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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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kann es zumindest in Deutschland eigentlich keine Diskussion mehr geben. Dass es auch um Geld geht, ist höchstrichterlich geklärt.
    Zum System gehört aber auch ein Wirtschaftsarm: das World Institute of Scientology Enterprises. Jetzt kann man erst einmal die Auffassung vertreten, dass nichts dagegen einzuwenden ist, wenn Mitglieder einer Organisation auch Firmen leiten und darauf achten, dass ihre Mitarbeiter/innen derselben Organisation angehören. Gegenseitige Hilfestellung
auch im Wirtschaftsleben kennt man ja aus vielen Bereichen. Bei der vehement nach außen vertretenen Darstellung, man sei eine Religionsgemeinschaft, die Kosten der Kurse seien Spenden, und irgendwie müsse man sich ja finanzieren, stellt sich schon die Frage: Warum eine separate Abteilung im Gesamtsystem von Scientology-Unternehmen?
    Wann und wie es zur Gründung dieser Teilorganisation kam und ob Hubbard selbst allein verantwortlich dafür zeichnete, ist umstritten bzw. schwer recherchierbar. Das ehemalige Mitglied von Scientology und von WISE, der auch die OT-Stufen bis zum operierenden Thetan der Stufe V erreicht hat, Tom Voltz, geht in seinem Buch von folgender These zur Etablierung von WISE aus:
    WISE ist meines Wissens keine originäre Idee von L. Ron Hubbard. In einem Brief vom 1. Februar 1979 schreibt Hubbard an die offenbar kürzlich gegründete Vereinigung:... Ich bin äußerst erfreut über die Ziele und Absichten von WISE.
    Für viele Scientologen mit Firmen oder Karrieren habe ich Management-Beratungsdienstleistungen erbracht. Sie baten mich um diese Dienstleistungen, ich sollte sie in der unverfälschten Anwendung meinerVerwaltungstechnologie beraten und ihren Erfolg sichern. Diese Klienten, Scientologen, sind alle potentielle WISE-Mitglieder.
    Damals ging es also nur darum, für Scientologen eine interne Anlaufstelle außerhalb der »Kirche« zu schaffen, damit sie die Hubbard-Schriften für ihre Firmen benutzen und Unternehmensberatung erhalten konnten.

    Dann wurde offenbar schnell erkannt, dass man durch die »Verweltlichung« der »religiösen« Hubbard-Schriften ein noch gänzlich unberührtes Finanzpotential anzapfen konnte: die Wirtschaft als Ganzes.
    Die WISE-Richtlinie Nr. 1 von 1986 erklärt als eines der Ziele von WISE:
    DIE ADMINISTRATIVE TECHNOLOGY L. RON HUBBARDS IN JEDEM UNTERNEHMEN DER WELT VOLL ZUM EINSATZ ZU BRINGEN.
    (Voltz,Tom: »Scientology und [k]ein Ende«. Düsseldorf, 1995, S. 116f.)
    Kann man wohlwollend am Anfang noch davon ausgehen, dass die Gründung von WISE ein Angebot an die Mitglieder in der Wirtschaft war und wahrscheinlich auch in den ersten Jahren so praktiziert wurde, ist die zitierte Richtlinie doch nun wohl so zu interpretieren, dass spätestens ab 1986 weltweit der Auftrag erging, jedes Unternehmen, egal welcher Größe, mit der scientologischen Technologie zu beglücken.
    Das Anwendungsgebiet wurde dann im Laufe der Zeit auch noch ausgeweitet. So liest sich die Stellungnahme des Internationalen Direktors von WISE in der Veröffentlichung der Mitglieder etwas anders, denn nun ist die L. Ron Hubbard Verwaltungstechnologie nicht nur in der Wirtschaft zu verbreiten, sondern auch in anderen Organisationen und bei Regierungen (»To get LRH administrative technology broadly use in every business, organisation and government on the planet.« Drader, Don: »What is WISE?«, 1997, S. 6)

    Innerhalb des Verbandes gibt es unterschiedliche Mitgliedschaften. Von der Einzelmitgliedschaft, für die man nach allen bisherigen Erkenntnissen nicht einmal ein Mitglied der Gesamtorganisation Scientology sein muss, über die Firmenmitgliedschaft bis hin zur Mitgliedschaft im Führungsrat. Bei den Mitgliedern des Führungsrates kann man dann von besonderer Verantwortung für die Verbreitung des Hubbard’schen Gedankengutes sprechen, denn diese Mitgliedschaft ist nach den Unterlagen für diejenigen bestimmt, die »strategisch daran arbeiten, die VerwaltungsTechnologie von L. Ron Hubbard in Spitzenunternehmen ihres Landes, anderen Vereinigungen, Gemeinden, Ländern und Regierungen einzuführen«. (Voltz, Tom: »Scientology und [k]ein Ende«. Düsseldorf, 1995, S. 118)

Ethik in die Geschäftswelt bringen
    Mit der Maßgabe, die Verwaltungstechnologie Hubbards einzuführen, ob nun als Einzelmitglied von WISE, als Mitarbeiter einer Firma oder als Führungsratsmitglied in größeren Unternehmen, bei der Formulierung des Verhaltenskodexes wird die Zielrichtung deutlich, der für Mitglieder von WISE formuliert

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