Schwangerschaft und Geburt
Nehmen Sie vor der Schwangerschaft Folsäure zu sich; gehen Sie frühzeitig zur Vorsorgeuntersuchung; ernähren Sie sich gesund, und trinken Sie ausreichend; achten Sie auf gründliche Zahnpflege; verzichten Sie auf Nikotin, Kokain, Alkohol und andere Drogen; lassen Sie sich auf Infektionen (wie bakterielle Vaginose und Harnwegsinfektionen) untersuchen und, wenn nötig, dagegen behandeln; und befolgen Sie die Ratschläge Ihres Arztes, was die Einschränkungen von anstrengenden Aktivitäten angeht, zum Beispiel Geschlechtsverkehr oder stundenlanges Stehen oder Herumlaufen bei der Arbeit, vor allem wenn Sie früher schon einmal eine Frühgeburt hatten. Frauen, die bereits eine Frühgeburt hatten oder deren Zervix verkürzt ist, können von zusätzlichem Progesteron profitieren, das als Gel oder als Injektion verabreicht wird.
Vorhersage einer Frühgeburt
S ogar Frauen, bei denen das Risiko vorzeitiger Wehen recht hoch ist, entbinden meistens zum errechneten Termin. Eine Möglichkeit, vorzeitige Wehen vorherzusagen, ist die Untersuchung der Zervixlänge. Mittels Ultraschall wird die Länge vom äußeren bis zum inneren Muttermund gemessen, und falls es irgendwelche Anzeichen für eine Verkürzung oder Erweiterung des Muttermundes gibt, wird Ihr Arzt geeignete Maßnahmen ergreifen, um vorzeitige Wehen zu verhindern (zum Beispiel Bettruhe verordnen).
Symphysenlockerung
Was versteht man darunter? Bei einer Symphysenlockerung werden die Bänder der Symphyse (Schambeinfuge), die normalerweise die Verbindung der beiden Beckenknochen flexibel halten, schon vor der Geburt zu stark gelockert und gedehnt (wenn die Geburt naht, soll alles locker sein). Dadurch wiederum kann die Schambeinfuge instabil werden, und die Dehnung der Symphysenbänder kann leichte bis starke Schmerzen verursachen.
Anzeichen und Symptome. Die häufigsten Symptome sind ein heftiger Schmerz (als ob das Becken auseinanderbrechen würde) und Probleme beim Gehen. Bezeichnenderweise konzentriert sich der Schmerz auf den Schambereich, bei manchen Frauen strahlt er jedoch bis in die Oberschenkel und den Damm aus. Beim Gehen und bei Aktivitäten unter Einsatz des eigenen Körpergewichts kann sich der Schmerz verschlimmern, vor allem beim Treppensteigen, Ankleiden, Ein-und Aussteigen beim Autofahren, ja sogar beim Umdrehen im Bett. In ganz seltenen Fällen kommt es zu einer Durchtrennung der Bänder, einer Diastase der Schambeinfuge oder Symphysenruptur, die starke Schmerzen in Becken, Leiste, Hüften und Gesäß verursachen kann.
Was Sie und Ihr Arzt tun können. Achten Sie darauf, dass sich der Zustand nicht verschlimmert, indem Sie Aktivitäten unter Einsatz des eigenen Körpergewichts auf ein Minimum reduzieren und Tätigkeiten, bei denen Sie die Beine anheben oder spreizen müssen, weitgehend einschränken – sogar das Gehen, wenn es Ihnen unangenehm ist. Versuchen Sie die lockeren Bänder zu stabilisieren, indem Sie einen stützenden Beckengurt tragen, der die Knochen zurück an ihren Platz schiebt. Kegel-und Beckenübungen können helfen, die Beckenmuskulatur zu stärken. Fragen Sie bei starken Schmerzen Ihren Arzt nach geeigneten Schmerzmitteln, oder versuchen Sie es mit alternativen Methoden wie Akupunktur oder Chiropraktik.
In ganz seltenen Fällen kann eine Symphysenlockerung eine vaginale Geburt unmöglich machen, und Ihr Arzt wird stattdessen einen Kaiserschnitt vornehmen. Und in noch selteneren Fällen kann sich die Lockerung der Bänder nach der Geburt verschlimmern und einen medizinischen Eingriff erforderlich machen. Aber bei den meisten Müttern kehren die Bänder nach der Geburt und nachdem kein Relaxin (das Hormon, das die Bänder lockert) mehr produziert wird, in den Normalzustand zurück.
Nabelschnurknoten und Nabelschnurumschlingung
Was versteht man darunter? Gelegentlich kann sich die Nabelschnur verknoten oder um Teile des kindlichen Körpers, wie beispielsweise den Hals, schlingen. Manche Knoten bilden sich bei der Geburt, andere während der Schwangerschaft, wenn sich das Baby im Mutterleib bewegt. Solange es sich um einen lockeren Knoten handelt, wird er vermutlich keine Probleme verursachen. Ist der Knoten fest, kann er die Blutversorgung des Kindes beeinträchtigen und zu Sauerstoffmangel führen. Das passiert zwar nur sehr selten, aber wenn es passiert, dann meist beim Eintritt des Kindes in den Geburtskanal.
Nabelschnur mit zwei Gefäßen
Was versteht man darunter? Eine normale Nabelschnur verfügt in der Regel über drei
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