterus massieren, damit er sich zusammenzieht und die Blutung zurückgeht. Wenn Sie möglichst früh mit dem Stillen anfangen, kann das ebenfalls zur Uteruskontraktion beitragen.
Stellen Sie sich auf Blutungen nach der Geburt ein, aber informieren Sie umgehend Ihre Hebamme bei den Hausbesuchen oder Ihren Arzt, wenn in der ersten Woche nach der Geburt ungewöhnlich starke Blutungen oder eines der anderen oben genannten Symptome auftreten. Bei sehr starken postpartalen Blutungen benötigen Sie vermutlich eine Infusion oder vielleicht sogar eine Bluttransfusion.
Können postpartale Blutungen vermieden werden? Sie können das Risiko einer ungewöhnlich starken postpartalen Blutung senken, wenn Sie vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel und unmittelbar nach der Geburt auf Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente verzichten, die die Blutgerinnung stören.
Postpartale Infektion
Was versteht man darunter? Obwohl sich die große Mehrheit der Frauen problemlos von der Geburt erholt, können gelegentlich Infektionen auftreten. Es gibt jetzt eine Vielzahl offener Wunden – in der Gebärmutter (wo die Plazenta saß), an Muttermund, Vagina oder Damm (insbesondere nach einem Riss oder einer Episiotomie, auch wenn die Wunde versorgt wurde) oder an der Stelle, wo ein Kaiserschnitt gemacht wurde. Falls ein Katheter gelegt wurde, kann es auch in der Blase und in den Nieren zu Infektionen kommen. Auch ein kleiner Rest des Mutterkuchens im Uterus kann zu einer Infektion führen. Die häufigste postpartale Infektion ist jedoch die Endometritis, eine Infektion der Uterusschleimhaut.
Obwohl manche Infektionen gefährlich sein können (vor allem wenn sie unentdeckt oder unbehandelt bleiben), verzögern und erschweren Infektionen meist nur die Rekonvaleszenz und rauben Ihnen die Zeit und Energie, die Sie eigentlich für das Wesentlichste verwenden sollten: das Kennenlernen Ihres Babys. Schon allein deshalb ist es wichtig, jede mutmaßliche Infektion möglichst rasch behandeln zu lassen.
Häufigkeit. Frauen, die einen Kaiserschnitt oder einen vorzeitigen Blasensprung hatten, haben ein größeres Infektionsrisiko.
Anzeichen und Symptome. Die Symptome einer postpartalen Infektion sind unterschiedlich und hängen vom Infektionsherd ab. Es kommt jedoch fast immer zu
Fieber
Schmerzen oder Schmerzempfindlichkeit im infizierten Bereich
faulig riechendem Ausfluss (im Fall einer Uterusinfektion aus der Scheide oder aus einer Wunde)
Schüttelfrost
Was Sie und Ihr Arzt tun können. Rufen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie nach der Geburt länger als einen Tag um die 38 °C Fieber haben; verständigen Sie ihn früher, wenn das Fieber höher ist oder wenn Sie eines der oben genannten Symptome bei sich bemerken. Bei einer vorliegenden Infektion wird Ihr Arzt Ihnen wahrscheinlich ein Antibiotikum verordnen, das Sie über den empfohlenen Zeitraum einnehmen sollten, auch wenn es Ihnen schnell wieder besser geht. Außerdem sollten Sie sich viel Ruhe gönnen (was mit einem Neugeborenen im Haus fast unmöglich ist, aber machen Sie das Beste daraus) und reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen. Falls Sie stillen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, um
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